Bietigheim Steelers DEL2-Schlusslicht ist im Playdown-Modus

Von Michael Nachreiner
Mit seinem zweiten Saisontreffer brachte Joshua Rust die Steelers früh in Führung. Foto: /Oliver Bürkle

Die Bietigheim Steelers verteidigen in Ravensburg 55 Minuten lang ein 1:0 durch Rust, verlieren dann aber nach Verlängerung mit 1:2. 

Lange Zeit sah es nach dem frühen Führungstreffer durch Joshua Rust nach dem zweiten Shutout für die Bietigheim Steelers in dieser Saison in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) aus. Doch der Ausgleichstreffer durch Denis Pfaffengut rund viereinhalb Minuten vor dem Ende machte dem einen Strich durch die Rechnung. Und letztlich fuhren die Steelers aus Ravensburg sogar nur mit einem Punkt nach Hause, weil 43 Sekunden nach Beginn der Verlängerung Robbie Czarnik den 2:1-Siegtreffer für die Towerstars erzielte.

„Die Ravensburger sind eine gefährliche Mannschaft, die viele einstudierte Situationen hat, die sie spielen können. 55 Minuten haben wir es gut gemacht, dann aber einen Fehler im Forecheck gemacht und einen Doppelscorer frei im Backcheck stehen lassen“, analysiert Steelers-Trainer Alexander Dück. Und sein Gegenüber Gergely Majoross ergänzt: „Das war ein richtiger Test für uns gegen einen gut organisierten Gegner. Deshalb bin ich sehr froh über die Einstellung meiner Jungs, dass sie einen Weg gefunden haben zu gewinnen.“

Die heiße Phase in der Vorbereitung auf die Playdowns hat begonnen. Von dem Testspielcharakter unter Wettkampfbedingungen gegen die Kassel Huskies war nichts mehr zu sehen. Die Steelers fuhren ihre Checks voll zu Ende und stellten die Towerstars mit ihrer harten, aber nicht unfairen Gangart immer wieder vor Probleme. Dennoch war die 1:0-Führung nach dem ersten Drittel etwas schmeichelhaft für die Bietigheimer. Denn außer dem Treffer durch Rust, der einen Zwei-gegen-eins-Konter vollendete, hatten die Gäste beim amtierenden DEL2-Meister keine nennenswerten Chancen.

Schmidt ist bärenstarker Rückhalt

Ganz anders die Ravensburger, die die Bietigheimer nach dem Rückstand mächtig unter Druck setzten. Oftmals konnten sich die Steelers nur auf Kosten eines Icings befreien. Doch Olafr Schmidt und seine Vorderleute hielten ihren Kasten auch bei besten Möglichkeiten sauber. So bewahrte der Goalie die Ellentäler zum Beispiel bei einer Doppelchance von Fabian Dietz und Nickolas Latta (8.) oder rund eine Dreiviertelminute später bei der nächsten Doppelchance durch Luigi Calce und Ralf Rollinger vor dem Ausgleich. Und auch zehn Sekunden vor der Drittelpause war er gleich zweimal gegen Sam Herr auf dem Posten. „Nach dem Führungstor kam eine Flaute, da haben wir wieder altes Eishockey gespielt und das Spiel langsam gemacht. Wir möchten eigentlich schnell nach vorne spielen“, bemängelt Dück.

Im Mittelabschnitt fielen überhaupt keine Tore. Die Bietigheimer standen defensiv so stabil wie schon lange nicht mehr in dieser Saison. Immer wieder blockten sie Schüsse ab oder ließen gar keine zu, weil sie die Ravensburger schon im Ansatz entscheidend störten. Und wenn mal was auf Schmidts Kasten kam, hatte der Goalie meist wenig Probleme. Die Steelers waren ihrerseits aber auch nur im Ansatz gefährlich.

Adams-Moisan bringt Emotionen

Dass dennoch Musik in der Partie war, zeigte sich beispielsweise in der 13. Minute. Nach einem Gerangel vor dem Kasten von Towerstars-Torwart Ilja Sharipov zwischen Pfaffengut und Steelers-Neuzugang Morgan Adams-Moisan ließen sich die Streithähne kaum beruhigen, sodass das Schiedsrichtergespann beide in die Kühlbox schickte. Schon drei Minuten davor hatte Adams-Moisan Emotionen ins Spiel gebracht, als er sich mit einem Ravensburger ein Wortgefecht geliefert hatte, sodass die Unparteiischen zwischen die beiden Kontrahenten gehen mussten.

Als emotionaler Anführer ging Adams-Moisan auch im dritten Drittel voran, in dem die Steelers lange Zeit alles wegverteidigten. So war Goalie Schmidt zum Beispiel bei einem Schuss von Matt Alvaro nach einer Seitenverlagerung schnell genug in der Ecke (51.). Und Sam Herr traf aus kurzer Distanz frei vor dem Tor nur das Außennetz (54.). Doch rund eine Minute später war dann auch Schmidt machtlos. Herr legte quer, und am langen Pfosten musste Pfaffengut nur noch den Puck über die Linie drücken.

In der Verlängerung waren gerade 43 Sekunden gespielt, da war Czarnik nach einem langen Pass von Alvaro den Bietigheimern entwischt und ließ Schmidt flach unter der Fanghand hindurch keine Chance.  Michael Nachreiner

 
 
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