Bietigheim Steelers besiegen Nürnberg Ice Tigers Sheen glänzt bei der Weihnachtsgala

Von Andreas Eberle
Steelers-Torjäger Riley Sheen (Mitte) erzielte gegen Nürnberg zwischen der 17. und der 30. Minute einen Hattrick. ⇥ Foto: Ralf Poller/Avanti

Beim Bietigheimer 5:4-Sieg gegen Nürnberg schlägt der Torjäger gleich dreimal zu. Die Steelers sind jetzt nicht mehr Letzter.

Kurz vor Weihnachten haben sich die Bietigheim Steelers in der DEL selbst beschenkt – und das sogar gleich doppelt. Zum einen gewann der Aufsteiger aus dem Ellental am Donnerstagabend das Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 5:4. Und zum anderen gab der SCB die ungeliebte rote Laterne erstmals seit vielen Wochen ab und reichte sie an den schwäbischen Abstiegsrivalen Schwenningen weiter. Der Rückstand zum Tabellen-13. aus Iserlohn ist jetzt ebenfalls nur noch marginal.

Gut für den Kopf

„Auch für den Kopf tut es gut, mal nicht Letzter zu sein – gerade auch deswegen, weil wir zuletzt oft sehr gut gespielt, aber nicht immer gepunktet haben. Wir hätten da den einen oder anderen Punkt mehr verdient gehabt“, sagte Steelers-Trainer Daniel Naud.

Seine Mannschaft legte wie schon am Dienstag bei der 3:7-Pleite in München druckvoll los. Allerdings zeigten sich die Ice Tigers effektiver im Abschluss und nutzten ihre wenigen Chancen zu einer Zwei-Tore-Führung. Bei einem verdeckten Schuss von Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer rutschte die Scheibe sowohl Verteidiger Max Renner als auch Sami Aittokallio durch die Beine – der 375. Treffer des DEL-Rekordtorschützen (12.). Und vor dem zweiten Bietigheimer Gegentor wehrte der finnische Goalie einen Schuss von Tyler Sheehy nach außen ab – direkt vor die Kelle von Dane Fox, der zum 0:2 abstaubte (16.),

Riley Sheen in der Torschützenliste der DEL wieder vorne

Doch dann folgte die große Weihnachtsgala von Riley Sheen. Zwischen der 17. und der 30. Minute schaffte der Kanadier einen Hattrick und schloss mit den Saisontreffern 20 bis 22 in der Torschützenliste wieder zu Wolfsburgs Christopher DeSousa auf. Zunächst schlug Sheen in doppelter Überzahl per Direktabnahme zu. Dann profitierte er von einem Getümmel vor dem Gästetor, wo sich Evan Jasper und Andrew Bodnarchuk kabbelten – beim zweiten Versuch war der Puck drin. (23.). Nach perfekter Vorarbeit von Jalen Smereck schoss Sheen den SCB mit seinem dritten Treffer erstmals in Front.

Nun räumte der Nürnberger Torhüter Niklas Treutle entnervt den Platz zwischen den Pfosten für Alex Dubeau. Doch auch der kanadische Kollege musste 49 Sekunden nach seiner Einwechslung gleich hinter sich greifen: Alexander Preibisch fälschte Renners Fernschuss mit dem Bein unhaltbar zum 4:2 ab (31.).

Weiß trifft beim Comeback für die Bietigheim Steelers

Und weil es gerade so gut lief, durfte auch Daniel Weiß bei seinem Comeback noch jubeln: Der Stürmer, der sich Anfang November den Fuß gebrochen hatte, bugsierte die Scheibe in der 47. Minute ungestört zum 5:2 ins Netz. Im Sack waren die drei Punkte damit freilich noch nicht. Denn wie in dieser Saison schon öfters verließen die Schwaben im Schlussdrittel allmählich die Kräfte. Nachdem Jakob Ustorf (51.) und Blake Parlett (56.) auf 4:5 verkürzt hatten, war noch mal Zittern angesagt. Mit viel Einsatz, Willensstärke und den letzten Prozent Power rettete Bietigheim den siebten Heimsieg gerade noch über die Zeit. „Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die kurze Weihnachtspause“, stellte Steelers-Coach Naud zufrieden fest.

Stimmen zum Spiel

Daniel Naud, Trainer der Bietigheim Steelers: Das Spiel war von beiden Mannschaften sehr umkämpft. Man hat gesehen, warum Nürnberg die vergangenen vier Spiele gewonnen und sich als Topteam präsentiert hat. Der 0:2-Rückstand war für uns kein Beinbruch. Wir haben die Nerven behalten und sind 60 Minuten lang fokussiert geblieben. Unser dreifacher Torschütze Riley Sheen hat sehr gut gespielt. Mir ist es aber vor allem wichtig, wie er defensiv spielt. Wenn er nach hinten stark mitarbeitet, schießt er auch vorne immer seine Tore. Die Mannschaft hat sich ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Jetzt gönnen wir uns zwei Tage Pause, dann geht es weiter.

Tom Rowe, Coach der Nürnberg Ice Tigers: Die Steelers haben heute Abend ein großartiges Spiel gezeigt. Wir wussten, dass es schwer werden würde und dass Bietigheim ein sehr offensivstarkes Team mit vielen guten Skatern ist. Ich hatte das Gefühl, dass wir vom ersten Wechsel an dem Puck nur hinterherlaufen. Wir haben nicht unseren Rhythmus gefunden und haben sehr viele Fehler gemacht, zu denen uns der Gegner mit seiner Spielweise gezwungen hat.⇥ae

 
 
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