Bietigheim Steelers Olafr Schmidt wird zu oft alleine gelassen

Von Michael Nachreiner
Enttäuschung machte sich bei Trainer Daniel Naud bei der 5:8-Niederlage seiner Bietigheim Steelers bei den Ravensburg Towerstars breit Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Beim 5:8 in Ravensburg ist der Goalie oft machtlos, weil entweder die Absicherung bei einem Konter fehlt oder Bietigheim den Rebound nicht kontrollieren.

Zum ersten Mal, seit Daniel Naud das Traineramt bei den Bietigheim Steelers übernommen hat, hat der DEL2-Klub aus dem Ellental, der auf Ryan Gropp und Guillaume Naud verletzungsbedingt verzichten musste und dadurch nur mit drei Reihen antrat, drei Spiele in Folge verloren. Beim amtierenden Meister der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2), den Ravensburg Towerstars, unterlagen die Bietigheimer mit 5:8.

Olafr Schmidt konnte einem leidtun. Bei fast jedem der acht Gegentore war der Steelers-Goalie machtlos, weil er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde. Das eine Mal passte die Absicherung bei den Bietigheimern nicht, das andere Mal kontrollierten die Feldspieler den Abpraller nicht, sodass ein Ravensburger abstauben konnte.

Beim 0:1 parierte der Gästetorhüter noch einen Schuss von Charlie Sarault, der nach einem Fehlpass von Spencer Berry an der eigenen blauen Linie alleine auf ihn zufuhr. Doch beim Nachschuss von Sam Herr war Schmidt machtlos (3.). Seinen Fehler bügelte Berry aber direkt 15 Sekunden nach dem 0:1 wieder aus. Ravensburgs Julian Eichinger legte den Puck, bedrängt durch Jack Doremus, vors Tor, wo Berry dankbar zuschlug (4.).

Nach einer Zwei-plus-zwei-Minuten-Strafe gegen Dominik Lascheit ging das Momentum im ersten Drittel endgültig zu den Ravensburgern über. Die Steelers hatten aber Glück, dass sie nur ein weiteres Gegentor hinnehmen mussten. Louis Latta hämmerte die Scheibe in der 21. Minute zum 2:1 über die rechte Schulter von Schmidt ins Netz.

Aus der ersten Pause kamen die Gäste mit viel Energie. Erst glich Brett Welychka aus (23.). Dann hätte der Kanadier fast für die Führung der Bietigheimer gesorgt. Doch seinen Nachschuss, nachdem Ryon Moser am Pfosten gescheitert war, kratzte Eichinger von der Linie (25.).

Die Phase zwischen der 30. und der 35. Minute wurde dann wild. Als bei einem Konter die Bietigheimer Absicherung fehlte, brachte Lukas Mühlbauer die Towerstars bei einem Zwei-gegen-eins wieder in Führung (31.). Zwei Minuten darauf legte Robbie Czarnik nach einem Schuss von Denis Pfaffengut für Herr auf, der zum 4:2 vollendete (33.). Doch wiederum rund 45 Sekunden später staubte Moser zum 3:4 ab (34.). Und knapp eine Minute darauf glich Welychka aus (35.). Die Freude über das 4:4 währte aber nicht lange. Denn Ralf Rollinger brachte die Ravensburger wieder in Führung, nachdem Schmidt die Scheibe gegen Maximilian Hadraschek nicht gesichert hatte (35.).

33 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnitts baute Sarault im Nachsetzen die Towerstars-Führung wieder auf zwei Tore aus. In der Folge merkte man den Bietigheimern an, dass die Kräfte und damit die Konzentration schwanden. Sie zogen eine Strafe nach der anderen. Das bestraften die Gastgeber. Fabian Dietz erhöhte in Überzahl auf 7:4 (48.). Und als mit Alexander Preibisch sowie Jackson Cressey gleich zwei Bietigheimer in der Kühlbox schmorten, legte Czarnik per Direktabnahme zum 8:4 nach (50.). Noel Saffran gelang rund vier Minuten vor dem Ende nur noch etwas Ergebniskosmetik.

„Die erste Hälfte des Spiels hatten wir gute Chancen. Hätten wir weiter so gespielt, wäre es eng geblieben“, berichtet Daniel Naud. „Dann haben wir zu viele Strafen kassiert. Die beiden Powerplay-Gegentore waren zu viel für uns, um wieder zurückzukommen.“ Sein Gegenüber Gergely Majaross war allerdings auch nur mit dem Ergebnis zufrieden: „Mit so einer Leistung gewinnen wir nicht viele Spiele in der DEL2. Es gibt zwar auch viele Sachen auf der positiven Seite. Aber wir fallen immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück – wir machen zwei Minuten lang alles richtig, produzieren dann aber einen Fehler, der uns das Momentum wieder aus der Hand nimmt.“

 
 
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