Am 9. April 1974, vor fast genau 50 Jahren, fanden sich 13 Tauchsportbegeisterte zusammen und gründeten den Tauchsportclub (TSC) Bietigheim. Erster Vorsitzende wurde Heinz Mattivi. Seitdem ist die Mitgliederzahl stark nach oben gegangen, aktuell sind es 204 Mitglieder, die sich dem Hobby unter Wasser widmen, darunter 25 passive. „Wir sind ein relativ großer Tauchsportverein“, stellt Peggy Rudolf, die Zweite Vorsitzende, im Jubiläumsjahr fest.
Bietigheim-Bissingen „Hält man sich an die Regeln, ist Tauchen ein sicherer Sport“
Der Tauchsportclub Bietigheim wird dieses Jahr 50 Jahre alt. Gefeiert werden soll das halbe Jahrhundert mit zwei Veranstaltungen Ende Juni.
Und ein Verein mit vielen Aktivitäten, wie der TSC-Report zeigt, den der Verein jedes Jahr herausgibt. So wurde im vergangenen Jahr im Rahmen der Tauchausbildung ein Ausflug mit zehn Jugendlichen ins Indoor-Tauchzentrum Monte Mare in Rheinbach bei Bonn unternommen, an Pfingsten fuhren rund 30 TSC-Mitglieder nach Kroatien, wo im Süden der Insel Krk getaucht wurde. Bereits im April tauchten die Vorsitzenden Reiner Hundshammer und Peggy Rudolf sowie Guido Grünenwald und Jürgen Kohl im Sundhäuser See in Nordhausen. Dort soll’s auch dieses Jahr im Juni wieder hingehen, bevor im Oktober der Besuch eines Ausbildungszentrums bei Leipzig ansteht. Hundshammer tauchte 2023 außerdem mit Haien bei den Bahama-Inseln.
Kooperation mit Schulen
Ein Sommerfest mit „Tauchertaufe“, eine Clubheim-Putzete, ein Foto- und Filmwettbewerb, Clubmeisterschaften und jede Menge Lehrgänge und Prüfungen standen auf dem Programm – diejenige der Tauchlehrer fand dabei in Elba statt. Auch am Fackelschwimmen der Unterwasserfreunde nehmen die Taucher teil.
Seinen Nachwuchs – etwa 60 Kinder und Jugendliche gibt’s im Verein – gewinnt der TSC insbesondere durch die Jugendarbeit. Es werden verschiedene Kurse und Prüfungen angeboten, wobei das Kinder-Tauchen bereits ab acht Jahren möglich ist. Mit den Schulen, vor allem den Ellentalgymnasien, gibt es eine Kooperation.
Worin liegt nun die Begeisterung für den Tauchsport? Für Peggy Rudolf, die beruflich als Fachinformatikerin tätig ist, ist es der damit verbundene Ausgleich. Klar, man müsse erst die Taucherausrüstung anlegen und nachher wieder ablegen, was etwas lästig sei. Doch sei man erst einmal im Wasser, sei das „Entspannung pur“. „Fische kucken ist das Schönste“, sagt die Zweite Vorsitzende, die seit zehn Jahren beim Verein ist.
Und wie sieht es mit der Sicherheit aus? „Wenn man sich an die Regeln hält, ist Tauchen ein sehr sicherer Sport“, betont Rudolf. Zu diesen Regeln gehört unter anderem, dass man nie allein taucht. An der Tauchflasche gibt es einen zusätzlichen Atemregler, der es einer zweiten Person im Notfall ermöglicht, Luft aus dem Tauchflaschenvorrat einzuatmen. Gleichwohl gebe es natürlich Unfallgefahren, so Peggy Rudolf. Etwa durch das zu schnelle Auftauchen. Dabei entstehen in den Blutgefäßen Gasblasen aus gelöstem Stickstoff, die zu Gasembolien und Mangeldurchblutung führen. Das könne vom Kribbeln in der Haut bis zu Muskelkrämpfen reichen. Bei letzteren sei eine Behandlung in der Dekompressionskammer nötig.
Jubiläumschronik entsteht
In der 50-jährigen Vereinsgeschichte habe sich bislang ein tödlicher Unfall ereignet, so die Zweite Vorsitzende: 1981 starb ein Taucher beim Enzwehr bei einer Suche. Auch eine Trennung ist in den Vereinsprotokollen vermerkt. 1983 spalteten sich die Unterwasserfreunde ab.
Alle wichtigen Ereignisse der Vereinsgeschichte werden in der Jubiläumschronik nachzulesen sein, die derzeit erarbeitet wird. Diese soll bis Ende Juni vorliegen, wenn der TSC seinen 50-jährigen Geburtstag feiert.
Das soll an zwei Tagen geschehen, verrät die Zweite Vorsitzende: Am 28. Juni ist abends in der Bietigheimer Kelter ein Vortragsabend mit Filmvorführung geplant. Taucher Gerhard Wegner wird sein „Sharkproject“, in dem er gegen das Menschenfresser-Image der Haie kämpft, vorstellen. Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Interessierten können teilnehmen.
Am 29. Juni wird dann intern mit einem Festakt im Vereinsheim des Musikvereins Bissingen das Jubiläum gewürdigt. „Wir sind gerade dabei, die Ablaufplanung zu erstellen“, berichtet Peggy Rudolf. Es werden Ehrengäste erwartet, unter anderem der Ehrenpräsident des Württembergischen Tauchsportverbands.
Den amtierenden Präsidenten braucht man hingegen nicht einzuladen: Dieses Amt übt der Vorsitzende des TSC Bietigheim, Reiner Hundshammer, in Personalunion aus.