Bietigheim Steelers Jackson Cresseys Tor in der Overtime vertagt vorerst den Abstieg

Von Niklas Braiger
Jack Doremus (vorne) schweißt den Puck zum zwischenzeitlichen 2:2 ein, erzielt einen Doppelpack und ist damit mitverantwortlich dafür, dass die Bietigheim Steelers das dritte Spiel gegen Selb mit 4:3 in der Verlängerung gewinnt. Foto: Mario Wiedel

Danke des Tores von Jackson Cressey lebt die Hoffnung des SCB noch, dem Abstieg zu entgehen. In der Verlängerung gewinnen die Schwaben mit 4:3.

Wie bereits in der ersten Playdown Runde schaffen es die Bietigheim Steelers, den ersten Matchpuck ihres Gegners abzuwehren. Im drittem Spiel der zweiten Abstiegsserie trotzen die Schwaben einem 0:2 und 2:3 und gewinnen am Ende noch mit 4:3. Die Entscheidung dazu besorgt Jackson Cressey aber erst in der Verlängerung. Der Stürmer wird nach 18 Minuten in der Overtime von Brett Welychka bedient, verwertet zum Sieg und lässt ganz Selb verstummen. „Wir haben eine Unterzahl überstanden, haben unsere Chancen genutzt und am Ende das Spiel für uns entschieden“, sagt Trainer Alexander Dück nach der Partie.

Die Begegnung am Ostermontag startet wie die zwei Tage zuvor: Bietigheim scheitert an Goalie Michael Bitzer, Selb netzt früh zum 1:0. Dieses Mal ist es Jordan Knackstedt, der in Überzahl den Großteil der 3450 Zuschauer in der Netzsch-Arena in Ekstase versetzt. Nachdem Fabjon Kuqi für Beinstellens des Eises verwiesen wurde, spielt Rasmus Heljanko einen präzisen Pass auf den Goldhelm, der mit zwei Schussfinten drei Steelers aussteigen lässt und den Puck versenkt (7.).

Bitzer wieder mehrfach zur Stelle

Auf der Gegenseite scheitern die Gäste Mal um Mal an Bitzer, Mitte des ersten Drittels pariert der Keeper die Schüsse von Brett Schaefer, Ryker Killins und Ryon Moser binnen Sekunden. Doch auch sein Pendant auf der Gegenseite Olafr Schmidt zeichnet sich in dieser Seite mit einigen guten Paraden aus, der Deutsch-Kanadier verhindert erst gegen Moritz Raab (8.) und dann gegen Peter Trska (9.), dass der Rückstand höher wird.

Beim 2:0 in der 15. Minute ist der dann aber machtlos: Ein geblockter Pass in der Selber Zone wird zum Konter, dann ändern sich die Rollen vom 1:0, Knackstedt bedient dieses Mal Heljanko, der im Eins-gegen-eins cool bleibt und Schmidt auswackelt.

Die Partie wird im Anschluss ruppiger, Alexander Preibisch checkt Trska hart in die Bande und kommt glimpflich davon – er erhält nur eine kleine Strafe, ganz zum Unmut der Heimfans. Noch mehr Unmut kommt auf, als Marek Racuk etwas mehr als eine Minute vor Pause von Brett Welychka bedient wird und auf 1:2 verkürzt. Die Steelers scheinen Blut geleckt zu haben, exakt vier Minuten nach Wiederanpfiff machen Kuqi und Preibisch die Scheibe hinter Bitzers Netz fest, letztgenannter bedient Jack Doremus, der im Rückraum per Direktabnahme verwertet.

Bilderbuch-Konter zum 3:2

Doch der Jubel der mitgereisten SCB-Anhänger ist kaum verstummt, da zeigen die Hausherren einen Spielzug aus dem Lehrbuch: Heljanko ist schneller, als die gesamte Bietigheimer Hintermannschaft, legt quer auf Knackstedt, der dann uneigennützig auf Youngster Nikita Krymskiy vorlegt. Der 19-Jährige erzielt sein erstes Saisontor, seine Mitspieler haben zuvor die Defensive der Gäste fachgerecht filetiert (26.). Die erneute Führung nimmt den Steelers den Wind wieder aus den Segeln und beflügelt die Gastgeber. Fünf Minuten nach dem 3:2 haben Krymskiy und Daniel Schwamberger große Gelegenheiten auf die Vorentscheidung, verpassen aber nur um Zentimeter den Kasten von Schmidt. Anfang des Abschlussdrittels hat Fedor Kolupalyo freie Bahn auf den Goalie, der Schlussmann entscheidet dieses Duell aber für sich.

Doremus forciert Overtime

Und wie so oft im Sport: Wer vorne die Dinger nicht macht, wird hinten bestraft. Doremus kriegt in der neutralen Zone das Hartgummi, macht einige Meter und überrascht dann Bitzer mit einem platzierten Abschluss kurz oben. Das Momentum wechselt damit erneut, der Goldhelm des SCB hat zwei weitere Chancen den Dreierpack zu schnüren, bleibt aber ohne Erfolg.

Auch in der Verlängerung entwickelt sich ein munteres hin und her, beide Teams kommen zu Großchancen, die Wölfe treffen doppelt das Außennetz, wobei die Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen hatten. Auch die Steelers verzeichnen einige Hochkaräter und haben am Ende das Glück auf ihrer Seite. „Solche Spiele die in Overtime gehen kosten immer enorm viel Kraft, nicht nur bei uns, sondern auf beiden Seiten. Es war wichtig, dass wir bis zum Schluss an uns glauben und unser Spiel weiterspielen“, erklärt Dück nach der kräftezehrenden Begegnung und ergänzt: „Wir wussten, dass wenn wir so weiterspielen unsere Chancen kommen. Am Ende war das Glück auf unserer Seite.“

 
 
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