41. Bietigheimer Silvesterlauf Zwei Dauersieger und viel Verwirrung beim Zieleinlauf

Von Niklas Braiger
Über 3000 Läufer sind in diesem Jahr beim Bietigheimer Silvesterlauf an den Start gegangen. Trotz so vielen Teilnehmer setzen sich wieder zwei bekannte Teilnehmer durch. Foto: /Oliver Bürkle

Beim 41. Bietigheimer Silvesterlauf sind wieder einige bekannte Gesichter mit dabei. Bei den Männern und Frauen gibt es keine Überraschungen.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde ist Simon Boch auf der Zielgerade. Die letzten Meter des 41. Bietigheimer Silvesterlaufs kann er genießen, er bleibt kurz stehen, klatscht mit ein paar Freunden ab und joggt zu seinem bereits sechsten Sieg über die Linie. Und danach? Nichts. Zwei Minuten lang müssen die Zuschauer an der Halle am Viadukt auf den nächsten Läufer warten. Grübeln bei den Fans, wo denn der Rest der insgesamt 3040 Starter bleibt, denn zum Ende der ersten Runde lief noch ein 15-Mann-starkes Führungsfeld eng beieinander.

Verwirrung macht sich breit, auch bei Boch. Ein Fahrer eines Führungsfahrrad ist bereits auf dem Weg zu ihm um alles zu erklären. „Wir sind einmal alle geradeaus gelaufen, wo wir hätten rechts abbiegen müssen. Wenn das jetzt alle gemacht haben, ist es im Prinzip egal, aber es kann sein, dass wir da eine Ecke verpasst haben“, schildert der 29-Jährige im Nachgang.

Sieger biegt falsch ab

Das Problem: Nur Boch hat den Schlenker hinter dem Kaufland herum ausgelassen – was gut 600 Meter ausmacht. Genau an dieser Stelle hat Boch langsamere Läufer überrundet, das Führungsfahrrad signalisiert ihm zu spät, er müsse abbiegen, wodurch der Gewinner die Kurve verpasst, der Rest des Feldes aber die Extra-Meter lief. Trotzdem bleibt das Ergebnis das gleiche: „Wir haben mit den Läufern gesprochen. Es wird jetzt nach Zieleinlauf gewertet und nicht nach Zeit“, erklärt Pressesprecher Dieter Matzat nach dem Rennen. Denn der Seriensieger hatte auch bereits davor schon einige Meter Vorsprung.

Nach den langen zwei Minuten Wartezeit füllt sich der Zielbereich dann aber sehr schnell. Jona Bodirsky landet mit zehn Sekunden Vorsprung vor Florian Röser auf Platz zwei, nach und nach trudeln die Teilnehmer ein.

Für den Sieger sind die Bedingungen ideal. „Für mich ist die Strecke perfekt und das Wetter ist perfekt. Letztes Jahr hatten wir glaube ich 20 Grad, da hab ich ganz schön geschwitzt. Zum Laufen ist das heute perfekt.“ Denn bis kurz vor dem Startschuss regnete es noch im Ellental, die Temperaturen schwanken um die zehn Grad.

Enger Kampf um Platz zwei

Auch bei den Frauen steht ein bekanntes Gesicht ganz oben auf dem Treppchen. Hanna Klein krallt sich mit 15 Sekunden Vorsprung ihren dritten Erfolg beim prestigeträchtigen Lauf im Ländle. Eva Dietrich und Debora Schöneborn machen es dahinter richtig spannend, Dietrich setzt sich am Ende mit einer Sekunde Vorsprung durch.

Vieles haben die beiden Sieger gemeinsam. Klein und Boch denken beide noch lange nicht ans Aufhören. „Wenn ich nächstes Jahr wieder hier sein darf, komme ich auch wieder“, sagt Klein nach ihrem Triumph. Für ihr männliches Pendant wird das kein Problem mehr sein. Der Donaueschinger bekommt bei der Siegerehrung auf der Bühne eine Dauer-Startgenehmigung verliehen.

Tierisch gute Leistung

Auch ihre Vorbereitungen war holprig, um so erleichterter sind sie nach dem Erfolg. Boch hatte im Vorfeld mit einer Salmonellenvergiftung zu kämpfen. Für Klein kommt der Titel überraschend „Ich hab den Sieg gar nicht erwartet, das war mein erstes Rennen seit meiner Verletzung.“

Natürlich dürfen auch ausgefeilte Kostüme nicht fehlen. Neben einer Ananas oder den alljährlichen Ketchup- und Senfflaschen sind auch die Brüder Udo und Max Paschke wieder unterwegs. Sie laufen für das Team Optimove von Pudel aus Ludwigsburg. „Das machen wir seit fünf Jahren so, es ist eine schöne Tradition.“ Jedes Jahr aufs neue sind die Schwieberdinger im Giraffen- und Zebra-Einteiler am Start, in diesem Jahr sind sie die schnellsten Läufer in Verkleidung, es reicht in der Teamwertung sogar für Bronze.

Lokalmatador Kurt Lauer der LAZ Ludwigsburg war in diesem Jahr alleine unterwegs. Sein Teampartner Julian Großkopf, mit dem auch immer zu rechnen ist, muss krankheitsbedingt absagen. Auch ohne seinen Mitstreiter lieferte Lauer einen guten Lauf ab und wird am Ende Sechster. „Ich hatte mit den Top fünf geliebäugelt“, berichtet er trotzdem zufrieden.

 
 
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