Bietigheim-Bissingen Von Wildbienen und Solarlampen

Von Yannik Schuster
Hans Rampsperger (rechts) baute beim Nachhaltigkeitstag der Ellentalgymnasien mit den Schülern Solarleuchten. Foto: /Martin Kalb

Beim Projekttag Nachhaltigkeit der Ellentalgymnasien wurden die Schüler in verschiedenen Themenbereichen aktiv.

Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler befreit eine Sandfläche im Schulgarten von Unkraut – den Wildbienen zuliebe – andere reparieren Fahrräder, wieder andere bauen Solarlampen. Beim zweiten Nachhaltigkeitstag der Ellentalgymnasien war für jeden der rund 150 Achtklässler etwas dabei. 

Schulleiterin Nicole Stockmann sagte zu Beginn des Aktionstags: „Das Thema Klimawandel kann Gefühle von Angst und Hilflosigkeit vermitteln.“ Umso dankbarer sei sie um die Nachhaltigkeits-AG der Schule, die zeige, welche Möglichkeiten dennoch existieren, um ein Stück weit nachhaltiger zu werden.

Wie wird man Fairtrade-Schule?

Die beiden Zehntklässlerinnen Greta und Anna-Sophia, der Nachhaltigkeits-AG des Ludwigsburger Mörike-Gymnasiums schwörten die Schülerinnen und Schüler auf das Thema ein, indem sie von eigenen Projekten, wie einem Büchertauschregal, einem Handy-Sammelcenter, der Temperatur-Absenkung im Schulgebäude, Lichtschalter-Stickern oder einem Energiedienst in den Klassen berichteten. „Als Gemeinschaft können wir etwas erreichen“, so ihr Appell.

Zwischen zwölf verschiedenen Workshops, teils mit theoretischem, teils mit praktischem Fokus, konnten die Teilnehmer wählen. So befasste sich eine Gruppe mit der Frage, wie die Ellentalgymnasien eine Fairtrade-Schule werden könnte und sammelte gemeinsam mir GAL-Gemeinderätin Manuela Buchholz Ideen, wie das eigene Leben, aber auch die Schule nachhaltiger gestaltet werden könnte.

Solarlampen für Madagaskar

Die Physikinteressierten Schülerinnen und Schüler wiederum bauten unter Anleitung von Hans Rampsperger vom Verein Stuttgart Solar, eigene Solarlampen zusammen, die in den kommenden Wochen einer Schule in Madagaskar zugute kommen, um das know-how über die nachhaltige Technologie weiter zu verbreiten. Das Team von Harrys Bude, einer sozialen Anlaufstelle in Stuttgart mit Fokus auf Lebensmittelrettung, informierte in gleich zwei Workshops über die Arbeit am Projekt und das Problem der Lebensmittelverschwendung.

Selbst aktiv wurden die Schülerinnen und Schüler im Workshop „Verwenden statt verschwenden“ von foodsharing Ludwigsburg e.V. Sie bereiteten Apfelgelee und Brezel-Chips mit Honig-Senf zu – natürlich aus geretteten Lebensmitteln. Die Non-Profit-Organisation Viva con Agua behandelte in ihrem Workshop unter anderem, mit welchen Schwierigkeiten man in Zukunft auch bei der Trinkwasserversorgung in Deutschland rechnen müsse.

Aufwertung und Reparatur

Beim Upcycling wiederum hatten die Workshop-Teilnehmer die Möglichkeit, sich über die Nachhaltigkeit in der Modewelt zu informieren und eigene Kleidungsstücke im neuen Design erstrahlen zu lassen. Das Repair Café Tamm war ebenfalls mit einem Workshop am Start und zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie man Knöpfe annäht, Elektrogeräte repariert oder einen Fahrradreifen austauscht. „Mein Weltbild hat sich gerade verändert“, sagte eine Schülerin beeindruckt.

Trotz ungemütlicher Temperaturen war auch unter freiem Himmel einiges geboten. So machte etwa eine Gruppe einen Kräuterspaziergang und lernte Arten und Nutzen (essbarer) Kräuter, über den Schutz heimischer Pflanzen und praktischen Verwendungszwecken.

Im Schulgarten informierte sich eine weitere Gruppe Achtklässler über die Wildbiene und befreite im Anschluss mit Naturpädagogin Martina Wonner eine Sandfläche von Unkraut, zwischendurch wird auch noch eine Weinbergschnecke gerettet. In der zweiten Workshop-Runde nach der Pause schauten die Schülerinnen und Schüler selbst mit Imkeranzügen in den Bienenstock und beschäftigten sich mit der Honigbiene. In der Pause fand zudem eine Kleidertauschbörse in den Ellentalgymnasien statt. Yannik Schuster

 
 
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