Bietigheim Steelers SCB verliert Spiel und Torhüter

Von Andreas Eberle
Steelers-Torhüter Cody Brenner ist mit dem rechten Fuß am Pfosten hängen geblieben und muss behandelt werden. Der 26-Jährige konnte nicht mehr weiterspielen. Foto: Fotostyle Schindler/Harry Schindler

Das DEL-Schlusslicht Bietigheim Steelers hat bei den Straubing Tigers mit 2:5 das Nachsehen. Goalie Brenner verletzt sich bei einer Abwehraktion und muss vom Eis. Lepaus und Stretch treffen für den SCB.

Das letzte bisschen Hoffnung schwindet. Die Bietigheim Steelers haben am Donnerstagabend die Chance verpasst, auf vier Punkte an Rang 14 heranzurücken. Sie verloren bei den Straubing Tigers mit 2:5 und hinken dem Vorletzten Augsburger Panther somit weiter mit sieben Zählern Abstand hinterher. Da die bayerischen Schwaben zwei Partien weniger absolviert haben als der SCB, braucht das Schlusslicht aus dem Ellental mittlerweile ein Eishockey-Wunder, um noch in der DEL zu bleiben. Es sieht so aus, als ob die übrigen sechs Spiele für die Steelers zu einer Abschiedstournee aus Liga eins werden. Alexander Preibisch wollte die Flinte nach dem Duell aber noch nicht ins Korn werfen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf und hoffen, dass Augsburg am Freitag verliert“, sagte der Stürmer im Interview bei Magenta Sport.

Bitter war nicht nur die bereits 37. Niederlage im 50. Saisonspiel, sondern auch der verletzungsbedingte Ausfall von Cody Brenner im Mitteldrittel. Der Goalie blieb beim Straubinger 2:0 mit dem rechten Fuß am Pfosten hängen, überdehnte dabei wohl das Knie und musste in die Kabine. Da auch Stammkeeper Sami Aittokallio seit Wochen verletzt fehlt, ging Leon Doubrawa, die etatmäßige Nummer drei, in den Kasten. Der 21-Jährige erledigte seinen Job ohne Fehl und Tadel, konnte aber die drei weiteren Einschläge auch nicht verhindern.

Ein Treffer zum 500. DEL-Spiel

Das Bietigheimer Rumpfteam, das erneut mit nur drei Reihen antrat, lieferte dem Tabellenfünften aus Straubing einen harten Kampf. Ein Jubilar brachte die Tigers vor den 3688 Zuschauern im Eisstadion am Pulverturm in Front: Verteidiger Marcel Brandt traf bei seinem 500 DEL-Spiel mit einem Handgelenkschuss zum 1:0 (14.). SCB-Defensivtalent Lucas Flade und dessen Gegenspieler Michael Connolly hatten den Puck im Verbund noch unhaltbar abgefälscht. Bis zur Pause hatten die Gäste sogar zwei Schüsse mehr auf das gegnerische Gehäuse abgefeuert als die Niederbayern. Dennoch stand vorne wieder mal die Null.

Im zweiten Durchgang lief Bietigheim meist nur hinterher und hatte keinerlei Zugriff mehr auf die Begegnung. Travis St. Denis erhöhte auf 2:0 – und bei seinem Rettungsversuch unterlief Brenner am Pfosten das folgenschwere Malheur (25.). Trotz des doppelten Nackenschlags bewiesen die Steelers Moral: Teemu Lepaus schob den Puck mit der Rückhand zum 1:2 über die Linie, nachdem Evan Jasper im ersten Versuch an der Latte gescheitert war (32.). Das erste Powerplay des Spiels führte gleich zum Erfolg: Taylor Leier überwand Doubrawa mit einem Schuss in den rechten oberen Torwinkel – 3:1 (36.).

Zum Schlussdrittel steigerte sich der Außenseiter wieder. C.J. Stretch sorgte für neue Zuversicht beim lautstarken SCB-Anhang: Der Center brach über rechts durch und überraschte Tigers-Schlussmann Florian Bugl mit einem Schuss ins kurze Eck (44.).

Gegentor bei eigener Überzahl

Mit einem Kontertreffer in Unterzahl stellte Michael Connolly die Straubinger Zweitoreführung aber wieder her – der Genickbruch für die Steelers (47.). Kein Fortune hatten danach Lepaus – er traf nur die Latte – und Chase Berger, dessen Riesenchance Bugl vereitelte. Joshua Samanski machte mit dem 5:2 schließlich den Deckel drauf (56.). „Am Ende ist das Ergebnis ein bisschen zu hoch“, fand Preibisch, gab aber zu: „Straubing hat verdient gewonnen.“

Steelers reichen Antrag für beide Profiligen ein

Alle 15 DEL-Klubshaben ihre Anträge zur Teilnahme an der Lizenzprüfung für die neue Saison bis Mittwoch fristgerecht beim Ligabüro in Neuss eingereicht. Für den Fall einer sportlichen Qualifikation als DEL2-Meister haben die Krefeld Pinguine, die Kassel Huskies und die Dresdner Eislöwen ihre Anträge abgegeben. Die Bewerbungsunterlagen zur Lizenzprüfung müssen bis 24. Mai vorliegen. Ein etwaiger Aufsteiger aus der DEL hat dagegen nur bis zum 3. Mai Zeit. Bei der DEL2 sind derweil 15 Lizenzanträge aus der Eliteklasse und der Oberliga eingegangen, darunter auch einer des DEL-Tabellenletzten Bietigheim Steelers. Ferner haben sich alle aktuellen Zweitligisten für das Lizenzprüfungsverfahren für die Spielzeit 2023/24 angemeldet. Auch hier ist am 24. Mai der Abgabeschluss für die Unterlagen.

 
 
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