Abschied beim FV Löchgau Thomas Herbst strebt nach Höherem

Kontinuität wird beim FV Löchgau groß geschrieben. Das vertrauensvolle, freundschaftliche Klima innerhalb des Vereins gilt als einer der Gründe, warum sowohl Spieler als auch Verantwortliche den „Roten“ über viele Jahre die Treue halten – und warum sich die Löchgauer seit Jahren in der Spitzengruppe der Fußball-Landesliga etablieren konnten.

Erfolgstrainer Thomas Herbst steht beispielhaft für die langjährige, fruchtbare Arbeit. Von frühester Jugend an kickte er für seinen Heimatverein und war schließlich Kapitän der zweiten Männermannschaft. Bereits mit Mitte 20 beendete er jedoch seine aktive Karriere aufgrund von Knieproblemen. Fast nahtlos begann er, als Trainer für seinen Verein zu arbeiten. Nach drei Jahren als Coach des Bezirksliga-Teams übernahm er 2016 die erste Mannschaft als Cheftrainer. Der Aufstieg in die Verbandsliga 2018 war einer der größten Erfolge des Vereins. Auch nach dem sofortigen Wiederabstieg blieb ein Großteil der Mannschaft zusammen und etablierte sich als Spitzenmannschaft in der Landesliga.

FVL-Macher sind überrascht

Gerne hätten die Verantwortlichen des FVL den Vertrag mit ihrem Cheftrainer verlängert, doch nach insgesamt zehn Jahren als Trainer möchte Herbst im Sommer etwas Neues wagen und wird den FVL daher im Sommer verlassen. Die Verantwortlichen zeigten sich von der Entscheidung „überrascht, können sie aber akzeptieren“, heißt es von Seiten des Vorstands. „Wir danken Thomas für sein Engagement und seinen Einsatz für den Verein“, so der Vorstand.

„Ich empfinde es als Privileg, sieben Jahre Trainer der ersten Mannschaft meines Heimatvereins zu sein. Ich bin allen, die mich auf meinem Weg begleitet haben, sehr dankbar“, sagt Thomas Herbst. Nach reiflicher Überlegung sei er aber zu dem Schluss gekommen, sich verändern zu wollen. „In den letzten Jahren gab es immer wieder Anfragen von anderen Vereinen. Da stand ich aber beim FV Löchgau im Wort“, so der Erfolgstrainer.

Er macht keinen Hehl daraus, dass er ambitioniert ist, was nicht nur für seine derzeitige Arbeit beim FVL, sondern auch für seine Zukunft gilt. Ob er künftig einen Landes-, Verbands- oder gar Oberligisten trainiert, ist aktuell noch nicht abzusehen. Eine Aufgabe in einer höheren Spielklasse reizt ihn jedoch in jedem Fall. „Ich habe Ambitionen, weiterzukommen. Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, an mich zu denken.“

Sein Ziel in Löchgau sei immer gewesen, zum sportlichen Erfolg beizutragen und seinem Heimatverein etwas zurückzugeben. Dies ist ihm gelungen. Die letzte Saison war ein Rekordjahr für den FVL mit mehr als 100 erzielten Toren und einer lupenreinen Heimbilanz. Außerdem spielte der Klub in der Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga. Auch in dieser Saison ist Platz zwei noch möglich.

„Mein Nachfolger kann sich auf eine herausragende Mannschaft freuen, die sowohl fußballerisch als auch menschlich Freude bereitet“, so Herbst, der bis zum letzten Spieltag mit Herzblut am Erfolg seines Vereins arbeitet. Einen Nachfolger hat der FV Löchgau indes noch nicht gefunden. Für die gründliche Suche nach einem geeigneten Trainer haben die Verantwortlichen noch etwas Zeit.