Bietigheim Steelers Hauners Hattrick zieht Ex-Klub den Stecker

Von Niklas Braiger
Schon in der Hauptrunde bereitete Norman Hauner (rechts) dem SCB um Fabjon Kuqi mächtig Probleme. Zum Playdown-Auftakt trifft er gleich drei Mal. Foto: Ralf Poller/Avanti

Der Stürmer der Starbulls Rosenheim entscheidet in der Auftaktpartie der Playdowns mit seinem Dreierpack das Spiel.

Schon in den vier Duellen in der Hauptrunde zwischen den Bietigheim Steelers und den Starbulls Rosenheim sammelte der ehemalige Ellental-Stürmer Norman Hauner insgesamt vier Tore. In der ersten Partie der DEL2-Playdowns am Mittwochabend sorgt er für drei weitere und schießt seinen Ex-Klub beim 4:2-Erfolg damit fast im Alleingang ab. Gästecoach Jari Pasanen lobt nach dem Spiel seine gesamte erste Reihe, inklusive C.J. Stretch und Chris Dodero: „Es war wichtig, dass wir in der Reihe gespielt haben. Alle drei haben gut harmoniert.“

Sein gegenüber Alexander Dück hält sich nach der Partie kurz und knapp: „Rosenheim hat ein einfaches Spiel gestaltet, Chancen kreiert und die Chancen genutzt. Wir haben komplizierter gespielt und müssen endlich verstehen, dass ein dreckiges Tor genauso wichtig ist, wie ein schönes Tor. Da müssen wir schnellstmöglich umdenken.“ Für Dück startet die Begegnung nicht ideal: Die erste Duftnote setzt Niklas Heinzinger bereits nach 30 Sekunden, der auf Höhe der gegnerischen blauen Linie Dodero umcheckt. Der 31-Jährigen blutet im Anschluss aus der Nase, Heinziger erhält dafür eine große Strafe und muss fünf Minuten ausdampfen.

Starbulls nutzen Steelers-Fehler

„Unsere Unterzahl war ordentlich, wir machen einen Fehler, der wird ausgenutzt“, sagt Alexander Preibisch in der ersten Drittelpause und spielt damit auf das erste Gegentor an. Nachdem Goalie Olafr Schmidt erst noch zwei Mal gegen Hauner parieren kann, ist er beim dritten Abschluss des Ex-Steelers machtlos. Ein Querpass rutscht an Freund und Feind vorbei, Schmidt kommt nicht mehr ran, um zu klären. Dadurch steht Hauner am zweiten Pfosten komplett blank und darf zum 1:0 einschieben (4.).

Kurz darauf haben die Gäste kaum wieder aufgefüllt und die Strafe abgesessen, da sitzt auch schon der nächste in der Kühlbox. Jedoch nicht auf Grund eines harten Fouls, sondern weil zu viele Spieler auf dem Eis sind. Auch in dieser Unterzahlsituation wird es brandgefährlich, allerdings auf der Gegenseite. Preibisch fährt aus dem nichts frei auf Oskar Autio zu, scheitert aber am Rosenheimer Torwart. „Ich hab zu viel überlegt, ich muss den reinmachen“, sagt er im Nachgang.

Autio pariert Mal um Mal

In Durchgang zwei kommen die Schwaben zwar von Minute zu Minute besser in die Partie, Autio nimmt allerdings Chance um Chance weg. Jack Doremus und Cole MacDonald scheitern gleich mehrfach. Sechs Sekunden vor der zweiten Unterbrechung ist es dann wieder Hauner, der für Jubel beim Großteil der 4927 Fans in der Rofa-Arena sorgt und seinen Ex-Klub mitten ins Herz trifft. Eine Zwei-gegen-zwei Situation für den SCB wird zum Bumerang, Dodero fängt die Scheibe ab und schickt den 32-Jährigen ins Eins-gegen-eins mit Schmidt. Der Stürmer bleibt eiskalt vor dem Schlussmann und versenkt das Hartgummi im langen Eck.

Keine fünf Minuten später macht es Dodero dann selbst, doch 90 Prozent des Tors gehören Mitspieler Steffen Tölzer, der mit einem Geniestreich aus der eigenen Zone alle Gegenspieler überspielt und punktgenau seinen US-amerikanischen Mitspieler bedient. Dodero macht es – wie bereits Hauner wenige Minuten zu vor – im direkten Duell mit Schmidt cool und schiebt den Puck durch die Schoner.

SCB macht es noch mal spannend

Zehn Minuten vor Schluss wird Autio dann doch überwunden. Bei einer hervorragenden Einzelleistung setzt sich Jack Doremus erst an der Bande gegen zwei Gegenspieler durch und zirkelt die Scheibe dann präzise ins lange Eck zum 1:3 (50.). Das Tor gibt dem SCB Aufwind, was rund zwei Minuten vor Schluss im 2:3-Anschlusstreffer gipfelt. In Überzahl – Schmidt ist für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis – schnüren die Steelers Rosenheim hinten ein, einen Schuss von Ryker Killins fälscht Jackson Cressey noch unhaltbar ab. Doch nicht mal eine Zeigerumdrehung später ist der Hoffnungsfunke schon wieder verflogen: Shane Hanna klärt per Bogenlampe, der lange Pass wird von Killins falsch eingeschätzt, Hauner bedankt sich und schiebt in den verwaisten Kasten zur Entscheidung ein (60.).

 
 
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