Bietigheim-Bissingen In Sorge wegen Lkw-Fahrten

Von Uwe Mollenkopf
in der Kläranlage Nesselwörth könnte Abwasser aus der Klärschlamm-Anlage in Walheim entsorgt werden. Foto: /Martin Kalb

Die CDU ist alarmiert wegen möglicher Brüdenwasser-Transporte von Walheim in die Bietigheimer Kläranlage.

Nicht nur in Walheim und Umgebung, auch in Bietigheim-Bissingen gibt es Sorgen wegen der von der EnBW geplanten Klärschlamm-Verbrennungsanlage auf dem Gelände des Walheimer Kohlekraftwerks. Claus Stöckle, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Bietigheim-Bissinger Gemeinderat, wies in der jüngsten Ratssitzung darauf hin, dass das in der Anlage entstehende Brüdenwasser in der Kläranlage Nesselwörth in Bietigheim entsorgt werden solle. Bei dem Brüdenwasser handelt es sich um Abwasser, das beim Trocknen von Klärschlamm entsteht.

Über Großingersheimer und

Grünwiesenstraße

Ursprünglich habe die EnBW eine Leitung bauen wollen, um das Abwasser in die Kläranlage Nesselwörth zu befördern, sagte Stöckle, stattdessen solle jetzt der Transport durch Lastwagen geschehen. Die Route gehe über die Großingersheimer Straße und die Grünwiesenstraße im Sand. Gerade in letzterer werde dies zu Konflikten mit dem Auto- und Busverkehr führen, außerdem seien dort viele Radfahrer unterwegs, und es gebe viele parkende Autos.

Laut der örtlichen Bürgerinitiative sollen täglich 15 Fahrten mit Gefahrgut-Tank-Lastwagen erfolgen. Stöckle forderte deshalb die Verwaltung dazu auf, sich mit dem Thema zu befassen und machte darauf aufmerksam, dass man bis 26. März noch Einspruch erheben könne. Weiterhin verlangte er, die Verwaltung solle ein Verkehrskonzept auflegen, um die Auswirkungen des Lkw-Verkehrs in der Stadt abzumildern.

Oberbürgermeister Jürgen Kessing erklärte in seiner Antwort, die Stadtverwaltung sei am Verfahren beteiligt und werde eine Stellungnahme abgeben. Es gehe dabei nicht nur um die Abwasser-Transporte, auch die Anlieferung von Klärschlamm für die geplante Anlage werde durch Bietigheim-Bissingen rollen. Vor diesem Hintergrund sei es die Forderung der Stadt, dass auch andere Wege genommen würden.

Die Lieferung des Abwassers in die Bietigheimer Kläranlage sei eine „elegante Möglichkeit“ zur Entsorgung, so Kessing. Die EnBW habe aber auch in anderen Kläranlagen angefragt, daher werde es deutlich weniger Fahrten nach Bietigheim geben. Er ging von einigen Jahren aus, bis eine Leitung errichtet worden sei.

Forderung nach

neuer Radwegbrücke

Eine Verbesserung der Verkehrssituation könne im Übrigen auch eine neue Verbindungsbrücke über die Enz bringen, sagte der Oberbürgermeister. Im Mobilitätsplan der Stadt heißt es dazu, aufgrund der zahlreichen Konflikte in der Großingersheimer Straße und des hohen Radverkehrsaufkommens solle der Radverkehr aus Besigheim beziehungsweise dem Wohngebiet Sand über eine neue Enzbrücke zur Grünwiesenstraße geführt und an die Bietigheimer Innenstadt angebunden werden. Auch die CDU hatte bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr den Bau einer solchen Radbrücke gefordert.

 
 
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