Bietigheim Steelers Blomqvist kürt sich zum DEL2-Torschützenkönig

Von Michael Nachreiner
Steelers-Goalie Olafr Schmidt (Zweiter von rechts) war wieder ein starker Rückhalt – auch gegen Jere Laaksonen. Foto: /Benjamin Lahr

Beim 4:1 des ESVK gegen die Steelers übernimmt der Kaufbeurer die alleinige Führung in diesem Ranking.

Die Bietigheim Steelers verabschieden sich mit einer Niederlage aus der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2). Beim 1:4 beim ESV Kaufbeuren traf nur Geburtstagskind Brett Welychka für die Ellentäler. Der Kanadier netzte an seinem 30. Ehrentag zum zwischenzeitlichen 1:2. „Im Großen und Ganzen bin ich mit der Leistung des Teams zufrieden – zumindest über die ersten 40 Minuten, Überzahl und Unterzahl müssen wir in der Bewertung aber rausnehmen. Irgendwann haben wir durch mangelnden Tordruck wieder angefangen, älteres Eishockey zu spielen. Das sah schön aus, war aber brotlose Kunst“, analysiert Steelers-Coach Alex Dück.

Geschichte schrieb Sami Blomqvist. Er kürte sich zum besten Torschützen der DEL2 aller Zeiten. Mit seinem 24. Saisontor zum 3:1 überholte der Deutsch-Schwede Richard Mueller in der All-Time-Scorerliste. Mit 221 Treffern führt er dieses Ranking nun alleine an.

Adams-Moisan fliegt vom Eis

Für Goldhelm Jack Doremus, der als überzähliger Ausländer eine Auszeit bekam, stand nach seiner Sperre wieder Morgan Adams-Moisan im Kader der Steelers. Doch für den Stürmer war der Arbeitstag bereits nach gut fünfeinhalb Minuten beendet. Fast an der blauen Linie fuhr der Kanadier einen Check gegen Micke Saari voll zu Ende, der gerade einen Schuss abgefeuert hatte. Der Kaufbeurer blieb benommen liegen und konnte das Eis nur von zwei Betreuern gestützt in Richtung Kabine verlassen. Nach Videostudium sanktionierten die Schiedsrichter das Einsteigen Adams-Moisans mit einer großen Strafe plus Spieldauerstrafe.

In der fünfminütigen Unterzahl musste der SCB zwei Gegentore hinnehmen. Zunächst war Blomqvist einen Schritt schneller am Puck als Lewis Zerter-Gossage und erzielte das 1:0 (8.). Dann bediente John Lammers Tyler Spurgeon direkt vor dem Steelers-Tor, der gegen Goalie Olafr Schmidt die Übersicht behielt (9.). „In dieser Unterzahl haben wir ein paar jüngere Spieler rausgeschickt, weil wir sehen wollten, wie sie spielen“, berichtet Dück.

Doch noch vor der Drittelpause verkürzten die Gäste wieder. In ihrer ersten Überzahl der Partie legte Ryon Moser quer, und am langen Pfosten überwand Welychka ESVK-Schlussmann Daniel Fießinger über dessen Fanghand hinweg zum 1:2 (16.).

Das Momentum konnten die Steelers jedoch nicht mit in den Mittelabschnitt nehmen. Zwar hatten sie mehr Scheibenbesitz. Doch die besseren Chancen hatten die Kaufbeurer. In der 24. Minute erhöhte Blomqvist auf 3:1. In der Folge hätte der ESVK seine Führung weiter ausbauen können. In Überzahl scheiterte aber zunächst Joseph Lewis, nachdem er alleine auf Schmidt zufuhr, am Steelers-Torwart (34.) – ebenso wie Maximilian Hops (36.).

Auch Lewis wird rausgeschmissen

Die Emotionen kochten dann 55 Sekunden vor Drittelende hoch, nachdem Lewis Spencer Berry in die Bande gecheckt hatte. Nach Videoüberprüfung entschieden die Schiedsrichter auch hier auf eine große Strafe plus Spieldauerstrafe. Anders als die Gastgeber im ersten Drittel konnten die Bietigheimer aus der fünfminütigen Überzahl aber kein Kapital schlagen. „Dass wir diese Unterzahl ohne Gegentor überstanden haben, war wichtig. Dadurch war das Momentum auf unserer Seite“, sagt ESVK-Coach Daniel Jun.

101 Sekunden vor der Schlusssirene machten die Kaufbeurer dann den Sack zu. Schmidt fuhr vom Eis, während seine Vorderleute im Angriffsdrittel den Puck verloren. Nach einer Kombination über drei Stationen sagte Lammers Danke. Schon davor hätte der ESVK für die Entscheidung sorgen können. Tom-Eric Bappert legte die Scheibe bei einem Zwei-gegen-eins-Konter der Gastgeber an die eigene Latte (46.). Michael Nachreiner

 
 
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