Bietigheim Steelers DEL-Absteiger entführt zwei Punkte aus Krefeld

Von Michael Nachreiner
Goalie Olafr Schmidt (links) hielt Bietigheim lange im Spiel. Dafür gab es ein Sonderlob von Trainer Daniel Naud. Foto: /Mathias M. Lehmann

Jack Doremus lässt die Bietigheim Steelers bei den Pinguinen nach zweimaligen Rückstands nach Penaltyschießen jubeln.

Nur einen Punkt hatten die Bietigheim Steelers zum 87. Vereinsgeburtstag der Krefeld Pinguine am Sonntag mit an den Niederrhein gebracht. Mit 3:2 nach Penaltyschießen entführte die Mannschaft von Trainer Daniel Naud trotz zweimaligen Rückstands zwei Zähler aus Nordrhein-Westfalen. „Trotz des Rückstands sind wir fokussiert geblieben und haben gekämpft. Denn immer, wenn wir ein Tor kassieren, denken die Spieler, jetzt geht es schon wieder los“, erklärt der Steelers-Coach. Und sein Gegenüber Boris Blank ergänzt: „Ich kann meinem Team keinen großen Vorwurf machen. Wir haben gut mit dem Puck gespielt, waren aktiv und haben Druck gemacht.“

Daniel Naud hatte nach der 1:6-Klatsche gegen Kaufbeuren angekündigt, dass seine Spieler ein anderes Gesicht in Krefeld zeigen würden. Die ersten zehn Minuten ließen darauf aber nicht schließen. „Wir haben gebraucht, um reinzufinden“, erklärt Bietigheims Alexander Preibisch in der ersten Drittelpause am Mikrofon von Sprade-TV. Zum einen hatte sich das Auftaktbully verzögert, weil die Jersey-Retirement-Zeremonie für Herberts Vasiljevs hingezogen hatte – das Trikot mit der Nummer 23 des langjährigen Pinguine-Kapitäns wurde unters Hallendach gezogen. Zum anderen kamen die Krefelder mit viel Energie aus der Kabine. Sie hatten sich nach dem pomadigen ersten Drittel zum Saisonauftakt in der Ege-Trans-Arena viel vorgenommen.

Bereits nach nicht einmal zwei Minuten gingen die Gastgeber auch in Führung. David Cerny passte von der linken Bande vors Tor, und am langen Pfosten gewann Alexander Weiß das Laufduell gegen Dominik Lascheit und drückte den Puck über die Linie.

Nach zehn Minuten waren auch die Bietigheimer im Spiel angekommen. 59 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels glich Lewis Zerter-Gossage aus. Nach einem Pass auf den an der gegnerischen blauen Linie lauernden Deutsch-Kanadier lief er alleine auf Felix Bick zu und überwand den Goalie mit der Rückhand.

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem mal phasenweise die Krefelder, mal die Bietigheimer Oberwasser hatten. Als Jackson Cressey in der Kühlbox saß, hatte Jack Doremus bei einem Konter sogar die Chance, die Steelers in Unterzahl in Führung zu bringen (30.). Auf der anderen Seite verhinderte Preibisch bei einem Bauerntrick von Mike Fischer gerade noch den Einschlag hinter dem bereits geschlagenen Goalie Olafr Schmidt (35.). Und Dennis Miller traf kurz darauf nur die Latte (38.). „Der Mittelabschnitt war vielleicht das beste Drittel, was wir in dieser Saison gespielt haben“, lobt Daniel Naud.

Dennoch gerieten die Steelers wieder in Rückstand. Bei einer Drei-gegen-fünf-Unterzahl – Guillaume Naud wurde mit einer Fünf-Minuten- plus Spieldauerstrafe bereits 33 Sekunden vor dem Ende des zweiten Durchgangs vorzeitig zum Duschen geschickt, und Ryker Killins saß wegen Hakens in der Kühlbox – nagelte Christian Kretschmann den Puck unter die Latte (43.).

Die erneute Führung gab den Pinguinen Auftrieb. Doch Schmidt, der sich ein Sonderlob von Daniel Naud verdiente („Er sah in der Vergangenheit nicht immer glücklich aus. Heute aber Hut ab, er hat gekämpft bis zum Ende.“), hielt seinen Kasten sauber. Und das Powerplay der Steelers funktionierte auch. In Überzahl traf Brett Welychka zum 2:2 (52.). In der restlichen Spielzeit inklusive der Verlängerung fielen trotz eines Innenpfostenkrachers von Krefelds Alexander Ruuttu keine weiteren Tore. Erst im Penaltyschießen entschied Doremus die Partie zu Gunsten der Steelers.  Michael Nachreiner

 
 
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