Bietigheim jubelt gegen Erzrivale Schwenningen Hitziges Duell geht an die Steelers

Von Andreas Eberle
Das vierte Schwabenduell zwischen Bietigheim und Schwenningen war besonders intensiv. Hier kämpfen die Steelers-Profis Tim Schüle (links hinten) und Norman Hauner an der Bande um den Puck. ⇥ Foto: Ralf Poller/Avanti

Der Aufsteiger aus dem Ellental rupft die Schwenninger Wild Wings mit 5:2 und verschafft sich Luft im Abstiegskampf der DEL. Preibisch und Smereck treffen doppelt. Auf dem Eis geht es ruppig zu. Von Andreas Eberle

Ehre, wem Ehre gebührt: Vor dem vierten DEL-Saisonspiel gegen die Schwenninger Wild Wings wurde Matt McKnight für 500 Begegnungen im Trikot der Bietigheim Steelers ausgezeichnet. Seinen Jubiläumseinsatz hatte der 37-jährige Kanadier, der seit 2013/14 für den SCB stürmt, eigentlich schon am 30. Dezember – beim 5:4-Coup gegen Mannheim. Doch da erst seit dem vergangenen Wochenende wieder Zuschauer in der EgeTrans-Arena zugelassen sind, sparte sich der Verein die Würdigung für die Sonntagspartie gegen Schwenningen und eine angemessene Kulisse auf. „Mit seiner sympathischen Art hat sich Matt in die Herzen von uns allen gespielt“, sagte Steelers-Aufsichtsratschef Gerhard Kaufmann, der die Ehrung vor dem ersten Bully vornahm.

Trainer-Lob für Jubilar Matt McKnight

Grund zur Freude hatte McKnight auch nach seinem 509. Pflichtspiel für den SCB: Mit 5:2 setzte sich der Aufsteiger in dem hitzigen Schwabenduell durch und feierte somit den dritten Sieg in dieser Hauptrunde gegen den Erzrivalen aus dem Schwarzwald – und McKnight steuerte zur Feier des Tages zwei Assists bei. „Dass Matt in seinem Alter noch so eine Leistung bringt, ist hervorragend. Er ist ein Vollprofi, der auf seinen Körper aufpasst, und er akzeptiert seine Rolle. Ich habe ihn gern in der Mannschaft“, sagte Trainer Daniel Naud über den Routinier aus Alberta.

Die Steelers traten mit einer komplett anderen Mannschaft an als zwei Tage zuvor beim 1:9-Heimdebakel gegen Red Bull München. Abgesehen von Sami Aittokallio, der ins Tor zurückkehrte, waren die Profis auf dem Eis zwar dieselben wie am Freitag. Diesmal zeigten die Bietigheimer aber ihr wahres DEL-Gesicht. Sie verteidigten mit viel Einsatz, führten die Zweikämpfe verbissen, spielten mutig nach vorne und blieben bei aller Galligkeit bis zur letzten Sekunde konzentriert.

Jalen Smereck spornt Derby-Atmosphäre an

Speziell Jalen Smereck schien die Derby-Atmosphäre anzuspornen. Dem US-Amerikaner gelang auch das einzige Tor im ersten Drittel: Sein Schuss schlüpfte durch die Schoner von Wild-Wings-Goalie Joacim Eriksson (12.). Eine der wenigen Bietigheimer Unaufmerksamkeiten – Smereck verdaddelte die Scheibe hinter dem eigenen Kasten – ermöglichte Daniel Pfaffengut das 1:1 (24.). Doch der Steelers-Offensivverteidiger korrigierte seinen Fehler umgehend mit dem 2:1 (26.). Smereck selbst schien weiter auf 180 – und kassierte im Schlussdrittel eine Zwei-plus-zwei-Strafe wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge sowie später noch eine weitere Strafe wegen Beschimpfung. Zwischenzeitlich nutzte Travis Turnbull ein Powerplay zum 2:2 (43.).

Animositäten und Strafminuten häufen sich

Ab dem zweiten Drittel hatten sich die Animositäten gehäuft, sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen. Die Unparteiischen hatten alle Mühe, die erhitzten Gemüter auf dem Feld zu beruhigen. In der Endphase zeigten sich die Steelers aber abgezockt und eiskalt. Erst war Alexander Preibisch zum 3:2 erfolgreich (54.). Für den vierten Streich sorgte Torjäger Riley Sheen (58.), für den fünften Preibisch mit einem Empty Net Goal (60.). „Wir haben den Fokus behalten“, freute sich Naud.

Gleich 40 Strafminuten verteilten die Referees in dem fast drei Stunden dauernden Prestigeduell – 22 gegen Bietigheim und 18 gegen Schwenningen. „Intensität und Trashtalk gehören zu einem Derby, auch wenn das eine oder andere drüber war. Aber wenn wir am Ende gewinnen, ist mir das völlig egal“, sagte Matchwinner Preibisch. „Es war hart, aber nicht schmutzig. Sehr böse Fouls habe ich nicht gesehen“, meinte Naud.

SCB rückt auf Platz zwölf vor

Mit dem Triumph im Derby kletterte der SCB auf Rang zwölf und vergrößerte den Abstand zum einzigen Abstiegsplatz 15 auf acht Zähler – wobei das Schlusslicht Krefeld Pinguine zwei Begegnungen weniger absolviert hat. Am Mittwoch (19.30 Uhr) geht der Kampf um den Klassenerhalt in Nürnberg weiter.

 
 
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