Bietigheim Steelers Strafzeiten brechen der Dück-Sechs das Genick

Von Niklas Braiger
Wie bereits am Freitag zeigt sich Alexander Preibisch (rechts) auch im dritten Duell mit den Starbulls Rosenheim treffsicher. Für einen Sieg reicht es aber nicht. Foto: Avanti/Ralf Poller

Im dritten Match der ersten Playdown-Runde zwischen Bietigheim und Rosenheim fällt die Entscheidung. Das DEL2-Schlusslicht verliert in Bayern mit 3:4.

Die Messe ist gelesen: Die Bietigheim Steelers müssen in die zweite Runde der DEL2-Playdowns. Nach der 3:4-Niederlage ist es besiegelt, dass die Starbulls Rosenheim den Klassenerhalt feiern dürfen und der SCB in die Abstiegs-Endspiele muss. Dabei verspielen die Ellentäler einen 3:1-Vorsprung im zweiten Drittel, allen voran auf Grund von Strafminuten. „Wir haben das Momentum im zweiten Drittel aus der Hand gegeben mit dummen Strafen“, sagt Steelers-Trainer Alexander Dück nach der Partie.

Auf beiden Seiten rotieren die Trainer die Reihen durch, Dück muss auf den gesperrten Cole MacDonald verzichten, dafür rückt Morgan Adams-Moisan zurück ins Line-Up. Die Wechsel auf der Gegenseite bei Jari Pasanen haben jedoch mehr Einfluss: Im Tor steht der letztjährige Aufstiegsheld Tomas Pöpperle anstelle von Oskar Autio. Auch Reid Duke ist zurück auf dem Spielberichtsbogen für den Sturm. Beide machen am Ende den Unterschied. „Duke war der beste Spieler auf dem Eis. Heute haben wir gesehen, was für eine Dynamik er hat“, zollt Pasanen seinem Stürmer Respekt.

Erste Strafe gibt Ton an

Wie bereits in den ersten beiden Duellen wird ein Steelers-Akteur binnen weniger Minuten vom Eis gestellt. Nach einem Beinstellen muss Niklas Heinzinger nach 61 Sekunden für zwei Minuten ausdampfen. Daraus schlagen die Hausherren zwar noch kein Kapital, doch das soll den Ton für die restlichen 59 Minuten angeben. Nach Ablauf der Strafzeit zeichnet sich Pöpperle mehrfach aus, gegen Jackson Cressey (5.), Brett Welychka (5.) und Jack Doremus (6.) nimmt er direkt einige Großchancen weg.

Auf der Gegenseite agieren die Starbulls getreu des Mottos aus Peter Schillings Song „Major Tom“: „Effektivität bestimmt das Handeln.“ Mit dem ersten Hochkaräter netzt Duke aus spitzem Winkel zwischen Dennis Dietmann und Goalie Olafr Schmidt hinweg ins lange Eck ein (8.).

Drei schnelle Tore für die Gäste

Doch dann werden die Gäste von Minute zu Minute stärker, was in einem Dreifachschlag des SCB gipfelt. Erst zieht Alexander Preibisch von der Mittellinie ab, überrascht damit ganz Rosenheim inklusive Pöpperle und gleicht aus (15.). Nicht mal eine Zeigerumdrehung später dreht Cressey das Spiel, der im ersten Schuss zwar noch von einem Starbulls-Verteidiger geblockt wird, dann aber den Nachschuss verwertet (16.), Fabjon Kuqi erhöht sogar mit einem platzierten und verdeckten Schuss von der blauen Linie auf 3:1 (18.).

Mit deutlich mehr Momentum gehen die Steelers in die erste Unterbrechung, Pascal Zerressen sagt am Mikrofon bei Sprade-TV in der Pause: „Es wäre am besten, wenn wir kein Tor kassieren und noch ein paar schießen.“ Doch das bewahrheitet sich nicht. In Überzahl nach einer Strafe im ersten Drittel gegen Brett Schaefer fährt Duke mit Vollgas die rechte Seite entlang und bedient mit einem gezielten Querpass Manuel Strodel, der verkürzt (21.). Die Rosenheimer haben Blut geleckt, schnüren Bietigheim hinten ein. Und nachdem Schmidt in der 29. Minute erst noch zu einer Doppelparade gezwungen wird, verwertet Norman Hauner den dritten Versuch zum erneuten Ausgleich. Rund 40 Sekunden vor der zweiten Drittelpause drehen die Gastgeber dann die Begegnung wieder, als Duke – erneut in Überzahl – zu viel Platz hat und das 4:3 erzielt.

SCB geht die Luft aus

Im Schlussabschnitt laufen die Steelers vergebens an, laut Dück habe das Körperliche gefehlt. Dadurch nutzen die Bietigheimer auch eine Überzahlsituation Mitte des dritten Drittels nicht und müssen nach einer finalen unnötigen Strafe gegen Preibisch weniger als eineinhalb Minuten vor Schluss die Niederlage hinnehmen. Damit muss der SCB in die zweite Runde der Playdowns, der Gegner steht noch nicht fest. Im anderen Abstiegsrunden-Duell führen die Dresdner Eislöwen die Serie mit 2:1 gegen die Selber Wölfe an – beide Mannschaften benötigen damit noch zwei Siege für den Klassenerhalt.

 
 
- Anzeige -