Bietigheim ist in Metz beim 27:36 chancenlos SG BBM nur ein Spielball des Gegners

Von bzh
Die norwegische Torhüterin Emily Stang Sando sitzt desillusioniert auf dem Hallenboden. Ihre SG BBM Bietigheim hatte am Sonntag in Metz keine Chance. ⇥ Foto: imago images/Kevin Domas

Die Bietigheimerinnen verlieren auch ihr zweites Champions-League-Gruppenspiel. Beim 27:36 (8:18) in Metz wird das Gaugisch-Team eine Halbzeit vorgeführt. Das Aufbäumen nach der Pause kommt zu spät.

Eine bittere Pleite kassierte die SG BBM Bietigheim im zweiten Champions- League-Gruppenspiel bei Metz Handball. Beim 36:27-Sieg des französischen Abonnementmeisters war die SG zeitweise nur ein Spielball der Gastgeberinnen. Neben Anna Loerper fehlte auch Karola Kudlacz-Gloc. Die Polin hatte sich im Abschlusstraining an der Schulter verletzt. Wie schwer, das soll eine Untersuchung am Montag zeigen.

Beifall für Ex-Spielerin Smits

Mit viel Beifall begrüßt wurde im Palais Omnisports Xenia Smits, die vor ihrem Wechsel zur SG fünf Jahre lang bei Metz gespielt hatte. Nach dem Anpfiff konnten die die lothringischen Fans vor allem ihrem Team applaudieren. Die „Les Dragonnes“ überrollten den Gast. Bereits nach neun Minuten lag Metz 9:1 vorne. Bietigheims Abwehr war nicht im Bilde, hatte keinen Zugriff. Metz wirbelte Bietigheim mit Rückraum-Kreuzungen nach Belieben durcheinander, fand immer wieder Passmöglichkeiten an den Kreis zur insgesamt elffachen Torschützin Olga Perederiy.

Genau davor hatte Smits vor dem Spiel ihre Mitspielerinnen gewarnt, ebenso vor der harten Abwehrarbeit von Metz. „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen“, bemängelte SG-Trainer Markus Gaugisch. Metz war ungemein dynamisch und setzte die jeweils ballführende BBM-Spielerin unter Druck. Das verunsicherte die Bietigheimerinnen, führte zu vielen Pässen und schwachen Torwürfen.

Nach dem 9:1 steigerte sich die Abwehr des Gaugisch-Teams, im Angriff lief aber weiterhin nur wenig zusammen. Der zweite Torerfolg ließ bis zur 13. Minute auf sich warten. Beeindrucken konnte der Treffer von Stine Jørgensen Metz nicht. Das Team von Weltmeister-Trainer Emmanuel Mayonnade baute seine Führung auf 16:5 aus, führte beim Wechsel mit 18:8.

Als die starke Linkshänderin Louise Burgaard wenige Sekunden nach Beginn der zweiten Hälfte auf 19:8 erhöhte, dachte wohl niemand in der Halle daran, dass die Partie nochmals spannend werden könnte. Bietigheim überraschte Metz aber mit einer geänderten Abwehrformation. „Wir mussten etwas probieren und stellten daher von 6:0 auf 5:1 um. Das hatten wir zwar zuvor nicht trainiert, es funktionierte aber ordentlich, weil wir auch mehr gekämpft haben“, befand Gästecoach Gaugisch. Metz tat sich mit der Umstellung schwer. Bietigheim war plötzlich im Spiel und startete eine Aufholjagd.

Trainer will mehr Basics sehen

Smits lenkte die SG-Angriffe, Stine Jörgensen und Julia Maidhof zeigten Vollstreckerqualitäten. Bis zur 55. Minute kam die SG auf 25:29 heran. In den letzten fünf Minuten diktierte aber wieder Metz das Geschehen und erhöhte auf 36:27. „Die ordentliche zweite Halbzeit überdeckt nicht, dass wir in den Basics viel besser werden müssen. Die Champions League zeigt uns, wo wir stehen“, fasste Gaugisch die klare Niederlage zusammen.

 
 
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