Bietigheim Steelers Morgan Adams-Moisan ist der neue Badboy des SCB

Von Niklas Braiger
Morgan Adams-Moisan (grün) hat sich schon einige Streitigkeiten auf dem Eis erlaubt. Foto: Ralf Poller/Avanti

In seinen drei Spielen hat Morgan Adams-Moisan bereits mächtig auf sich aufmerksam gemacht. Allerdings nicht mit Toren, sondern mit Strafen.

Seit zwei Wochen ist Morgan Adams-Moisan im Ellental und bereits jetzt kennt ihn wahrscheinlich die gesamte DEL2. Die Bietigheim Steelers haben den kanadischen Stürmer kurz vor Ende des Transferfensters verpflichtet, seitdem stand er in drei Partien auf dem Eis. Für Tore hat der Rechtsschütze zwar noch nicht gesorgt, dafür aber für reichlich Körperlichkeit. Gegen die Ravensburg Towerstars vor einer Woche musste er für zwei Minuten für unsportliches Verhalten auf die Strafbank, im Derby gegen Freiburg wurde es noch übler: Ende des ersten Drittels bekam er eine große Strafe – erneut für unsportliches Verhalten –, in der 40. Minute wurde er für einen Ellenbogencheck aus dem Spiel geschmissen.

Trainer kritisiert den Neuen sofort

„Auf der einen Seite ist es natürlich nicht schlecht, wenn wir jemanden haben, der körperlich präsent ist. Auf der anderen Seite sind es unnötige Strafen“, sagte Trainer Alex Dück zur Disqualifikation gegen die Wölfe. Auch für die nächste Begegnung an diesem Freitag gegen die Eispiraten Crimmitschau (19.30 Uhr) wird er gesperrt fehlen, zum Abschluss der Hauptrunde am Sonntag in Kaufbeuren darf er wieder mitwirken.

„Es ist eine ganz andere Art Hockey“, sagt der Kanadier und ergänzt: „Die Schiedsrichter sind weicher hier und mögen viel Körperlichkeit nicht. Daran muss ich mich anpassen, vielleicht mal nicht so hart reingehen. Aber das wird immer Teil meines Spiels sein.“ Bislang war der Stürmer nur in den USA und Kanada aktiv, aber „in Deutschland zu sein ist klasse. Das Essen ist gut, die Menschen hier sind super nett.“

Auch in die Mannschaft hat sich der 27-Jährige gut eingelebt: „Es ist eine tolle Truppe. Ich habe nicht erwartet, dass so viele Amerikaner und Kanadier hier sind. Es ist fast, als wär ich zurück in der Heimat.“ Einer, mit dem sich der Neuzugang gut versteht, ist Jackson Cressey, wohl nicht nur, weil auch der gerne Mal das Spiel aus der Penalty-Box verfolgt: „‚Cress’ ist ein feuriger Typ. Er steckt nicht einfach so ein, das schätze ich sehr an ihm“, erklärt Adams-Moisan. Cressey habe seinem Sturmpartner auch bereits einige Tipps zur Spielweise gegeben. „Ich versuche ihm zu helfen und er auch mir, dass wir auf dem Eis mal ein Statement setzen.“

„Wir bleiben in dieser Liga“

Für ihn und das Team geht es nach dem Abschluss der Hauptrunde an diesem Wochenende in die verschärften Playdowns, bei denen der Tabellenletzte mehr Siege einfahren muss, als der besserplatzierte Gegner. „Es wird schwieriger, als Playoffs. Denn wenn du in den Playoffs stehst und verlierst, dann ist die Saison vorbei und das war’s. Aber hier in Bietigheim steigen wir ab, wenn wir nicht voll da sind“, schildert der Kanadier, der sich schon bestens mit der Geschichte des Sports im Ellental auskennt: „Bietigheim ist eine Stadt mit Eishockey. Sie waren in der DEL und DEL2 und schon ewig nicht mehr in der dritten Liga. Hier ist viel Stolz und die Fans erwarten viel von uns.“

Auf die nächste Saison blickt Adams-Moisan noch nicht, das kommt zu früh. Der Sieger des Kelly-Cups mit den Fort Wayne Komets 2020/21 hat ein klares Ziel für diese Spielzeit vor Auge. „Wir bleiben in dieser Liga“, sagt er zuversichtlich.

 
 
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