Betreuung in Bietigheim-Bissingen Gemeinderat beschließt Kita-Erweiterung

Von Rena Weiss
Die Kindertagesstätte im Fliederweg in Bietigheim-Bissingen feierte 2017 Jubiläum. In diesem Jahr wird sie baulich erweitert.⇥ Foto: Martin Kalb

Am Dienstag beschloss das Gremium einstimmig die Erweiterung der Kita Fliederweg um 22 Plätze. Eine Millionen Euro wird für die Modulbauweise veranschlagt.

Der Gemeinderat der Stadt Bietigheim-Bissingen beschloss am Dienstag die Erweiterung der Kita Fliederweg in Modulbauweise und beauftragte die Verwaltung mit der weiteren Umsetzung. Grundlage bilden die Entwurfsplanung, das Raumprogramm sowie die Kostenberechnung über Gesamtkosten von einer Million Euro vom Juni 2018. In diesen Kosten enthalten sind die Anschlusskosten an das Bestandsgebäude. 600 000 Euro der Kosten werden im Nachtragshaushalt 2020 finanziert und die restlichen 400 000 Euro im Haushalt 2021.

Die momentan viergruppige Einrichtung im Ortsteil Buch in Bietigheim verfügt über zwei Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit (VÖ) mit 50 Plätzen für Kinder über drei Jahren sowie zwei altersgemischte Gruppen mit 28 VÖ-Plätzen für Kinder über drei Jahren und acht Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Diese soll um eine altersgemischte Gruppe mit 22 Plätzen für 14 Kinder über drei Jahren und vier Kinder unter drei Jahren erweitert werden.

„Alternativen nicht zielführend“

Durch den mittlerweile erfolgten Abbruch des baufälligen und leer stehenden Wohnbungalows in der Nordwestecke des Grundstücks (ehemalige Personalwohnungen) wurde der Anbau eines neuen Gebäudeflügels an dieser Stelle ermöglicht. Von der ursprünglich in der Kindertagesausbauplanung vom Juni 2020 dargestellten Variante, dort ein zweigeschossiges Erweiterungsgebäude zu errichten, wurde aufgrund des ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses abgesehen. Denn durch die Eingeschossigkeit kann auf die aufwendige Erschließung des Obergeschosses inklusive zweitem Flucht- und Rettungsweg verzichtet werden. „Damals wurden uns zwei Alternativen aufgezeigt: ein zweigeschossiger Bau oder ein Abriss und Neubau. Beides ist im Moment nicht zielführend“, sagte Werner Kiemle, SPD-Stadtrat, in der Sitzung am Dienstag.

Das Gebäude soll in Modulbauweise erstellt werden. Dies bedeutet eine kürzere Bauzeit bei gleichzeitig guter Ausführungsqualität der Innenräume sowie einer dauerhaften, der Kita-Nutzung angemessenen Außenfassade. CDU-Stadtrat Marcus List lobt die Modulbauweise: Die Bauweise ermögliche, kurzfristig einen Anbau zu stemmen. „Es ist logisch und schlüssig, wenn wir die Chance im Fliederweg nutzen, neue Kita-Plätze zu schaffen.“ Die Erweiterung ist zudem nicht als Provisorium geplant, sondern zur langfristigen Nutzung vorgesehen. Darüber hinaus biete die Modulbauweise eine hohe Preissicherheit, heißt es in der Vorlage.

Geplant ist ein eingeschossiger, winkelförmiger Bau, der neben dem Gruppenbereich mit Sanitärräumen auch dringend erforderliche Personalräume beinhaltet. Der Anschluss an das Bestandsgebäude wird durch einen thermisch geschlossenen Verbindungsgang hergestellt, der gleichzeitig als Garderobenbereich genutzt wird. Sämtliche Verglasungen erhalten einen außen liegenden Sonnenschutz. Das Dach des Modulbaus soll eine Dachbegrünung erhalten. Alternativ wird in Abstimmung mit den Stadtwerken die Errichtung einer Solaranlage auf dem Gesamtdach geprüft. Es werden rund 190 Quadratmeter Nutzungsfläche erreicht, ohne zu stark in die Außenbereichsfläche einzugreifen. So kann für die neue Gruppe auch ein direkt südlich an den Erweiterungsbau angrenzender Außenspielbereich zur Verfügung gestellt werden.

Für den Modulbau ist Kosten von rund 870 000 Euro zu rechnen. Die Stadt plant 15 Prozent Unvorhergesehenes mit ein, sodass circa eine Million Euro eingeplant werden. Zur Ermittlung dieser Kosten wurden von mehreren Anbietern von Modulbauten entsprechende Angebote eingeholt. Die Lieferzeit beträgt in der Regel fünf bis sechs Monate, somit könnte der Bau bis Frühjahr 2021 fertig sein. Die Baustelle kann so vom Bestandsgebäude abgetrennt werden, dass ein sicherer Weiterbetrieb während des Baubetriebs gewährleistet werden kann.

 
 
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