Auf der Baustelle an der Hillerschule kam es immer wieder zu Verzögerungen Ziel: Fertigstellung bis Ende 2021

Von Uwe Mollenkopf
Die Baustelle an der Hillerschule. Das Gebäude ist derzeit eingerüstet, die Fassadenverkleidung fehlt noch. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Bei den im Sommer 2017 begonnenen Arbeiten für den Neubau an der Hillerschule ist es immer wieder zu Verzögerungen gekommen.

Vor vier Jahren, im Mai 2017, stimmte der Bietigheim-Bissinger Gemeinderat einstimmig der Entwurfsplanung für einen Neubau an der Hillerschule zu. Diese sah den Abriss der alten Gymnastikhalle auf dem Gelände der Hillerschule und einen Neu- und Erweiterungsbau mit zusätzlichem Platz für die Ganztagsbetreuung vor. Als Termin für die Fertigstellung wurde das Jahr 2019 genannt. Noch im Sommer 2017 begannen die Abrissarbeiten – doch am Neubau wird aktuell immer noch gearbeitet.

Anlass für Stadträtin Petra Kühlthau (Freie Wähler), in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen nachzufragen, wann das Bauwerk an der Hillerschule denn nun fertig würde. Oberbürgermeister Jürgen Kessing erklärte dazu, der aktuelle Termin der Fertigstellung sei das Jahresende 2021, und dieser Termin werde nach wie vor angestrebt. Nicht ohne zur Erheiterung der Ratsrunde angesichts der bisherigen Verzögerungen hinzuzufügen: „Ich glaube an das Gute im Menschen.“

Mensa im Obergeschoss

Geplant ist dort ein Neubau mit Klinkermauerwerk-Fassade, der nicht nur als Ersatz für die marode Gymnastikhalle dienen, sondern im zweiten Obergeschoss auch Flächen für die Ganztagsbetreuung schaffen soll. Die zweiteilbare Sporthalle für 400 Personen plus Nebenräume im Erdgeschoss soll auch als Aula genutzt werden können.

Für die Halle soll es mehrere Zugänge geben, unter anderem damit sie wie bisher nach Schulschluss und an den Wochenenden für den Vereinssport genutzt werden kann. Im ersten Obergeschoss, der für den Ganztagsbereich vorgesehen ist, werden weitere Umkleide- und Duschräume sowie Platz für die Technik gebaut. Schwerpunkt ist die Mensa mit angeschlossener Küche.

Doch die Verwirklichung der Pläne kam gleich zu Beginn der Arbeiten ins Stocken. Nach dem Abriss des alten Gebäudes hätten im Frühjahr 2018 die Arbeiten für das neue losgehen sollten – doch auf der Baustelle tat sich erst einmal gar nichts. Erst im September konnte mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Im Mai 2019 musste Bürgermeister Joachim Kölz im Schulbeirat einräumen, dass man mit deutlicher Verzögerung unterwegs sei, „die nicht wieder einzuholen ist“.

Die Gründe dafür sind vielfältig. „Es begann mit dem Wechsel einiger Fachingenieure, es gab Probleme mit der Statik und dem Einbau von Stahlträgern. Hinzu kamen Baupreise für verschiedene Gewerke, die deutlich teurer als erwartet ausfielen, weshalb andere Lösungen gewählt werden mussten“, erklärt Anette Hochmuth, die Sprecherin der Stadtverwaltung.

Auch die Coronakrise beinflusste das Baugeschehen: Ein Verantwortlicher musste in Corona-Quarantäne.

Der Fertigstellungstermin verschob sich dadurch immer weiter nach hinten. Von 2019 auf 2020 und schließlich auf 2021, wobei zunächst die Einweihung zum Schuljahresbeginn ins Visier genommen wurde. „Im Sommer 2020 hatten wir noch auf Herbst 2021 gehofft“, so Anette Hochmuth, doch dann habe sich gezeigt, dass auch das nicht klappte. Deshalb setze man jetzt auf einen Abschluss der Arbeiten zum Jahresende.

Kosten jetzt bei 8,4 Millionen

Derzeit wird auf der Baustelle im Innenausbau und auch noch außen gearbeitet. Die Fassadenverkleidung fehlt noch, ebenso der Estrich.

Mit Blick auf die Kosten blieb es auch nicht bei der zunächst veranschlagten Summe. Die erste Kostenberechnung vom April 2017 lag bei 7,15 Millionen Euro, inzwischen werde mit 8,4 Millionen kalkuliert, so die Sprecherin der Stadt. Doch das werde eventuell auch nicht reichen. Denn auch heute sei die Entwicklung der Baupreise und die Verfügbarkeit von Handwerkern weiterhin ein schwieriges Thema, „welches für Verzögerungen und Mehrkosten sorgt“.

 
 
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