Ausstellungseröffnung in Ingersheim Die Brezelkönigin hält Hof

Die Laugenbrezel zählt im Schwabenland zum Grundnahrungsmittel wie Zwiebelkuchen und Hefezopf – wahlweise mit und ohne Zibeben. Die Brezel ist auch Ausdruck für die schwäbische Sparsamkeit. „S‘Salz von dr Brezel reiba, dass dr Bsuach koin Durscht griagt“ ist mehr als ein gut gemeinter Ratschlag. Eine Laugenbrezel sei eben eine Spezialität, die man nicht genug preisen könne, vermerkte Thaddäus Troll schon in seinem Klassiker „Deutschland deine Schwaben“.

Brezelkönigin aus Ingersheim

Die Brezelkönigin Birgit Stengel aus Ingersheim hat am Freitag Hof gehalten und eingeladen, um ihre Brezel-Kunstwerke in der Bäckerei Heinerich in der Goethestraße in Augenschein zu nehmen.

Dazu hat Bäckermeister Klaus Heinerich den Verkaufsraum zur Verfügung gestellt. So sind die rund 20 Kunstwerke noch bis zum 8. Juni in der Bäckerei für die Kundschaft ausgestellt, die nicht nur käuflich zu erwerben sind, sondern einen völlig anderen Blick auf das kulinarische Kulturgut der Schwaben ermöglichen.

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Mond, Trompete und Abrechnung

Der Mond in der Brezel kann einem den Weg nach Hause leuchten, eine Trompetenbrezel schlägt eine Brücke zur Musik und die Abrechnungsbrezel ziert einen Bon der Bäckerei.

Alle Brezeln sind aus Keramik oder feinerem Porzellan, jedes Stück wurde von der Künstlerin handgeformt und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Dabei sind die Kunstwerke oft Collagen aus Gegenständen aus dem Ländle und Sprichwörtern.

Schwäbische Elemente integriert

So begegnet einem die VfB-Brezel, ein Brezel-Kleeblatt, das zum Glück verhelfen soll, und ein „Flammendes Herz“, ein Gebäck, dem die Brezel praktisch aufgedrängt wird. Die Paradies-Brezel ist dann schließlich auch der Ausdruck der Künstlerin für das eigene Glück.

Eine anschließende Ausstellung der Brezel-Kunstwerke findet ab dem 5. Juli im Ingersheimer Rathaus statt.

Ingersheims Bürgermeisterin Simone Lehnert ließ es sich nicht nehmen, in der Bäckerei Heinereich die Exponate am Freitag schon mal vorab zu besichtigen. Jörg Palitzsch