Sportfest an Himmelfahrt Beim Hifa wird der Ehrgeiz geweckt

Von Michael Nachreiner
Rosina Schneider ist zwar „technisch noch nicht so schön gelaufen, wie ich wollte“. Über die 100 Meter Hürden war sie dennoch eine Klasse für sich beim Hifa. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Die meisten Athleten sind beim Sportfest an Himmelfahrt der LG Neckar-Enz mit ihren Leistungen zufrieden.

Der Stadionrekord über 100 Meter Hürden der Frauen von 13,08 Sekunden, den Lisa Urecht 2011 ausgestellt hatte, war zu keiner Zeit beim Sportfest an Himmelfahrt (Hifa) der LG Neckar-Enz in Gefahr. Die Doppel-U20-Europameisterin Rosina Schneider hätte dazu an ihre Bestzeit heranlaufen müssen. Das war so früh in der Saison fast utopisch. Das schaffte due Sprinterin des TV Sulz in 13,70 Sekunden nicht – und war nach dem Zeitlauf mächtig angefressen. Bereits bei der drittletzten Hürde verzog sie das Gesicht. „Ich habe mich beim Aufwärmen eigentlich richtig gut gefühlt. Bei ,Auf die Plätze‘ habe ich aber gemerkt, dass er Startblock falsch eingestellt war. Und dann bin ich auch an der siebten Hürde mit dem Fuß hängen geblieben. Die Zeit lasse ich nicht auf mir sitzen“, erklärt Schneider.

In einem Einlagelauf rund eine Stunde später verbesserte sie ihre Zeit auch auf 13,60 Sekunden. „Dieses Mal hat mit dem Startblock alles gepasst. Ich bin allerdings nicht hundertprozentig zufrieden, weil ich weiß, dass ich mehr kann. Ich bin technisch noch nicht so schön gelaufen, wie ich wollte. Da ist noch viel Luft nach oben. Aber die Zeit bei meinem Saisondebüt über die Hürden war schneller als im letzten Jahr“, berichtet Schneider.

Merita nur mit Start zufrieden

Erbost über die eigene Leistung war auch Luca Merita von der LG Neckar-Enz. Fast direkt auf der Ziellinie riss er sich sein Trikot aus der Hose und zog es sich halb über den Kopf. „Der Start war noch das einzig Gute an dem Hürdensprint. Ich kam nie wirklich ins Laufen rein“, berichtet Merita. „Für die kurze Vorbereitungszeit über die Hürden war es okay.“

Der Horrheimer verzichtete beim Hifa auf seine Paradedisziplinen Kugelstoßen und Speerwerfen und war nur bei Wettbewerben gemeldet, die Schnelligkeit erforderten – 100 Meter Hürden, Weitsprung, Stabhochsprung und die 4 x 100-Meter-Staffel. „Ich habe ein bisschen Ellbogenprobleme, weshalb ich auf Speer verzichte. Und einen Kugelstoßwettkampf bestreite ich bei einem Fünfkampf am Wochenende in Ulm“, erzählt Merita.

Dennoch ist der Horrheimer schon zu so einem frühen Saisonzeitpunkt gut drauf. Am vergangenen Wochenende verhindert nur der etwas zu starke Rückenwind, dass seine Zeit über 100 Meter schon als DM-Norm anerkannt wurde. „Ich kam den Winter verletzungsfrei durch und konnte gut trainieren. Vor drei oder vier Wochen hatten wir auch ein Trainingslager, bei dem wir noch mal richtig draufgepackt haben. Auch die Trainingsgruppe ist richtig gut“, berichtet der Horrheimer.

Statement-Sieg von Nippgen

Die Vorläufe über 100 Meter der Frauen ließen auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen für das Finale hoffen. Die Schnellsten waren Lisa Nippgen (MTG Mannheim) in 11,84 Sekunden vor Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) in 12,05 Sekunden. Der Endlauf wurde dann aber eine Machtdemonstration der deutschen Vizemeisterin über 200 Meter aus Schwieberdingen. Nippgen nahm Lechleitner einige Meter ab und siegte in 11,62 Sekunden, während die Ludwigsburgerin ihre Zeit nicht steigern konnte. „Es gibt schon noch Kleinigkeiten zu verbessern. Aber es war okay“, berichtet Nippgen. Und Lechleitner ergänzt: „Ich habe mal über 100 Meter ein bisschen an der Schnelligkeit gearbeitet. Es war okay.“

Bei Lion Tür (LG Neckar-Enz) ist im Stabhochsprung auch noch Luft nach oben. „Nachdem er die gesamte letzte Saison verletzungsbedingt ausgesetzt hat, ist er noch nicht so weit“, berichtet LG-Trainer Martin Grund. Tür übersprang 4,70 Meter, musste sich aber seinem Dauerrivalen Ben Bichsel (LG Radolfzell) geschlagen geben, der sogar die Fünf-Meter-Marke knackte.

 Michael Nachreiner

 
 
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