Beginn der Erschließung in Walheim Kleines Baugebiet muss viele Hindernisse überwinden

Von Michael Soltys
Die Walheimer Bürgermeisterin Tatjana Scheerle, Mitglieder des Gemeindesrates und der beteiligten Firmen gaben den symbolischen Startschuss für die Erschließung des neuen Baugebietes. ⇥ Foto: Michael Soltys

Auf 1,6 Hektar werden im Gelände Mozartweg/Hölderlinstraße 25 Bauplätze erschlossen. Am Montag erfolgte der erste Spatenstich.

Es ist ein kleines Baugebiet mit einer langen und für manchen auch mühevollen Geschichte: An diesem Montag erfolgte in Walheim der offizielle Stapenstich für die Erschließung des Baugebietes Mozartweg/Hölderlinstraße. Es liegt am Ortsausgang von Walheim im Eck zwischen der Bundesstraße 27 nach Heilbronn und den Weinbau-Steillagen.

Bis zum Ende des Jahres sollen die 25 Bauplätze erschlossen werden, die zu einem Teil der Gemeinde gehören. Auf dem 1,6 Hektar großen Gelände entstehen Einfamilien- Reihen- und Mehrfamilienhäuser, in denen 100 bis 120 Menschen eine neue Heimat finden. Das sagte Uwe Müller von der Ludwigsburger Planungsgesellschaft KMB. Er freute sich, dass die Baukosten von rund 650 000 Euro unterschritten werden können. Immerhin sind die Kostenberechnungen schon mehrere Jahre alt.

Eidechsen als Nachbarn

Das liegt an den Hindernissen, die das Baugebiet überwinden musste, bevor es endlich losgehen konnte. Noch am Montagmorgen mussten die gerade erst begonnenen Arbeiten kurz nach sieben Uhr für ein paar Stunden wieder eingestellt werden, weil es Unklarheiten wegen der Eidechsen auf dem Gelände gegeben hatte. Eine ganze Vegetationsperiode lang hatten Gutachter im vergangenen Jahr die Eidechsen beobachtet und gezählt. Entlang der Hangkante der Weinberge, wo die Eidechsen in den Trockenmauern gesichtet wurden, wurde ein Artenschutzzaun zur Bundesstraße hin errichtet, um sie vom Baugelände fernzuhalten, berichtete Müller.

Aber es gab noch andere Gründe für die Verzögerungen. Als die Vorrichtungen für die Eidechsen getroffen worden war, rückten Archäologen an, um das Gelände zu untersuchen, teilt mit schwerem Gerät. Sie vermuteten Relikte aus der Römerzeit am Ortsrand, was sich laut Müller allerdings nicht bestätigte. Die Römer hatten sich offensichtlich auf das Gelände konzentriert, in dem heute der Ortskern liegt.

Obwohl eher klein, hatte das Baugebiet den Planern viele Aufgaben gestellt: Direkt an der Bundesstraße gelegen, musste der Lärmschutz beachtet werden. Der Übergang zu den Weinbergern in der freien Landschaft stellte ebenso ökologische Anforderungen wie die Trockenmauern, für die ein ökologischer Ausgleich gefunden werden musste. Der Abstand zu einer Leitung der Bodenseewasserversorgung musste ebenfalls eingehalten werden.

Großer Aufwand

Dies alles sei ein „großer Aufwand für ein paar Häusle“, so Uwe Müller. Umso mehr freute sich Bürgermeisterin Tatjana Scheerle über die Anwesenheit einiger künftiger Bauherren. Das erste Baugesuch sei ebenfalls bereits eingegangen, sagte sie.

 
 
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