Bietigheim-Bissingen Städtische Tochterunternehmen steigern Investitionen

Von Uwe Mollenkopf
Im Lothar-Späth-Carré errichtet die Bietigheimer Wohnbau Mietwohnungen. Foto: Martin Kalb

Nicht nur die Stadt hat für 2023 die Mittel für Investitionen erhöht, auch die Tochterunternehmen geben mehr aus. Spitzenreiter sind die Stadtwerke.

Falls das Geld auch alles abfließt, wird in Bietigheim-Bissingen im kommenden Jahr kräftig investiert. Dazu trägt nicht nur die Stadtverwaltung selbst bei, sondern auch die städtischen Tochterunternehmen sind aktiv. Laut dem Ersten Bürgermeister der Stadt, Michael Hanus, nehmen die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, die Bietigheimer Wohnbau und Omnibusverkehr Spillmann 2023 zusammengenommen 47,8 Millionen Euro in die Hand – das sind zehn Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr (37,8 Millionen).

Den Löwenanteil an diesen Investitionen tragen die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen. Sie geben insgesamt 27 Millionen Euro aus. Der größte Posten innerhalb dieses Budgets entfällt auf den Ausbau und die Erneuerung der Fernwärmeversorgung in der Stadt. Nach 8,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr sollen dafür in diesem Jahr zwölf Millionen Euro ausgegeben. Wie berichtet ist es unter anderem das Ziel, die bestehenden Fernwärmenetze Buch und später auch Kreuzäcker/Innenstadt zu verbinden. Dazu fiel 2022 der Spatenstich für die neue Energiezentrale Mitte, die allein neun Millionen Euro kostet. Geschäftsführer Richard Mastenbroek will die Fernwärme-Anschlüsse für etwa 4000 Haushalte in Zukunft verdoppeln.

Auch der Bau von Photovoltaik-Anlagen steht bei den Stadtwerken wie berichtet oben auf der Tagesordnung. Insgesamt werden für Ausbau und Erneuerung der Stromversorgung 2023 rund 7,3 Millionen Euro ausgegeben – das sind mehr als doppelt so viel wie 2022 (knapp 3,3 Millionen). Etwas weniger Geld fällt für das Abwasser an (vier Millionen gegenüber 5,7 Millionen 2022), der drittgrößte Posten unter den Investitionen der Stadtwerke.

Bei der Bietigheimer Wohnbau (Gesamtinvestitionen: 19,5 Millionen) liegt der Schwerpunkt auf dem Mietwohnungsbau im Lothar-Späth-Carré . Für den Bau von 46 „normalpreisigen“ Mietwohnungen werden in diesem Jahr 7,5 Millionen Euro ausgegeben, nach 6,6 Millionen Euro im Vorjahr. Für 16 geförderte Mietwohnungen mit vergünstigten Mieten wendet die Wohnbau 2,6 Millionen Euro auf, nach 2,2 Millionen im Jahr 2022.

Weitere 7,1 Millionen Euro (Vorjahr: 4,5 Millionen) fallen für die Modernisierung und Instandhaltung von älteren Mietwohnungen an. Diese liegen untere anderem in der Gartenstraße, in der Grünwiesenstraße und im Primelweg. 2,3 Millionen gibt das städtische Tochterunternehmen für Investitionen in Baudenkmäler in der Schieringer Straße und der Besigheimer Straße aus (2022: 1,75 Millionen).

Der Dritte im Bunde, Omnibus Spillmann, investiert vor allem in seine Busflotte. 1,2 Millionen Euro sind in diesem Jahr für die Beschaffung von Hybrid-Stadtlinienbussen geplant, nach 1,5 Millionen im Jahr 2022.

Etliches noch auf Wunschliste

Zusammen mit den Investitionen des städtischen Haushalts (33 Millionen Euro), wovon der Schwerpunkt auf Kindergärten (15 Millionen) und Schulen (5,1 Millionen) liegt, ergeben sich laut Hanus 2023 Gesamtinvestitionen von fast 80,9 Millionen Euro (Vorjahr: 64,7 Millionen) in Bietigheim-Bissingen. Dies, obwohl Investitionsmaßnahmen wie in die Schule im Sand und die Realschule im Aurain, für eine Sporthalle Ellental, Gebäudesanierungen bei der Feuerwehr oder das gewünschte neue Hallenbad im Ellental im Haushalt 2023 noch gar nicht enthalten sind.

Im Unterschied zur Stadt finanzieren deren Tochterunternehmen ihre Investitionen allerdings auch durch Schulden. So hatten die Stadtwerke in ihrer Bilanz für 2021 Bankverbindlichkeiten von 25,7 Millionen Euro (Vorjahr 16,9) stehen, bei der Wohnbau waren es 61,2 Millionen (Vorjahr 56,2).

 
 
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