Bietigheim Steelers unterliegen Adlern Mannheim mit 2:4 Überraschungscoup bleibt aus

Von Andreas Eberle
Steelers-Torhüter Cody Brenner droht Gefahr. Max Renner (rechts) versucht den ins Straucheln geratenen Adler-Stürmer Nigel Dawes im letzten Moment noch am Torschuss zu hindern. Foto: Ralf Poller/Avanti

Trotz eines klaren Aufwärtstrends verlieren die Steelers gegen den Spitzenreiter Adler Mannheim mit 2:4. Erstmals steht der DEL-Neuling auf einem potenziellen Abstiegsplatz.

Bei den kickenden Kollegen stand am Mittwoch im DFB-Pokal die Fußball-Welt kopf. Das Gladbacher 5:0 gegen den großen FC Bayern war genauso sensationell wie kurz zuvor der 2:1-Sieg von Zweitligist Karlsruher SC bei Bayer Leverkusen. Auf dem Eis wollten die Bietigheim Steelers am Freitagabend gegen die Adler Mannheim einen ähnlichen Coup landen. Es blieb beim Vorsatz. Mit 2:4 musste sich der DEL-Neuling dem Spitzenreiter aus der Kurpfalz geschlagen geben.

Trotz der fünften Niederlage am Stück wurde das Team in der erstmals in dieser Saison mit 4517 Zuschauern ausverkauften EgeTrans-Arena mit stehenden Ovationen gefeiert. „Der SCB wird niemals untergehen“, tönte es fast trotzig aus dem Steelers-Block. Und Kapitän Constantin Braun machte mit den Fans anschließend sogar noch La Ola. „Die Nummer eins im Land sind wir“, skandierte derweil der Gästeanhang, nachdem die Adler ihren Höhenflug mit dem siebten Sieg hintereinander fortgesetzt hatten. „Die Stimmung war super. Die Kulisse hat uns geholfen, im Spiel zu bleiben“, schwärmte Bietigheims Trainer Daniel Naud später von der Atmosphäre.

Adler noch eine Nummer zu groß

Kritik hatten seine Steelers für ihren uninspirierten Auftritt drei Tage zuvor an der Isar einstecken müssen. Da hatten sie gegen ein junges und coronabedingt extrem ersatzgeschwächtes Verlegenheitsteam des EHC Red Bull München mit 0:2 verloren. Bei der DEL-Heimpremiere gegen das Mannheimer Star-Ensemble überzeugten die Schwaben nun wieder in Sachen Einsatz, Kampfgeist und Laufbereitschaft. Mitunter spielte der Underdog munter und selbstbewusst mit. Am Ende ist aber eben doch zu konstatieren: Die individuell stärkeren Adler sind für den Neuling noch eine Nummer zu groß. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen gegen andere Klubs her – und zwar dringend. Denn seit Freitagabend steht der SCB erstmals in dieser Saison auf Platz 14 und damit einem potenziellen Abstiegsrang.

Sobald die Badener schnell spielten, hatten die Steelers so ihre Probleme. Der kroatische Top-Torjäger Borna Rendulic (4.), Markus Eisenschmid im ersten Powerplay per Abstauber (9.) und der Kanadier Jason Bast (18.) schossen eine 3:1-Führung für den Favoriten heraus. Norman Hauner glich zwischenzeitlich mit einer Direktabnahme nach einem Rückpass von Vorlagenkönig Brendan Ranford zum 1:1 aus (7.).

Heard fehlt aus internen Gründen

Der Torschütze mit der Nummer 10 hatte gegenüber dem Gastspiel in München einen neuen Center an seiner Seite: Daniel Weiß ersetzte den Kanadier Mitchell Heard, der erstmals nicht im Kader stand. „Das war eine interne Entscheidung“, sagte Naud. Dafür kehrte Max Prommersberger nach seiner Verletzungspause als siebter Verteidiger zurück.

Naud verbreitet Zuversicht

Im torlosen Mitteldrittel verpasste Tim Schüle die Riesenchance zum Anschlusstreffer, indem er den Puck nach einem Konter am leeren Kasten vorbeischob. Doch in der 44. Minute war es soweit: Riley Sheen verkürzte in Überzahl mit seinem elften Saisontor auf 2:3 – womit sich die Steelers endlich für ihr erheblich verbessertes Powerplay belohnt hatten. Doch auch die Adler können Überzahl. Das Tor zum 2:4-Endstand schoss erneut Eisenschmid (48.). Das letzte Bietigheimer Aufbäumen brachte nichts Zählbares mehr ein. „Wir haben bis zum Ende gekämpft und diszipliniert gespielt“, sagte Naud und blickte zuversichtlich nach vorne: „Die Leistung gibt uns Mut. Wir werden auch wieder gewinnen.“

Steelers haben am Sonntag in Bremerhaven noch eine Rechnung offen

3:10 – so lautete vor zehn Tagen das Ergebnis nach dem ersten DEL-Duell zwischen den Bietigheim Steelers und den Fischtown Pinguins. Man braucht nicht viel Fantasie, um zu erahnen, dass beim Aufsteiger dieser Stachel noch tief sitzt. Bereits am Sonntag (14 Uhr) hat die Mannschaft um Kapitän Constantin Braun die Gelegenheit, die Heimschmach zu tilgen. Denn dann treffen die beiden Erzrivalen aus Zweitliga-Zeiten an der Nordsee erneut aufeinander.

Die Pinguins stehen nach 16 Spielen mit 21 Zählern auf dem achten Tabellenplatz. Am Freitagabend verloren die Schützlinge von Trainer Thomas Popiesch beim Meister Eisbären Berlin nach einer 2:0-Führung noch mit 2:5. In der Champions Hockey League (CHL) ist Bremerhaven bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden. Topscorer im REV-Team ist aktuell der slowenische Flügelstürmer Jan Urbas mit 16 Scorerpunkten (neun Tore, sieben Assists).

 

 
 
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