3:0 – SGV überzeugt gegen Walldorf II Freiberger Machtdemonstration beim Wiederauftakt

Von Andreas Eberle
Der Eindruck täuscht: Volkan Celiktas (links) und der SGV trafen gegen Walldorf II auf nur wenig Gegenwehr. ⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Die Wasen-Elf bekräftigt mit einem 3:0-Sieg gegen den FC Astoria Walldorf II ihre Titelambitionen in der Oberliga.

Wer nach der holprigen Vorbereitung des SGV Freiberg mit den ungewohnt vielen Gegentoren auf einen Fehlstart des Titelfavoriten spekuliert hatte, wurde am Samstag eines Besseren belehrt: Im ersten Oberliga-Punktspiel 2022 unterstrich die Wasen-Elf gleich wieder ihren Anspruch auf die Meisterschaft und den direkten Aufstieg. Ihr 3:0-Sieg gegen den FC Astoria Walldorf II war eine weitere Machtdemonstration. „Wir haben das Spiel sauber und souverän runtergespielt, uns bis zum Abpfiff minutiös an den Plan gehalten und nullkommanull zugelassen“, stellte Trainer Evangelos Sbonias erfreut fest.

Sein Team hat sich im Gleichschritt mit den Stuttgarter Kickers an der Tabellenspitze bereits abgesetzt. Am 9. März treffen die beiden Topfavoriten in Degerloch zum Gigantenduell aufeinander. Am Samstag (14 Uhr) wartet auf den SGV aber erst noch die Pflichtaufgabe bei den Sportfreunden Dorfmerkingen.

In der Vorrunde hatte sich Freiberg in Walldorf noch mit einem 2:2 begnügen müssen. Beim Wiedersehen beider Mannschaften nahm der SGV die Regionalliga-Reserve aus Nordbaden nach allen Regeln der Fußball-Kunst auseinander. Nicht ein einziges Mal wurde es für die Hausherren in den einseitigen 90 Minuten selbst brenzlig.

Nur ein Haar in der Suppe

Nach vier vergebenen Großchancen musste ein Elfmeter in der 28. Minute für die Freiberger Führung herhalten: Fynn Geigle hatte den durchgebrochenen Marcel Sökler im Sechzehner nur noch mit einem Foul aufhalten können. Den Strafstoß jagte Yannick Thermann mittig unter den Querbalken – das schon sechste Saisontor des Flügelspielers, der Ende der Woche seinen Vertrag beim SGV vorzeitig um eine Runde verlängert hatte.

Bereits zwei Minuten später köpfte der nachsetzende Marco Grüttner einen Abpraller zum 2:0 ein. Zuvor hatte Kevin Ikpide mit einem 20-Meter-Knaller die Unterkante der Latte getroffen. Das 3:0 besorgte Sökler, der Christian Mauersbergers Flanke ebenfalls per Kopf im Netz unterbrachte (73.). In der 90. Minute sah Astoria-Kicker Marlon Dinger nach einem groben Foul an Grüttner noch die Rote Karte.

„Wenn man ein Haar in der Suppe suchen will, dann ist das die Chancenauswertung“, sagte Sbonias mit Blick auf die vielen Möglichkeiten, die seine Offensive ausgelassen hatte. In dem Zusammenhang durfte sich auch Marco Kehl-Gomez angesprochen fühlen. Der vom Drittligisten Türkgücü München an den Wasen gewechselte Offensivmann vergab allein gleich drei hochkarätige Chancen. Von den zwei Winter-Neuzugängen stand nur Kehl-Gomez in der Startformation. In der 77. Minute löste ihn dann der bisherige Bietigheim- Bissinger Torjäger Konstantinos Markopoulos ab. „Die Konkurrenz vorne drin ist nach wie vor sehr hoch. Man wechselt nicht einfach mal zu uns und adaptiert unseren Spielstil in vier, fünf Wochen Vorbereitung. Bis die Abläufe drin sind, dauert es seine Zeit“, gab Sbonias zu bedenken.

Personelles Luxusproblem

Da bis auf den Langzeitverletzten David Müller alle Profis fit und einsatzfähig waren, war die Freiberger Bank prominent besetzt – mit Könnern wie Hakan Kutlu, Johnathan Zinram, Michael Klauß oder Marcel Hofrath, die wohl bei fast allen anderen Oberliga-Klubs zum Stammpersonal gehören würden. Sbonias freut sich über die volle Auswahl: „Wenn man etwas erreichen möchte, braucht man diese Qualität. Die Spieler müssen sich die Positionen und die Einsatzzeiten teilen. Wer damit ein Problem hat, muss Tennis spielen.“

 
 
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