Bietigheim-Bissingen Vier Minuten ohne Strom

Von Claudia Mocek
Der Alarm- und Einsatzplan der Stadtwerke habe reibungslos funktioniert, sagt SWBB-Geschäftsführer Richard Mastenbroek. Foto: Werner Kuhnle

Am gestrigen Dienstag, 15. November, ist in Bietigheim-Bissingen von 10.42 Uhr bis 10.46 Uhr im Wohngebiet Buch, Aurain, Laiern, in der Altstadt, in Metterzimmern und auf der Lug der Strom ausgefallen. Welche Ursache und welche Folgen der Stromausfall hatte, lesen Sie hier.

Am gestrigen Dienstag, 15. November, ist in Bietigheim-Bissingen vier Minuten lang der Strom ausgefallen. Von 10.42 Uhr bis 10.46 Uhr war laut Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (SWBB) das halbe Stadtgebiet betroffen – das Wohngebiet Buch, Aurain, Laiern, die Altstadt, Metterzimmern und der Stadtteil Lug.

Die Ursache der Strom-Unterbrechung konnte laut SWBB-Sprecherin Ute Grothe lokalisiert werden: Bei Revisionsarbeiten in einer Trafostation löste durch einen technischen Defekt der Schutzschalter die Sicherung der unter Spannung stehenden Arbeiten aus und nahm diese vom Netz. Dies sorgte für eine lokal begrenzte Unterbrechung im Netz. In Folge hätten die Mitarbeiter der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen zügig reagiert und konnten vier Minuten später die Versorgungsunterbrechung beenden.

Alarmanlagen aktiviert

Auch wenn die Stromunterbrechung nur wenige Minuten dauerte, hatte sie Folgen: Laut einer Polizeisprecherin wurden durch den Stromausfall einige Alarmanlagen aktiviert.

Bei den RKH Kliniken Ludwigsburg Bietigheim „haben die Notstromaggregate sofort angesprochen“, sagte Sprecher Alexander Tsongas: „Der Klinikbetrieb konnte ohne Zwischenfälle weitergeführt werden.“ Bis die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Ausfall mitbekommen hätten, sei er auch schon wieder vorüber gewesen. Umso mehr habe sich gezeigt, wie wichtig ein Test für den Ernstfall (die BZ berichtete) sei.

Rund zwei Stunden nach dem Stromausfall fielen unter anderem bei der Stadtverwaltung und den Stadtwerken die Telefon-Amtsleitungen aus. Während ein Vodafone-Sprecher es für normal hielt, dass die Router neu gestartet werden müssten, bewertete der SWBB-Geschäftsführer Richard Mastenbroek dieses Phänomen, das erst zwei Stunden nach dem Stromausfall aufgetreten sei, als eher „untypisch“. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ausfall der Telefone und dem Stromausfall gab, „wissen wir nicht“, sagt die Pressesprecherin der Stadt, Anette Hochmuth. Der Telefonanbieter sei benachrichtigt worden, die Telefone funktionieren inzwischen wieder.

Alarm- und Einsatzplan

Dass die Stromversorgung in der Stadt innerhalb kürzester Zeit wieder funktioniert habe, sei unter anderem dem Alarm- und Einsatzplan der Stadtwerke zu verdanken, sagt Mastenbroek. Einen umfassenden Blackout, wie er derzeit öfter diskutiert werde, befürchtet er für Bietigheim-Bissingen „in keiner Weise“.

Häufen sich die Stromausfälle im Kreis Ludwigsburg derzeit? Ende Oktober war es in Erligheim zu einem rund 40-minütigen Stromausfall gekommen. Laut Energie Baden-Württemberg (EnBW) waren ein Bagger beziehungsweise Tiefbauarbeiten die Ursache für die Unterbrechung der Stromversorgung.

Die aktuelle Situation auf dem Strommarkt habe derzeit keinen Einfluss auf die Anzahl an Versorgungsunterbrechungen. „Derzeit stellen wir kein erhöhtes Störungsaufkommen über das gesamte Versorgungsgebiet der Netze BW fest“, so ein EnBW-Sprecher. Aber das Aufkommen von Störungen unterliege statistischen Schwankungen.

EnBW: Für Winter gut aufgestellt

Auch die EnBW befürchtet keinen generellen Blackout: Die Kolleginnen und Kollegen der Netze BW seien für den Winter gut aufgestellt. Sie stünden in engem Austausch mit den Netzbetreibern aller Spannungsebenen, um im Fall eines Engpasses in der Stromversorgung die Netzsicherheit aufrecht zu erhalten.

Enge Abstimmung im Krisenfall

Für den Fall von drohenden Überlastungen gäbe es feste Prozesse, um steuernd einzugreifen und die Netze zu stabilisieren. Sie werden im Rahmen eines abgestimmten Notfall- und Krisenmanagements zwischen Netzbetreibern, Behörden und Ministerien regelmäßig trainiert und erweitert. Hierbei sei eine enge Abstimmung zwischen der lokalen Krisenorganisation und dem Netzbetreiber erforderlich, damit die Stromversorgung von Kriseneinrichtungen sichergestellt werden kann.

Was ist mit Servern oder anderen technischen Geräten, die durch Stromausfälle beschädigt werden? Wenn solche oder andere Sicherungselemente in Haushalten oder Firmen auslösen, ist das laut Mastenbroek „eher ungewöhnlich“, der Schaden sei aber in der Regel ein Fall für die Versicherung.

 
 
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