Tamm Viele Projekte auf der Agenda

Von Michaela Glemser
Bürgermeister Martin Bernhard freut sich auf viele Feierlichkeiten, die 2024 in der Stadt Tamm anstehen werden. Foto: /Oliver Bürkle

Tamms Bürgermeister Martin Bernhard hat ereignisreiche Monate hinter sich und für das Jahr 2024 noch viel vor. Vor allem der Schanzacker hat ihn im vergangenen Jahr viel beschäftigt.

Er wünscht sich Klarheit und Transparenz von den Vertretern der baden-württembergischen Landesregierung. Nur so könne das gegenseitige Vertrauen, das in den zurückliegenden Monaten beim Thema der möglichen Bebauung des Areals „Schanzacker“ mit einer Landeserstaufnahme-Einrichtung (LEA) enorm gelitten habe, wieder aufgebaut werden, betont der Tammer Bürgermeister Martin Bernhard. Gemeinsam mit seinem Asperger Kollegen Christian Eiberger, den Gemeinderäten aus beiden benachbarten Kommunen und den Mitgliedern einer Bürgerinitiative hat Bernhard im vergangenen Jahr bei Demonstrationen, Informationsveranstaltungen oder zuletzt bei einem Gespräch mit Justizministerin Marion Gentges immer wieder die Gründe aufgeführt, die gegen eine solche Bebauung der Freifläche zwischen Tamm und Asperg sprechen.

Keine Bebauung gewünscht

„Es gibt viele ökologische und historische Gründe gegen eine solche Bebauung des ‚Schanzackers‘, auf dem ich auch keine Freiflächen-Photovoltaikanlage haben möchte. In die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur wären Investitionen von 150 bis 200 Millionen Euro nötig“, gibt Bernhard zu bedenken. Diese Gründe müssten die Menschen ebenso wie die Sicherheitsbedenken auch offen ansprechen dürfen, ohne gleich „in die rechte Ecke“ gestellt zu werden. „Man muss die Probleme benennen dürfen, ohne gleich als Rassist bezeichnet zu werden“, betont der Schultes. Der Tammer Rathauschef verwiest darauf, dass die Stadt und ihre Ehrenamtlichen in der Vergangenheit und in Zukunft sehr viel für geflüchtete Menschen geleistet haben und werden. Gemeinsam mit dem Landkreis Ludwigsburg werde beispielsweise künftig eine Anschlussunterbringung beim Schützenhaus errichtet.

Viel Freude bereitete dem Tammer Bürgermeister dagegen im Jahr 2023 der Ausbau des städtischen Wärmenetzes. „Wir müssen dabei am Ball bleiben und die erneuerbaren Energieträger immer weiterausbauen, denn unser Ziel ist es, unsere Energieversorgung CO2-neutral umzusetzen“, erläutert Bernhard. 70 Prozent der Haushalte im alten Ortsteil wollen sich an das Wärmenetz anschließen. Ein Wärmenetz im Wohngebiet „Hohenstange“ ist gerade in der Ausarbeitung, denn auch dort ist das Interesse der Bürgerschaft groß. „Wir müssen beim Klimaschutz auch mehr machen, und daher bin ich froh, dass die Gemeinderäte dafür in diesem Jahr neue Stellen in der Stadtverwaltung geschaffen haben“, so Bernhard.

Weitgehend reibungslos verläuft der Neubau der Grundschule auf der „Hohenstange“, der 2025/2026 eingeweiht werden soll und in welchen die Verantwortlichen der Stadt rund 22 Millionen Euro investieren. Im Frühjahr 2024 wiederum soll der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in der „Kirschenau“ beginnen, für dessen Bauarbeiten bis zu 24 Monate veranschlagt sind.

Weiterer Schritt für Bürgergarten

„Einen entscheidenden Schritt hoffe ich im neuen Jahr auch bei der Realisierung des Bürgergartens voranzukommen. Wir haben den betroffenen Grundstückseigentümern ein deutlich verbessertes Angebot unterbreitet und ich setze darauf, dass sie im Sinne der Gesamtgesellschaft auch verkaufen“, erläutert der Tammer Rathauschef. Sollte der entscheidende Durchbruch ausbleiben, kann sich Bernhard auch einen verkleinerten Bürgergarten mit den Grundstücken vorstellen, die zum Verkauf stehen.

Der Neubau einer Kindertagesstätte gemeinsam mit der Ludwigsburger Wohnungsbau, die Fertigstellung des Kindergartens in der Silcherstraße, die Bebauung und Neuordnung des Gebiets „Südlich des Rathauses“ sowie die Neugestaltung des Bereiches rund um den Wasserturm auf der „Hohenstange“ sind weitere Punkte auf der Tammer Agenda für die kommenden Monate.

„Bezüglich der Wiederbelebung der Geschäfte und des Einkaufszentrums auf der ‚Hohenstange‘ haben wir leider keine Einflussmöglichkeiten, da dabei die Eigentümergemeinschaft das Sagen hat“, bedauert Bernhard.

Ausblick 2024

Trotz der Vielzahl an Projekten könnten die Vertreter der Stadt auch in finanzieller Hinsicht positiv in die Zukunft schauen, müssten die Haushaltssituation aber immer im Auge behalten und sich gegebenenfalls auch in Bescheidenheit üben, stellt der Bürgermeister klar. Im neuen Jahr freut sich Bernhard auch auf einige Feierlichkeiten, denn das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Althofen in Kärnten steht an, die Partnerschaft mit dem französischen Pezenas soll vorangetrieben werden, und im Juni ist der Musikverein Tamm Gastgeber des Landestreffens der Fanfarenzüge in Baden-Württemberg.

 
 
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