Wasserball Heimspielpremiere für den SV Bietigheim

Von Michael Nachreiner
Tom Barth (links) kämpft mit den Wasserballern des SV Bietigheim auch in dieser Saison in der Oberliga Baden-Württemberg um Punkte. Foto: Avanti/Ralf Poller

Mit Beginn der Freibadsaison kann der SV Bietigheim auch Spiele zu Hause austragen. Das Becken im Bad in Bissingen, in dem der SVB im Winter trainiert, ist nicht groß genug.

Während sich die Konkurrenz in der Wasserball-Oberliga Baden-Württemberg teilweise schon im Saisonendspurt befindet – der derzeitige Tabellenführer 1. BSC Pforzheim hat beispielsweise bereits 13 der 16 Partien der Hauptrunde absolviert –, beginnt für den SV Bietigheim jetzt mit dem ersten Heimspiel gegen Schlusslicht SGW Durlach/Ettlingen erst die Spielzeit so richtig. „Dass es bei uns erst an die Spiele geht, wenn die Freibadsaison startet, ist bei uns ja nicht unüblich“, erklärt SVB-Trainer Markus Köhler.

Wunsch nach Sportbecken

Grund dafür ist vor allem die Trainingssituation im Winter. Die Schließung des Bads am Viadukt aufgrund von Sanierungsmaßnahmen hatte die Bietigheimer Wasserballer zwar nicht direkt betroffen. Sie trainieren ausschließlich im Hallenbad in Bissingen, und dort erst ab 21 Uhr – zu einer Zeit, die kein anderer beansprucht. Aber „Bissingen ist ein Multifunktionsbad mit einem Nichtschwimmerbereich mit einer Wassertiefe von gerade einmal 80 Zentimeter. Ich bringe zwar zwei Tore rein. Aber das Spielfeld ist dann nur 15 Meter lang“, erzählt Köhler. Gefordert wird bei offiziellen Wettkämpfen jedoch eine Spielfeldlänge von 20 bis 30 Metern und ein Breite von 20 Metern. „Das mit Bissingen ist suboptimal. Manche Inhalte können wir nicht trainieren“, erklärt der SVB-Coach. „Zwar haben wir eine Kooperation mit Kornwestheim, wo wir auch trainieren können. Aber es wäre schöner, ein durchgängig tiefes Sportbecken auch zu Hause zu haben.“

Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum die Bietigheimer in diesem Jahr auch die Auswärtsspiele so spät gelegt haben. „Wir hatten gehofft, dass wir nach dem Jahreswechsel personell noch mal nachlegen können“, berichtet Köhler. Zum einen haben die SVB-Verantwortlichen auf eine Rückkehr von Finn Hillmer spekuliert. Der rechte Flügelspieler war im vergangenen Sommer ganz zum SV Ludwigsburg gewechselt, nachdem er in der vergangenen Saison noch mit Zweitspielrecht auch für Bietigheim ins Wasser gegangen war. Zwar hatte Hillmer den Sprung zum Stammspieler in der Ersten Bundesliga nicht geschafft, sich aber aufgrund der Trainingsbedingungen entschieden, beim SVL zu bleiben. „Zudem hatten wir gehofft, auch den einen oder anderen Spieler aus Vereinen loszueisen, bei denen es in den jeweiligen Klubs nicht rund läuft“, berichtet Köhler. Aber auch diese Erwartungen haben sich zerschlagen.

Dünne Personaldecke beim SVB

Die Personaldecke bei den Bietigheimern ist dementsprechend dünn. „Mit Ach und Krach bekommen wir einen Kader von neun oder zehn Spielern zusammen. Im Wasserball, wo sieben gegen sieben gespielt wird, und speziell in der Oberliga, wo die Spiele körperlich und herausfordernd sind, würde man sich ein, zwei Spieler mehr wünschen“, erklärt Köhler. Teilweise ging der Trainer in den bisherigen fünf Saisonspielen sogar selbst wieder ins Wasser, um auszuhelfen.

Konkurrenz ist stark

Dennoch sind die Ansprüche groß. „Eine Medaille wäre schön“, sagt Köhler – also ein Platz unter den besten drei in der Endabrechnung. Der SVB-Coach ist aber auch realistisch. Wirklich in der Spitzengruppe sieht er seine Bietigheimer in dieser Saison nicht. Das zeigen auch die ersten Ergebnisse gegen die vermeintlichen Spitzenteams. Gegen den 1. BSV Pforzheim, der wieder erstarkt sei, weil einige Spieler vom TV Cannstatt zurückgekehrt sind, verlor der SVB mit 5:18. Gegen die Reserve des Zweitligisten aus dem Stuttgarter Stadtteil setzte es mit 10:28 sogar eine richtige Klatsche. Und dann gibt es noch den Klassenprimus der vergangenen Jahre, den PSV Stuttgart. „Der ist noch mal stärker, da weitere ehemalige Bundesliga-Spieler zum PSV gewechselt sind“, weiß der SVB-Trainer.

Doch auch die Bietigheimer bringen inzwischen viel Erfahrung ins Wasser. „Die zwei Jahre in der Zweiten Liga haben enorm viel ausgemacht. Die Spieler sind einfach ruhiger“, berichtet Köhler, der sich auf die Heimspielpremiere gegen Durlach/Ettlingen freut: „Im Freibad haben wir ein großes Spielfeld, das uns liegt. Da haben die Center Julius Singer und Maximilian Nekola Platz, Aktionen zu machen. Denn die Verteidiger sitzen einen halben bis einen Meter weiter weg vom Center.“

 
 
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