Synode des Kirchenbezirks Besigheim Lösung des Stellenabbaus: Pfarrer für spezielle Aufgaben

Von Gabriele Szczegulski
Bei der Bezirkssynode (von links): Schuldekan Dr. Andreas Löw, Pfarrer Johannes van Oorschot, Christian Lehmann, Irmgard Böhler, Vorsitzende der Bezirkssynode, Dominik Löw und Dekan Eberhard Feucht.Foto: Kirchenbezirk Foto:  

Dekan Eberhard Feucht teilte der Bezirkssynode die Veränderungen durch den Pfarrplan 2030 mit und setzte die Pfarrer für übergemeindliche Aufgaben ein.

Jetzt ist es amtlich, auch wenn der Pfarrplan 2030 schon in groben Zügen auch für den Kirchenbezirk Besigheim feststand: Bei der vergangenen Bezirkssynode hat Dekan Eberhard Feucht noch einmal deutlich gemacht, wie die Antwort des Kirchenbezirks auf den Pfarrplan und seine Einsparungen lautet, „sodass wir weiterhin unseren Aufgaben vollumfänglich nachkommen können“, so Feucht. Nach der Vorstellung wurde er auch gleich von der Synode verabschiedet.

Kompensation des Abbaus der Pfarrstellen

Im Kirchenbezirk Besigheim, der nun in die Regionen Süd (Bietigheim-Bissingen), Mitte (Besigheim) und Nord (Bönnigheim, Kirchheim und Lauffen) aufgeteilt wurde, heißt die Antwort Kooperation der Kirchengemeinden und Pfarrer, die übergreifend für besondere Aufgaben zuständig sind. Sie sollen den Abbau der Pfarrstellen bis 2030 von 22 auf 16 kompensieren.

Deswegen wurden bei der Bezirkssynode in Besigheim auch gleich drei Pfarrer in ihre neuen Aufgaben eingesetzt: Johannes von Oorschot wird den Schwerpunkt diakonische Aufgaben übernehmen und Vertretungspfarrer sein. Er hat eine 50-Prozentstelle. Der Walheimer Pfarrer wird zu 25 Prozent den Bereich Bezirksjugendarbeit übernehmen und weiterentwickeln. Pfarrer Dominik Löw wird einen Teildienstauftrag in Ingersheim übernehmen.

Von den bleibenden 16 Pfarrstellen ab 2030 wird es dann drei übergreifende Stellen mit einem 100-Prozent-Deputat geben: die des Dekans und Pfarrer an der Stadtkirche Besigheim (Dekan Eberhard Feucht), einen Pfarrer zur Dienstaushilfe (Johannes van Oorschrot) und neu geschaffen wird eine Sonderpfarrstelle zum 1. Januar 2025.

Dieser Pfarrer oder die Pfarrerin wird sich um die Seelsorge im Hospiz kümmern, das Diakoniepfarramt von van Oorschrot übernehmen sowie besondere, lokal übergreifende Gottesdienste wie Tauffeste oder Veranstaltungsreihen organisieren.

In der Region Mitte wird Gemmrigheim eine 100-prozentige Pfarrstelle behalten, allerdings wird das Pfarramt Walheim ab 2030 „aufgehoben“ und vom Gemmrigheimer Pfarrer mitbetreut, genauso wie Freudental dann von Löchgau, wie Dekan Feucht sagt. Klein- und Großingersheim haben vor Kurzem fusioniert und haben eine 100-prozentige Pfarrstelle. Hessigheim bekommt eine 75-prozentige Pfarrstelle und wird 2030 dekanatsübergreifend mit Mundelsheim (Kirchenbezirk Marbach) zusammengehen.

Im Bezirk Nord wird 2030 das Pfarramt Bönnigheim II wegfallen und von Bönnigheim I betreut werden. Kirchheim wird mit seiner 100-Prozent-Pfarrstelle Erligheim mitbetreuen. Lauffen, das momentan drei Pfarrstellen hat, wird um eine gekürzt.

Verteilung in Bietigheim-Bissingen noch unklar

In der Gesamtkirchengemeinde Bietigheim-Bissingen werden die Pfarrstellen auf vier gekürzt plus eine 50-prozentige Krankenhauspfarrstelle. Wie genau dort die Verteilung aussehen wird, so Feucht, werde derzeit mit den einzelnen Kirchengemeinden besprochen und vereinbart.

Sicher ist, dass die Stadt-, die Kilians- und die Pauluskirche jeweils eine volle Pfarrstelle bekommen. Ob die vierte Stelle nach Metterzimmern oder in die Martin-Luther-Kirche geht, ist nicht klar. Die Pfarrstelle in der Friedenskirche fällt 2030 weg.

Durch die Pfarrer mit übergemeindlichen Aufgabenbereichen und Mitarbeiter des Kirchenbezirks wie drei Jugendreferenten und festangestellte Diakone in den Kirchengemeinden „können wir in diesen neu entstandenen Räumen gut arbeiten“, sagt Feucht.

Im Fokus: Jugend und Bildung

Besonderen Stellenwert, so der Dekan, soll künftig dem Kreisbildungswerk ergeben werden, das aufgrund starker Nachfrage mittlerweile mehr Bildungseinheiten anbietet als noch 2019, vor Corona. Die Familienarbeit soll verstärkt werden, aber auch das Profil an Schulen geschärft. Auch der Jugendarbeit soll mit einem eigenen Pfarrer ein größeres Gewicht verliehen werden und überregionale Projekte initiiert werden.

Weil ein Teil der seelsorgerischen Arbeit auch von Ehrenamtlichen übernommen wird, soll, so Feucht, auch die Qualifikation durch Schulungsangebote verbessert werden, vor allem in der Präventionsschulung, sagt Dekan Feucht.

 
 
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