Bietigheim Steelers Naud strebt „Win-win-Situation“ an

Von Andreas Eberle
Die Chancen stehen gut, dass mit Stürmer Fabjon Kuqi ein weiterer Spieler aus dem bisherigen Bietigheimer DEL-Kader seinen Vertrag bei den Steelers verlängert. Foto: /to: Avanti/Ralf Poller

Die Bietigheim Steelers führen Sondierungsgespräche mit potenziellen Kooperationspartnern. Der neue Trainer wird am Samstag vorgestellt. Eigengewächs Fabjon Kuqi steht kurz vor der Vertragsverlängerung.

Die Spannung steigt. An diesem Samstagnachmittag lüften die Bietigheim Steelers das Geheimnis, wer neuer Trainer im Ellental wird. Aus dem Kreis der sechs Aspiranten für den Posten sind dem Sportlichen Leiter Daniel Naud zufolge zuletzt zwei Favoriten übrig geblieben. Einer von ihnen, der Wunschkandidat, habe ein Angebot erhalten und dieses nun auch angenommen. „Er passt genau in unser Profil, kennt das deutsche Eishockey und die Kultur hier“, sagt Naud im Gespräch mit der BZ.

Schmidt ist ein Kandidat fürs Tor

In Sachen neuer Stammgoalie spricht der 61-jährige Kanadier von vier, fünf Kandidaten mit einem deutschen Pass, die interessant seien. Zu jenem Kreis zählt auch Olafr Schmidt. Der deutsch-kanadische Linksfänger hat mit den Bayreuth Tigers vor zwölf Tagen in den Playdowns den DEL2-Klassenerhalt geschafft, wird die Oberfranken allerdings nach nur einer Saison wieder verlassen. Zuvor hat der 27-jährige Schmidt schon in Weißwasser, Ravensburg und Landshut Zweitliga-Erfahrung gesammelt. Einen deutschen Pass hätte auch der in Kasan geborene Ilya Sharipov, der bereits von 2017 bis 2019 den Steelers-Kasten hütete und am 1. April auch am Abschiedsspiel von René Schoofs und Matt McKnight teilnahm. Der 28-Jährige wird aber beim Playoff-Finalisten Ravensburg Towerstars als Neuzugang gehandelt.

Stürmer Wruck ist zu teuer

Bei einem weiteren Namen aus der Gerüchteküche gibt es ein Bietigheimer Dementi: Dylan Wruck. „Er ist viel zu teuer für uns“, sagt Naud über den einstigen Star-Stürmer der Heilbronner Falken, der bei seinem bisherigen Klub Löwen Frankfurt keinen Anschlussvertrag mehr erhalten hat.

Gut stehen die Zeichen dagegen, was eine Vertragsverlängerung von SCB-Eigengewächs Fabjon Kuqi anbelangt. Das 22-jährige Offensivtalent wäre nach Torhüter Leon Doubrawa, Abwehrroutinier Max Prommersberger und Stürmer Alexander Preibisch der vierte Akteur aus dem DEL-Aufgebot, der im Ellental bleibt. Auch an einer Weiterverpflichtung von Benjamin Zientek sei der Klub nach wie vor interessiert, wie Naud betont. Der 29-jährige gebürtige Augsburger stürmt seit 2016 für die Steelers.

Atkinson zurück nach Ungarn

Noch weitgehend ungeklärt ist die Zukunft der bisherigen Kontingentspieler. Eine Ausnahme ist Joshua Atkinson. Der kanadische Verteidiger, der 2022/23 immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, kehrt nach Ungarn zu seinem Ex-Verein Fehérvár AV19 zurück.

Bisher ist erst einer der vier Bietigheimer Ausländerplätze vergeben – mit dem US-Amerikaner Jack Doremus, der vom EV Landshut kommt. Weitere bereits feststehende Verstärkungen sind Jackson Cressey (Wölfe Freiburg), Dominik Lascheit (Hamburg Crcodiles), Ryker Killins (SC Riessersee), Niklas Heinzinger (Düsseldorfer EG) und Dennis Dietmann (Bayreuth Tigers). Die Verträge der Profis beginnen am 1. August, das erste Training ist für den 4. August geplant, eine Woche später soll bereits das erste Testspiel stattfinden.

Einladung von einem DEL-Verein

Mit welchen Kooperationspartnern die Steelers zusammenarbeiten – oder ob es überhaupt welche geben wird – steht bisher nicht fest. Erste Sondierungsgespräche hat der SCB bereits geführt. Die geografische Nähe sei dabei ein Kriterium, so Naud. In zwei Wochen sind er und Rupert Meister, Leiter Sportliche Entwicklung und Strategie, bei einem DEL-Klub eingeladen, um eine mögliche Zusammenarbeit auszuloten. Nach dem Heilbronner Abstieg in die Oberliga wäre nun auch der Weg frei für eine Kooperation mit den Adlern Mannheim.

Ob die Zusammenarbeit mit Oberligist EV Lindau Islanders fortgesetzt wird, ist ebenfalls noch offen. Auch hier gibt es für die Steelers noch andere Optionen, wie Naud durchblicken lässt. „Es muss eine Win-win-Situation für alle Seiten sein“, stellt der Sportchef fest. „Eine Kooperation macht vor allem dann Sinn, wenn die Förderlizenzspieler länger am Standort geparkt sind. Ein ständiges Rauf und Runter wollen wir vermeiden.“

 
 
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