Bietigheim Steelers SCB holt Zerressen und redet mit Mannheim

Von Andreas Eberle
Pascal Zerressen, hier im Trikot der Krefeld Pinguine, verteidigt in der neuen Saison für die Steelers. Foto: Eibner-Pressefoto/Florian Wolf

Der Verteidiger und Ex-Nationalspieler wechselt von den Krefeld Pinguinen nach Bietigheim. Die Adler sind ein möglicher Kooperationspartner.

Die Abwehrriege der Bietigheim Steelers erhält Verstärkung: Mit dem 30-jährigen Pascal Zerressen wechselt ein DEL-erfahrener Verteidiger und Ex-Nationalspieler vom künftigen DEL2-Rivalen Krefeld Pinguine ins Ellental. „Pascal ist ein Charakterspieler, der voll in unser Profil passt. Mit seiner Erfahrung wird er unseren jungen Spielern helfen, sich weiterzuentwickeln“, sagt Daniel Naud. Auch für den Angriff stellt der Sportliche Leiter weitere Neuzugänge in Aussicht: „Zwei Angebote an deutsche Stürmer mit DEL-Erfahrung sind diese Woche rausgegangen. Wir hoffen, dass wir bis Dienstag eine Antwort bekommen.“

542 Einsätze in der DEL

542 Erstliga-Einsätze hat der in Tönisvorst am Niederrhein geborene Zerressen auf dem Buckel, davon 461 im Trikot der Kölner Haie. In der abgelaufenen DEL2-Runde bestritt der 1,96-Meter-Mann 61 Partien für Krefeld und erzielte 23 Scorerpunkte – fünf Tore und 18 Assists. „Pascal ist ein echter Defensivspezialist, der eine sehr große Reichweite besitzt. Zudem weiß er genau, wann er die Offensive unterstützen kann. Von der blauen Linie findet er auch immer eine Lücke, um seinen sehr guten Schuss anzubringen“, stellt Naud die Qualitäten des Neuzugang heraus. Und Zerressen ergänzt: „Ich werde versuchen, dem Team mit meiner Erfahrung und als Führungsspieler bestmöglich zu helfen, um sportlich erfolgreich zu sein und, perspektivisch gesehen, wieder um den Aufstieg in die DEL mitzuspielen.“

Ausgebildet wurde Zerressen in den Talentschmieden des Krefelder EV und der Düsseldorfer EG. Schon mit 17 feierte der Defensivspezialist im September 2010 sein DEL-Debüt im Trikot seines Heimatvereins KEV. Drei Jahre später zog es ihn zum rheinischen Rivalen nach Köln. Bei den Haien entwickelte er sich zum Führungs- und Nationalspieler. 23 A-Länderspiele für die DEB-Auswahl stehen in seiner Vita. Hinzu kommen 41 Einsätze für die deutschen Juniorenteams von der U16 bis zur U20. Nach neun Spielzeiten in Köln kehrte Zerressen 2022 nach Krefeld zum damaligen DEL-Absteiger zurück. Nun führt ihn der Weg ins Schwabenland. „Meine Familie und ich freuen uns auf die Zeit in Bietigheim“, sagt der junge Familienvater.

Derweil haben die Steelers bereits erste Gespräche mit einem potenziellen DEL-Kooperationspartner geführt: Am Mittwoch war Naud bei den Adlern Mannheim zu Gast und unterhielt sich mit Geschäftsführer Matthias Binder, Teammanager Youri Ziffzer und Sportmanager Jan-Axel Alavaara. Am Freitagvormittag folgte nun ein weiteres Telefonat mit Alavaara. Von „positiven Gesprächen“ und einem „offenen Austausch“ spricht der Steelers-Sportchef, der aber betont: „Wir haben keinen Wunschpartner und sind auch nicht zwingend auf einen Kooperationspartner angewiesen. Wichtig ist uns, dass alle Seiten von einer Zusammenarbeit profitieren. Wir wissen, was wir brauchen und was wir wollen.“

Eigene Talente im Fokus

Die U21-Plätze möchte der DEL-Absteiger dabei erklärtermaßen mit eigenen Talenten besetzen. Mindestens zwei Nachwuchsspieler sollen aus der U20 des SCB zu den Profis aufrücken. „Wir wollen unseren jungen Nachwuchsspielern eine Perspektive bieten und verhindern, dass sie nach Salzburg, Köln oder Mannheim wechseln, wie das schon passiert ist“, sagt Naud.  Andreas Eberle

 
 
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