Bietigheim Steelers Bestechende Freiburger Effizienz entscheidet das hitzige Derby

Von Niklas Braiger
Leon Doubrawa (Mitte, Nummer 70) musste gegen den EHC Freiburg sechsmal hinter sich greifen. Foto: Ralf Poller/Avanti

Im Kellerduell der DEL2 gewinnt der EHC Freiburg mit 6:1. Im ersten Abschnitt reichen drei Versuche für zwei Treffer.

Es haben noch nicht mal alle 3513 Zuschauer der DEL2-Partie zwischen den Bieigheim Steelers und dem EHC Freiburg ihren Sitzplatz gefunden, da jubeln schon die rund 450 mitgereisten Gästefans. Mit der ersten Chance des Spiel markiert Christian Billich nach etwa 50 Sekunden das 1:0 für die Breisgauer, nachdem SCB-Neuzugang Tim Geischeimer an der Mittellinie viel zu einfach den Puck an Nick Master vertändelt und die beiden EHC-Angreifer Leon Doubrawa im Steelers-Netz ausspielen. Die frühe Führung gibt Freiburg auch nicht mehr ab, am Ende ist es ein 6:1-Sieg. „Wenn wir auf das Endergebnis schauen, glaube ich, dass das Spiel nicht so deutlich war“, sagt Gästecoach Timo Saarikoski nach der Partie.

Zweites Tor zur rechten Zeit

Denn der SCB hat zwar mehr Spielanteile, die Gäste schießen aber die Tore. Im ersten Drittel schaffen es die Hausherren mehrfach, sich für einige Minuten in der Freiburger Zone festzusetzen, aber es fehlt die nötige Konsequenz. Der EHC hingegen braucht nur zwei weitere Torschüsse, um bis zur ersten Unterbrechung auf 2:0 zu erhöhen. Kapitän Simon Danner wird bei einem Sololauf in der 17. Minute nicht gestoppt und bringt die Scheibe durch die Schoner von Doubrawa im Netz unter – mitten in eine Drangphase der Gastgeber.

Zweiter Abschnitt, gleiches Bild: Wieder haben die Steelers gute Gelegenheiten, doch wieder münzen sie sie nicht in Tore um. Alexander Preibisch verpasst gleich zweimal binnen weniger Minuten den Anschluss. Statt dem 1:2 fällt mit der ersten Gelegenheit für die Badener das 0:3. In Überzahl landet eine sauber ausgespielte Passstafette bei Filip Reisnecker, der unbewacht erhöhen darf (22.). Und es kommt noch dicker: In der 27. Minute wird Sameli Ventelä an der blauen Linie bedient, fackelt nicht lange und schweißt das Hartgummi unter die Latte. In Durchgang zwei sind es am Ende sechs Schüsse der Gäste, im Vergleich zu den 13 des Schlusslichts.

Je länger die Partie geht, desto hitziger wird sie, Der Höhepunkt ist kurz vor der zweiten Drittelpause, als Calvin Pokorny und Jackson Cressey sich eine Schlägerei auf dem Eis liefern und für zwei Minuten in der Kühlbox ausdampfen müssen. Sekunden später wird Morgan Adams-Moisan mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe aus dem Spiel geworfen, nachdem er laut der Unparteiischen einen Ellenbogencheck gefahren hatte. „Auf der einen Seite ist es natürlich nicht schlecht, wenn wir jemanden haben, der körperlich präsent ist. Auf der anderen Seite sind es unnötige Strafen“, sagt Trainer Alex Dück nach der Partie zum Neuzugang.

Hass von beiden Fanlagern

Die Rivalität der beiden Klubs wird auch durch die Stimmung auf den Rängen klar, die Ultra-Lager werfen sich einige deutliche Worte und Häme gegenseitig an den Kopf. „Ohne Freiburg wär hier gar nichts los“ und „so spielt man Eishockey“, skandieren die EHC-Anhänger .

Nachdem es der SCB und allen voran Doubrawa schafft, die „Wölfe“ zu Beginn des Schlussdrittels etwas zu bremsen, legt Eero Elo nach 49 Minuten dann doch das 5:0 nach, fünfeinhalb Minuten vor dem Abpfiff verliert Preibisch dann den Puck hinter dem eigenen Netz, was Lennart Otten zum sechsten Treffer ausnutzt. In der Zwischenzeit hatte Cressey immerhin dafür gesorgt, dass der Tabellenletzte nicht ohne Treffer aus der Partie geht, und mit dem 1:5 Ergebniskosmetik betrieben (50.). Nach Ottens Tor leert sich die Ege-Trans-Arena, einige Fans verlassen die Halle vorzeitig. Niklas Braiger

Selb ist der Verlierer des Spieltags

Sechs Teams kämpfen nach dem 50. Spieltag noch darum, wer in die Playdowns muss. Am Freitag haben bereits der Tabellenfünfte Ravensburg Towerstars, der -sechste ESV Kaufbeuren und -siebte Krefeld Pinguine durch ihre Siege den Klassenerhalt perfekt gemacht. Da alle Konkurrenten – Freiburg, Weißwasser, Rosenheim, Dresden und Bad Nauheim – ihre Spiele am Sonntag gewonnen und lediglich die Selber Wölfe gegen die „Roten Teufel“ verloren haben, stehen sie nun mit 67 Punkten auf dem vorletzten Platz. Davor rangieren Dresden (68, ein Spiel mehr) und Rosenheim (69). Bad Nauheim (70), Freiburg (71) und die Lausitzer Füchse (72) wären nach aktuellem Stand gerettet.

 
 
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