Im Großen und Ganzen waren wir nicht bereit, die Kleinigkeiten zu machen, die so eine Serie und generell Spiele ausmachen – den letzten Schritt zu gehen, Zweikämpfe zu gewinnen. Und dann haben wir auch viele Fehler gemacht, für die wir bestraft wurden.“ Trainer Alexander Dück war nach dem Auftakt der entscheidenden zweiten Playdown-Runde zwischen den Bietigheim Steelers und den Selber Wölfen restlos bedient. Sein Team, das DEL2-Schlusslicht aus dem Ellental, verlor die Partie mit 2:5 und liegt nun in der Serie bereits mit 0:2 zurück, da Selb mit dem Vorteil einer 1:0-Führung in das Duell ging. Die Steelers haben aber bereits an diesem Ostersamstag (19.30 Uhr) die Chance, sich zu rehabilitieren. Dann steigt Spiel zwei in der Ege-Trans-Arena in Bietigheim-Bissingen.
Bietigheim Steelers Dück-Team „verschläft das erste Drittel komplett“
Nach 20 Minuten liegt Bietigheim bei der 2:5-Niederlage im ersten Spiel der zweiten Playdown-Runde bei den Selber Wölfen mit 0:3 zurück.
Unkonzentriertheiten zu Beginn
Die Ellentaler mussten doch noch mal auf ihren Topscorer Jack Doremus verzichten. Außerdem mussten Joshua Rust und Dennis Dietmann aussetzen. Obwohl die Steelers damit praktisch mit ihrem besten Aufgebot im Fichtelgebirge aufliefen, kamen sie schwer in die Partie. Immer wieder unterliefen ihnen leichte technische Fehler. Doch auch die Selber wurden zunächst kaum gefährlich – bis Chad Bassen nach gut neun Minuten Ryker Killins mit einer Körpertäuschung verlud, nach innen zog und Goalie Olafr Schmidt mit einem Schuss ins lange Eck überwand.
Der Torjubel der Selber Fans war noch nicht richtig verstummt, da erhöhte Peter Trska gerade einmal gut 90 Sekunden später auf 2:0 (11.). Er vollstreckte einen Konter über Nikita Krymskiy ebenfalls flach unter Schmidts Stockhand hindurch.
Und als Killins gerade eine Zwei-Minuten-Strafe abgesessen hatte, während Cole MacDonald noch in der Kühlbox schmorte, brachte Rasmus Heljanko den Puck scharf vor den Kasten von Schmidt, wo Mark McNeill unhaltbar abfälschte (18.). „Wir haben das erste Drittel komplett verschlafen“, ärgerte sich Dück. Fabjon Kuqi sah die Leistung am Mikrofon von Dyn etwas differenzierter: „Es ist blöd gelaufen. Selb ist nicht drei Tore besser als wir, wir hatten auch Chancen. Und hätten wir die reingemacht, dann steht es vielleicht 3:2.“
Steelers-Trainer Dück fand zumindest in der ersten Drittelpause die richtigen Worte, um seine Mannschaft aufzurütteln. Denn die Bietigheimer dominierten den Mittelabschnitt. Dazu schwächten sich die Gastgeber immer wieder selbst. „Wir sind dumm, weil wir immer wieder unnötige Strafen gezogen haben“, moniert Moritz Raab nach dem Drittel im Interview. Und Coach Ryan Foster ergänzt: „Wir waren unfokussiert, haben viele Fehler gemacht. Wir haben zu sehr spekuliert in der Defensivzone und sind in alte Muster zurückgefallen, indem wir kompliziert gespielt haben.“
Gleich in der ersten Unterzahl in diesem Drittel mussten die Wölfe den Anschlusstreffer hinnehmen. Ein Schuss von MacDonald rutschte durch (22.). Und auch das fünfte Powerplay in diesem Abschnitt nutzten die Steelers. MacDonald legte quer auf Brett Welychka, der einige Meter machte und die Scheibe unter die Latte hämmerte – 2:3 (39.).
2:4 nimmt Steelers den Schwung
Die Selber nahmen den Steelers aber direkt zu Beginn des Schlussdurchgangs den Wind aus den Segeln. Einen Schuss von Frank Hördler von der blauen Linie fälschte Heljanko unhaltbar zum 4:2 ab (43.). „Danach haben wir gewartet, dass die Bietigheimer einen Fehler machen“, berichtet Wölfe-Trainer Foster.
Diesen Gefallen machten die Steelers den Selbern jedoch nicht. Allerdings hielten die Gastgeber ihre eigene blaue Linie auch sehr gut, sodass die Gäste kaum mal einen strukturierten Angriff fahren konnten, auch sie mussten den Puck immer wieder tief spielen. Den Sack zu machte 18 Sekunden vor der Sirene Nick Miglio mit dem 5:2 ins leere Tor. Davor hätte schon Heljanko für die Vorentscheidung sorgen können. Er traf aber nur die Latte (55.).