Ausgerechnet das 100. DEL-Spiel der Vereinsgeschichte war für die Bietigheim Steelers ein besonders bitteres. Das Schlusslicht verlor am Freitagabend beim Jubiläum sein Heimduell gegen den Aufsteiger Löwen Frankfurt mit 1:2 und damit im Tabellenkeller weiter an Boden. Da die Augsburger Panther einen Zähler in Düsseldorf holten, trennen die beiden Abstiegskandidaten aus Schwaben nun schon elf Punkte. So groß war der Rückstand des SCB zum vorletzten Platz in dieser Saison noch nie.
Bietigheim Steelers Keine Punkte beim Jubiläumsspiel
Die Bietigheim Steelers verlieren bei ihrem 100. DEL-Duell gegen die Löwen Frankfurt mit 1:2. Der Rückstand zum vorletzten Platz erhöht sich auf elf Zähler. Benjamin Zientek trifft für das Schlusslicht. Zwei Fights gehen an den SCB.
Am Sonntag kommt Mannheim
„Uns fällt es gerade schwer, Chancen herauszuspielen und Tore zu erzielen“, klagte Steelers-Trainer Pekka Kangasalusta. Zuletzt hatte sein Team am 4. Januar mal mehr als zwei Treffer markiert – beim 3:4 gegen Ingolstadt. Seit acht Partien herrscht nun eine weitgehende Sturmflaute. Ob nun ausgerechnet am Sonntag (16.30 Uhr) gegen den Tabellenzweiten Adler Mannheim der Knoten platzt?
Das Duell gegen Frankfurt begann mit einer Schlafmützigkeit der Steelers. Die Hausherren waren zu weit aufgerückt, vergaßen die Absicherung und ließen sich von Brendan Ranfords Rückhandpass übertölpeln. Torhüter Cody Brenner, erneut Bietigheims Bester, klärte noch mit einer Glanztat gegen den durchgebrochenen Dominik Bokk. Doch da der zurückgeeilte C.J. Stretch den abprallenden Puck verfehlte, kam Carter Rowney zum Schuss und erzielte seinen 17. Saisontreffer. 57 Sekunden waren da gespielt.
Die Löwen waren allerdings beileibe kein Gegner, der Angst und Schrecken verbreitete. Nach der stürmischen Drangphase der Hessen bekamen die Schwaben das Spiel immer besser in den Griff. Zwingend waren sie vorne aber nicht. Die Schusseffizienz betrug nach den ersten 20 Minuten einmal mehr null Prozent.
Atwal vermöbelt Gegenspieler
Dies war auch noch nach dem zweiten Durchgang der Fall. Für ein Raunen auf den Rängen sorgten immerhin zwei Schüsse von Max Renner und Michael Keränen, die das Frankfurter Gehäuse knapp verfehlten. Der wahre Höhepunkt war aber der Faustkampf zwischen Arvin Atwal und David Elsner, den der Steelers-Neuzugang klar für sich entschied – Atwal zog Elsner das Trikot aus und zwang den Frankfurter aufs Eis, ehe die Schiedsrichter eingriffen. Beide Raufbolde fanden sich danach für fünf Minuten auf der Strafbank wieder. „Keiner wird es wagen, unsern SCB zu schlagen“, sang kreativ-fröhlich der Bietigheimer Anhang und feierte Atwal, der schon drei Tage vorher in Schwenningen 22 Strafminuten auf dem Kerbholz hatte. „Absteiger, Absteiger“ und „Zweite Liga, Steelers sind dabei“, tönte es derweil erbost aus dem Gästeblock.
Obwohl sie in der 43. Minute in Unterzahl das 0:2 kassierten – Jerry D’Amigo traf aus der Drehung mit dem Rücken zum Tor –, gaben sich die Steelers nicht auf. Den 1:2-Anschlusstreffer erzielte Benjamin Zientek per Abstauber. Zuvor war Alexander „Speedy“ Preibisch nach einem Solo über rechts an Löwen-Goalie Jake Hildebrand gescheitert (50.). Es folgte der nächste Fight, diesmal beharkten sich Guillaume Naud und Carson McMillan – und erneut sah der SCB-Profi besser aus.
Fans bekunden Treue zum Verein
Die Schlussoffensive brachte nicht mehr den erhofften Ausgleich. 90 Sekunden vor Spielende nahm Kangasalusta Keeper Brenner vom Eis. Es blieb aber beim 1:2 und der damit vierten Saisonniederlage gegen Frankfurt – auch weil die Löwen dreimal neben das leere Tor schossen. Der harte Kern der Steelers-Fans bekundete dem Verein trotzdem mit minutenlangem Gesang die Treue. Allein ihrem Anhang zuliebe sollten die Kellerkinder vom SCB mal wieder mehr Tore schießen.
Steelers-Team beteiligt sich an Benefizaktion
Der Förderverein des SC Bietigheim-Bissingen veranstaltet an diesem Samstag ab 13 Uhr in Kooperation mit dem Fanklub Ragazzi ein öffentliches Benefizgrillen im Vereinsheim Overtime. Der Erlös kommt einem an Lymphdrüsenkrebs erkrankten Fanklub-Mitglied zugute. Auch die DEL-Mannschaft hat ihr Kommen angekündigt und unterstützt die Hilfsaktion. So versteigert Verteidiger Mathew Maione auf der Online-Plattform Ebay derzeit zum Beispiel seine Schlittschuhe und einen Schläger.