Aufsteiger verliert 1:4 bei der Düsseldorfer EG Den Steelers geht die Puste aus

Von Andreas Eberle
Der Kanadier Brendan Ranford (links), hier verfolgt von einem Düsseldorfer Verteidiger, erzielte am Sonntagabend den Bietigheimer Anschlusstreffer zum 1:2. ⇥ Foto: PIX-Sportfotos/Angelo Bischoff

Der Aufsteiger hält das DEL-Duell bei der Düsseldorfer EG mit seinen drei Reihen lange offen. Bei der 1:4-Niederlage erzielt Brendan Ranford das einzige Bietigheimer Tor. Von Andreas Eberle

Die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen war für die Bietigheim Steelers am Sonntagabend kein gutes Pflaster. Bei seinem ersten DEL-Auftritt im PSD Bank Dome hatte der Aufsteiger gegen die Düsseldorfer EG mit 1:4 das Nachsehen. Damit endete sein Zwischenhoch mit zuletzt drei Siegen aus vier Partien. Der SCB hat als Schlusslicht nun wieder drei Zähler Rückstand auf den Vorletzten Schwenningen und deren vier auf den Drittletzten Iserlohn – den kommenden Gegner am Freitag.

Beflügelt vom 6:3-Überraschungscoup über Red Bull München legten die Steelers vor den 4068 Zuschauern kess los. Sechs Schüsse feuerte allein Top-Torjäger Riley Sheen im ersten Drittel ab. Doch auch Neuzugang Avery Peterson, der am Freitag gegen München ein unauffälliges Debüt hingelegt hatte, wartete im dritten Sturm zunächst mit einer starken Leistung auf. Der 1,91 Meter große US-Amerikaner überzeugte mit seiner körperlichen Präsenz, seiner Lauffreude und viel Torgefahr. Doch das Bietigheimer Plus an Chancen und Scheibenbesitz spiegelte sich nicht im Ergebnis wider.

Unglücklicher Zusammenprall

Kurz vor der ersten Pause verlor die DEG einen ihrer Schlüsselspieler: Stürmer Tobias Eder prallte mit dem Gesicht unglücklich auf den Rücken von SCB-Kapitän Constantin „Tine“ Braun und schied mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus.

Dennoch wendete sich das Blatt ab dem zweiten Drittel zugunsten der Gastgeber. Die Rheinländer verfügten nicht nur über einen breiteren Kader, sondern auch über den nötigen Killerinstinkt. Innerhalb von zwei Minuten schlug das Team von Trainer Harold Kreis zweimal zu. Beide Treffer waren reif fürs Kuriositätenkabinett. Beim 1:0 schlitterte Verteidiger Max Renner bäuchlings auf dem Eis neben Daniel Fischbuch her. Der Düsseldorfer verzögerte den Abschluss. Von Sami Aittokallios Schoner rutschte die Scheibe schließlich ins Netz (24.). Und vor dem 2:0 wehrte der Steelers-Goalie einen Schuss von Brendan O’Donnell ab. Der abprallende Puck flog ins Gesicht seines finnischen Landsmanns Markus Kojo. Lachender Dritter war Paul Bittner, der abstaubte (26.). Aber auch beim Bietigheimer Anschlusstreffer im zweiten Powerplay half der Gegner mit: Marco Nowak fälschte einen Schuss von Brendan Ranford ins eigene Gehäuse ab (36.).

 „Wir müssen jetzt die Zähne zusammenbeißen und noch mal alles geben“, gab SCB-Angreifer Alexander Preibisch im Pauseninterview mit Magenta Sport die Devise aus. Der gebürtige Kölner, der von 2012 bis 2017 selbst für Düsseldorf in der DEL gespielt hatte, war an seiner früheren Wirkungsstätte mit freundlichem Applaus begrüßt worden.

Obwohl die Schwaben mangels Personal nur mit drei Reihen gegen vier der DEG angetreten waren, hielten sie die Begegnung bis zur 50. Minute offen. Ex-Nationalspieler Alexander Barta zog dem Außenseiter mit einem Kontertor endgültig den Stecker. Das finale Empty-Net-Goal von Jerry D’Amigo war dann vollends egal (58.).

„Wir waren ein bisschen müde, weil wir die ganze Zeit mit drei Reihen spielen mussten. Es ist hart, wenn man 22 oder 23 Minuten auf dem Eis ist“, sagte Bietigheims einziger Torschütze Ranford und lobte den Gegner: „Die Jungs haben ziemlich gut gespielt. Das muss man anerkennen.“

Info Das für den 26. Dezember angesetzte Auswärtsspiel der Bietigheim Steelers beim ERC Ingolstadt ist auf den 30. Januar verlegt worden.

 
 
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