Barrierefreie Haltestellen Linienbusse sollen künftig auf der Fahrbahn halten

Von Jürgen Kunz
Die Bushaltestellen an der Löchgauer Straße in der Erligheimer Ortsdurchfahrt sollen barrierefrei gestaltet werden. Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats werden die Busbuchten zurückgebaut. ⇥ Foto: Martin Kalb

Der Erligheimer Gemeinderat fasste einen Grundsatzbeschluss zum barrierefreien Ausbau.

Bis zum 1. Januar 2022 müssen bekanntlich die Bushaltestellen barrierefrei sein. Der Erligheimer Gemeinderat hat Mitte September die Rauschmaier Ingenieure GmbH mit den Planungen beauftragt, die drei Varianten für die beiden Erligheimer Bushaltestellen in der Löchgauer Straße ausgearbeitet haben. Bei der Vorstellung in der jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat mehrheitlich, bei einer Gegenstimme von Gemeinderat Andreas Krapf, in einer Grundsatzentscheidung für den Umbau zu sogenannten Fahrbahnhaltestellen entschieden.

Bei allen drei Varianten habe man sich an die Leitfelder für barrierefreie Bushaltestellen des VVS orientiert, erklärte Diplomingenieur Ronald Kipshofen. Das barrierefrei Hochbord muss danach unter anderem eine Höhe von 18 Zentimeter haben, außerdem müssen Manövrierflächen für Rollstuhlfahrer ausgewiesen werden. „Es gibt großzügig Platz, so dass man zu einer vernünftigen Lösung kommen kann“, merkte der Planer an.

Die vernünftigste Lösung sind nach dem Grundsatzbeschluss für den Gemeinderat sogenannte Kap-Haltestellen an denen die Linienbusse auf der Fahrbahn halten. Ein Argument für den Rückbau der bisherigen Busbuchten ist dabei, dass auf der Linie 554 auch Gelenkbusse im Einsatz sind, die bei Anfahrten an die barrierefreien Hochborde Busbuchten mit einer Länge von bis zu 70 Metern benötigen würden. Die Fahrbahnhaltestellen waren auch der Favorit des Planers: „Es kommt dabei in geringen Maß zu Einschränkungen des Individualverkehrs, aber es ist verkehrstechnisch die bessere Lösung.“ Die „Ausfahrzeit“ der Busse werde verringert, und Bürgermeister Rainer Schäuffele erhofft sich, dass dadurch auch die Ausfahrt an der Freudentaler Straße verbessert wird. Die Kostenschätzung beträgt rund 60 000 Euro. Schäuffele glaubt, dass man – auch als Modellkommune des Landesprogramm „1000 Zebrastreifen“ – bei den weiteren Planungen idealerweise Barrierefreiheit an der Bushaltestellen, Verbesserung des Knotenpunkts Löchgauer Straße/Freudentaler Straße/ Schmerbachweg und zusätzliche Fußgängerquerungen unter einen Hut bringen kann“. ⇥

 
 
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