Bietigheim Steelers Naud-Team verliert Spiel und Goalie Brenner

Von Andreas Eberle
Cody Brenner (hinten) bewachte gegen Ingolstadt nur im ersten Durchgang das Steelers-Tor. Aufgrund einer Verletzung kehrte der Deutsch-Kanadier nach der ersten Drittelpause nicht mehr aufs Eis zurück. Leon Doubrawa, Goalie Nummer drei, sprang ein. Foto: /Foto: Avanti/Ralf Poller

Das Bietigheimer DEL-Team bleibt zum zweiten Mal in Folge daheim ohne Treffer und unterliegt dem ERC Ingolstadt mit 0:3. Für den verletzten Brenner hütet Doubrawa ab dem Mitteldrittel das Tor.

In allen möglichen Lebenslagen bleibt das erste Mal als etwas Besonderes in Erinnerung. So war es am Mittwochabend wohl auch für die Eishockey-Profis des ERC Ingolstadt. Sie feierten im Nachholspiel bei den Bietigheim Steelers sogar eine doppelte Premiere: Das 3:0 war zum einen der erste Auswärtserfolg der Oberbayern in dieser DEL-Hauptrunde – und zum anderen auch der erste Triumph in der EgeTrans-Arena überhaupt. 2021/22 hatte sich der SCB als Aufsteiger zweimal gegen Ingolstadt durchgesetzt.

Wie zuletzt schon beim 0:2 gegen Köln blieben die Schwaben auch gegen der ERC ohne einen Heimtreffer. „Die Jungs haben hart gearbeitet, wir hatten mehr Scheibenbesitz als der Gegner, aber wir müssen einfach mehr aus unseren Chancen machen“, sagte Trainer Daniel Naud, dessen Team am Freitag (19.30 Uhr) beim EHC Red Bull München antritt.  

Mindestens genauso bitter wie die sechste Niederlage im siebten Liga-Spiel wog für die Steelers der Ausfall von Cody Brenner. Der formstarke Bietigheimer Torhüter kehrte zum zweiten Drittel nicht mehr aufs Eis zurück. Im ersten Durchgang war Gästestürmer Marko Friedrich bei einem Getümmel auf Brenner gefallen. „Ihm ging es nicht so gut, dass er hätte weiterspielen können. Was er genau hat, weiß ich aber noch nicht“, sagte Naud.

Zwei verletzte Torhüter

Da auch der etatmäßige Stammgoalie Sami Aittokallio zurzeit verletzt ist, kam der 21-jährige Leon Doubrawa zum vierten DEL-Einsatz seiner Karriere. Der Aufstiegsheld der DEL2-Spielzeit 2020/21 machte seine Sache gut und war bei den beiden folgenden Gegentreffern machtlos.

Mit ihrem ersten Torschuss waren die Gäste gleich in Führung gegangen: Mathew Bodies Geschoss von der blauen Linie schlug zum 0:1 im langen Eck ein (4.). Speziell im Mitteldrittel erspielten sich die Naud-Schützlinge eine Fülle von Chancen. Doch wie so oft fehlten im Abschluss die Präzision und das Puckglück. Just nachdem Daniel Weiß am starken ERC-Keeper Kevin Reich gescheitert hatte, schlug Ingolstadt bei einem Konter zu – Charles Bertrand ließ Doubrawa nach einem Querpass von Mirko Höfflin keine Abwehrchance (29.). Passend zur Trikotnummer 37 erhöhte Ex-NHL-Profi Brian Gibbons in der 37. Minute sogar auf 3:0. Das Duell war vorzeitig entschieden, selbst ein Ehrentor blieb den Hausherren verwehrt.

Beim SCB setzte sich die Malaise im Powerplay fort: Der Ertrag war bei den vier Überzahlsituationen wieder gleich null. Die generelle Erfolgsquote der Steelers schrumpfte so auf ernüchternde 4,55 Prozent. Zum Vergleich: Die in dieser Statistik führenden Adler Mannheim treffen bei eigener Überzahl mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent ins Netz. „Unser Powerplay war nicht gut und hat uns nicht geholfen, heute Punkte zu holen. Wir haben die Scheibe nicht schnell genug bewegt“, kritisierte Naud sein Special Team.

 
 
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