Bietigheim Steelers Mark McNeill schießt die Steelers in die Oberliga

Von Michael Nachreiner
Fassungslosigkeit und Entsetzen bei den Spielern der Bietigheim Steelers: Die 2:3-Niederlage nach Verlängerung in Spiel vier der Playdown-Serie gegen die Selber Wölfe besiegelte den Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2). Foto: /Martin Kalb

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei den Spielern der Bietigheim Steelers: Die 2:3-Niederlage nach Verlängerung in Spiel vier der Playdown-Serie gegen die Selber Wölfe besiegelte den Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2).

Schieber, Schieber“, skandierten die Steelers-Fans um 22.15 Uhr. Sie waren überhaupt nicht einverstanden mit den Schiedsrichter-Entscheidungen in der Verlängerung. Kurz darauf herrschte fassungslose Stille in der Ege-Trans-Arena. Es feierten nur die Anhänger der Selber Wölfe, die durch den Treffer von Mark McNeill in der 13. Minute der Verlängerung die Bietigheim Steelers in Spiel vier der alles entscheidenden Playdown-Serie in die Oberliga schossen und selbst den Klassenerhalt in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) feierten. Nachdem der erste Schock überwunden war, gab es für den Kampf und den Einsatz der Steelers Applaus.

„Ich möchte mich bei allen da draußen entschuldigen, dass es so geendet ist. Die Unterstützung war da. Und wir haben bis zum Ende gekämpft, keiner hat aufgegeben“, erklärt ein sichtlich angefasster Steelers-Trainer Alexander Dück. Und sein Gegenüber Ryan Foster ergänzt: „Es war ein enges Spiel von Anfang an. Bietigheim hat nie aufgegeben. Wir sind sehr glücklich, dass wir die Serie gewonnen haben.“

Kalte Dusche nach drei Minuten

Wie in den Duellen mit Selb zuvor auch wieder eine kalte Dusche für die Steelers zu Beginn: Nach fast genau drei Minuten lagen die Bietigheimer auch in Spiel vier zurück. Marek Racuk hatte beim Versuch, vor dem eigenen Kasten zu klären, seinen eigenen Mitspieler angeschossen, der Puck fiel McNeill vor die Füße, und der 31-Jährige überwand aus der Drehung den überraschten Olafr Schmidt im Kasten der Gastgeber.

Die Bietigheim brauchten nicht nur wegen des frühen Rückstand etwas, um in die Partie zu finden. Immer wieder leisteten sie sich ein paar Unkonzentriertheiten, sodass die Wölfe optisch überlegen waren, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Die besseren Chancen hatten die Steelers. Doch Jackson Cressey scheiterte ebenso an Selbs Goalie Michael Bitzer (10.) wie in einer Doppelchance erst Jack Doremus und im Nachsetzen Fabjon Kuqi (12.).

Als Egils Kalns dann aber eine kleine Strafe absitzen musste, kamen die Gastgeber zum Ausgleich. Mit einem Mann mehr auf dem Eis ließen sie die Scheibe üb er Brett Welychka und Cole MacDonald gut laufen, und mit einer Direktabnahme zimmerte Racuk den Puck ins Selber Netz (18.).

 Im Mittelabschnitt hätten die Steelers eigentlich in Führung gehen und das zweite, dritte oder sogar vierte Tor nachlegen müssen. Dück schien wieder genau die richtigen Worte in der Kabine gefunden zu haben. Doch nach einem Schuss von Ryker Killins kam Cressey im Torraum nicht wirklich an die Scheibe, sodass sie übers Lattendreieck sprang (23.). Im Nachfassen scheiterte Welychka wenige Sekunden später aus kurzer Distanz an Bitzer. Und auch Lewis Zerter-Gossage fand keine Lücke am Selber Goalie vorbei, der sich ganz lang machte (27.).

2:1 für Wölfe aus dem Nichts

Doch auch die Wölfe blieben immer wieder gefährlich. Der erneute Führungstreffer fiel aber aus dem Nichts heraus. Die Bietigheimer bekamen aber den Puck nicht aus der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor, sodass Chad Bassen die Möglichkeit bekam, die Scheibe über die Linie zu bugsieren (35.). Das Tor zum 1:2 traf die Bietigheimer ins Mark. In der Folge lief erst mal nicht mehr viel zusammen.

Den Schock über den Rückstand hatten die Steelers nach der Drittelpause aber wieder abgeschüttelt. Und je länger das Spiel dauerte, des höher stieg die Dramatik an. Vor allem, nachdem Alexander Preibisch den 2:2-Ausgleich erzielt hatte. Doremus probierte es wie beim 3:3 an Ostermontag mit einem verdeckten Schuss, der dieses Mal aber am Kasten vorbeiging. Kuqi sicherte sich jedoch den Rebound und bediente Preibisch, der den Puck ins leere Tor schob (49.).

In der Folge hatten beide Teams den Siegtreffer auf dem Schläger. Die Entscheidung fiel aber erst in der ersten Verlängerung. In der 13. Minute fand Jordan Knackstedt in Überzahl McNeill im Slot, der per Direktabnahme den entscheidenden Treffer erzielte. Zu der Zeitstrafe gegen Doremus sagt Dück nur: „Man sollte die Spieler, die Athleten auf dem Eis entscheiden lassen, wie das Spiel ausgeht.“

 
 
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