Baugebiet Erste Gebote liegen schon vor

Von Michael Soltys
Im „Neckarblick“, in exklusiver Hanglage im Ingersheimer Feld, bietet die Stadt Besigheim sieben Bauplätze an. Sie werden an den Höchstbietenden versteigert.&x21e5; Foto: Helmut Pangerl

Die Stadt hat mit der Versteigerung der Bauplätze im Neckarblick begonnen. Für die exklusive Lage werden hohe Preise erwartet.

Exklusive Wohnbauflächen sind begehrt. In der Region werden dafür Höchstpreise gezahlt. Seit Jahren zeigt der Trend der Baupreise steil nach oben, und ein Ende ist immer noch nicht abzusehen. Das macht sich die Stadt Besigheim jetzt bei der Vermarktung von sieben Bauplätzen im Ingersheimer Feld, der Wartturmsiedlung, oberhalb der Altstadt zunutze.

Sie versteigert die Bauplätze in ihrem Besitz über eine Internetplattform. Für die Grundstücke in der Aussichtslage an der Straße „Neckarblick“ mit einer Größe zwischen 250 und 644 Quadratmeter werden bei einem Startgebot von 650 Euro  zwischen 162 500 Euro und 418 600 Euro fällig, macht in Summe rund 1,13 Millionen Euro.

Doch erst am Freitag, 21. Februar, dürfte klar sein, ob nicht deutlich mehr Geld in die Kasse der Stadt fließt. Denn dann läuft die Auktion aus und der Gemeinderat wird über die Vergabe entscheiden. Für die Stadt war es bereits im Oktober klar, als die Vergabekriterien beschlossen wurden, dass für die Baugrundstücke „aufgrund ihrer ruhigen Lage und des gewachsenen Wohnumfelds, in der heutigen Wohnungsmarktlage hohe Verkaufspreise erzielt werden können.“

Bewerber stehen Schlange

Mit dieser Einschätzung dürfte sie richtig liegen. Anlässlich eines Gesprächs mit der BZ ließ Bürgermeister Steffen Bühler durchblicken, dass es bereits Anfragen einzelner Interessenten gegeben habe, größere Teile des Geländes zu erwerben. Als die Stadt im Oktober das Verfahren beschloss, hatten sich bereits 100 Bewerber für die Grundstücke vormerken lassen. Nach dem Start der Versteigerung an diesem Montag sind bereits die ersten Gebote eingegangen, sagte Beigeordnete Heike Eckert-Maier auf Anfrage der BZ.

Doch die Stadt stellt Bedingungen für den Kauf. Firmen und Investoren sind vom Bieterverfahren ausgeschlossen, Angebote für Dritte werden ebenfalls nicht akzeptiert. Wer den Zuschlag erhält, muss innerhalb von zwei Jahren mit dem Bau beginnen, vier Jahre nach Unterzeichnung des Kaufvertrages muss das Gebäude fertig sein. Für den Fall, dass diese Verpflichtungen nicht erfüllt werden, sichert sich die Stadt im Grundbuch ein Rücktrittsrecht vom Verkauf. In jedem Fall geht das Grundstück an den Höchstbietenden. Weder gibt es eine Bevorzugung für Besigheimer noch für Familien mit Kindern. Letztere erhalten allerdings einen Nachlass, der angesichts der Höhe der Endsumme wohl nur eine untergeordnete Rolle spielt: Pro Kind und Quadratmeter sinkt der Preis um fünf Euro.

Im Gemeinderat war das Baugebiet wegen des damit verbundenen Eingriffs in die Natur und des alten Baumbestandes durchaus umstritten. Auch die Anwohner der Straße im „Neckarblick“ hatten sich gegen die Ausweisung gesperrt. Noch bei der Vergabe der Erschließung gab es sieben Enthaltungen in den Reihen von Bündnis Mensch und Umwelt und SPD. Schließlich ging der Auftrag in Höhe von 331 000 Euro an eine Firma aus Öhringen. Der Beginn der Erschließung ist für diesen Winter geplant, die Firma hat laut Ecker-Maier die Vorgabe, Ende Juli die Arbeiten abzuschließen.

 
 
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