Bietigheim Steelers Kontingent-Transfer doch geplatzt

Von Niklas Braiger
Guillaume Naud wird nach seiner Verletzung an diesem Wochenende voraussichtlich noch nicht spielen können. Damit kann er dem SCB nicht bei den Kellerduellen helfen. Foto: Ralf Poller/Avanti

Daniel Naud war bereits kurz vor der Verpflichtung eines ausländischen Spielers, jetzt machen ihm unglückliche Umstände einen Strich durch die Rechnung.

Es war bereits nach der Partie gegen den EV Landshut  angekündigt worden: „Wir werden auch einen Ausländer verpflichten“, sagte Daniel Naud, Trainer der Bietigheim Steelers. Der DEL2-Klub steckt aktuell ganz tief im Tabellenkeller und kann jede Verstärkung gebrauchen. Doch leider wird aus dem Neuzugang erst mal doch nichts. „Ein Agent hat geschrieben, dass sich ein Spieler bei dem Verein wo er gerade spielt verletzt hat und der Klub ihm die Freigabe nicht geben wird.“ Damit bricht Naud erneut eine Möglichkeit für einen Transfer weg.

Guillaume Naud ist noch nicht spielbereit

Für die beiden Partien am Wochenende muss er also weiterhin auf seinen kleinen Kader vertrauen. Erst geht es für den SCB an diesem Freitag zuhause gegen die Eislöwen aus Dresden (19.30 Uhr), am Sonntag reisen die Enztäler zu den Starbulls Rosenheim (17 Uhr). Daniel Naud muss noch immer auf seinen Sohn Guillaume verzichten, der in dieser Woche wieder zurück auf dem Eis war, allerdings mit gelbem Trikot – also ohne Körperkontakt „Ich will unbedingt spielen, zuschauen ist schlimmer, als dabei sein. Man fühlt sich so Hilflos“, sagt der verletzte Stürmer. Auch für Ryan Gropp und Brett Welychka kommen die Spiele zu früh, Welychka trägt nach seinem Unterarmbruch noch Gips. Auch Noel Saffran wird nicht im Kader stehen, er ist für die Adler Mannheim im Einsatz. Immerhin Paul Mayer soll von der U20-WM zurückkehren: „Wir werden versuchen, dass er ankommt.“

Der Kontingentspieler wäre ein Verteidiger aus der tschechischen Liga gewesen, weitere Details will der Coach nicht nennen. „Es ist Wahnsinn“, beschreibt Daniel Naud die aktuelle Situation, doch der 61-Jährige ist bereits an weiteren Spielern dran: „Es könnte sein, dass wir zwei Spieler gleich holen“, berichtet der gebürtige Kanadier. Mit einem Stürmer und einem Verteidiger seien Gespräche am Laufen, beide wären Kontingentspieler – also Ausländer – die in der East Coast Hockey League spielen.

Gehälter sind hoch

Immerhin ist mittlerweile Geld in der Tasche, um sich neue Spieler leisten zu können. „Ich habe entweder Budget für einen Spieler, der super Erfahrung hat, oder ich muss mehr forschen und gucken, dass ich zwei gute bekomme, die andere nicht auf dem Schirm haben.“ Problem seien die geforderten Verträge der Spieler: „Die wollen alle Gehälter, das ist unglaublich. Es ist schwierig.“

Sollten beide Spieler ihren Weg ins Ländle finden, würde Naud damit mehr Kontingentspieler haben, als er auf dem Spielbericht führen dürfte. In der DEL2 gibt es ein Limit von vier Ausländern pro Team, nach den Verpflichtungen wären es sechs im Kader: Die beiden Neuzugänge, Welychka, Gropp, Torjäger Jack Doremus und der beste Assistgeber Cole MacDonald. Doch darum macht sich der Trainer keine Sorgen. Es fallen immer wieder Spieler aus und auch andere Vereine wie Selb oder Bad Nauheim hätten einen überzähligen Ausländer im Kader.

Wochen der Wahrheit an Metter und Enz

Für den SCB starten jetzt die vielleicht schon vorentscheidenden Wochen um den Abstieg. Mit Dresden und Rosenheim an diesem Wochenende, sowie Freiburg (14. Januar) und den Selber Wölfen (16. Januar) stehen die vier Teams im Kalender, die in der Tabelle direkt vor den Steelers rangieren. Der Blick vom Coach geht trotzdem noch in Richtung Play-ins, die Playdowns sind nicht das Ziel der Ellentäler.

 
 
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