Bietigheim Steelers Vorfreude ist größer als Nervosität

Von Niklas Braiger
Goldhelm Jack Doremus konnte die spielfreie Zeit nutzen, um sich von einer Oberkörperverletzung zu erholen. Gegen die Selber Wölfe soll der US-Amerikaner wieder mitspielen. Foto: Ralf Poller/Avant

Für die Bietigheim Steelers geht es ab diesem Donnerstag in die alles entscheidenden Spiele. Die zweite Playdown-Runde gegen Selb steht vor der Tür, Trainer Alexander Dück ist heiß auf die Duelle. Er, so wie Geschäftsführer Gregor Rustige, fordern vollen Rückhalt der Fans.

Elf Tage sind seit dem letzten Spiel der Bietigheim Steelers vergangen. Das markiert die längste Eishockey-freie Zeit für den SCB seit Mitte November. Vor den entscheidenden Spielen in den DEL2-Playdowns gegen die Selber Wölfe hatten Trainer Alexander Dück und seine Schützlinge also noch mal reichlich Zeit, um sich auf die letzten Partien der Saison vorzubereiten. „Es ist natürlich ein Vorteil, da wir ein paar angeschlagene Spieler hatten, die sich regenerieren konnten. Aber wenn man länger nicht spielt, kommt man aus den Rhythmus raus“, sieht der Coach die Pause vor dem ersten Duell mit den Männern aus dem Fichtelgebirge, das an diesem Donnerstag um 19.30 Uhr im Freistaat stattfindet.

Nervös ist Dück keines Wegs: „Ich bin eigentlich voller Freude, es kann losgehen, reicht mit der Pause.“ Die Regenerationszeit haben einige seiner Männer gut genutzt. Jack Doremus etwa, der sich nach der Serie gegen Rosenheim am Oberkörper verletzt hatte, ist wieder mit im Training. Was genau passiert ist, will der Trainer jedoch nicht preisgeben. „Wir wollen so wenig wie möglich nach außen geben, damit Gegner keine Möglichkeit haben eine Angriffsfläche zu nutzen“, sagt der 43-Jährige und ergänzt: „Wir schauen, wie wir ihn einsetzen können. Sonst sind alle fit.“

Positive Stimmung beim Trainer

Wie bereits in der regulären Saison geht Dück positiv in die zweite Playdown-Runde, ans Verlieren verschwendet er keinen Gedanken. „Es gibt kein Wenn und Aber, wir haben unseren Fokus und unser Ziel. Höhen und Tiefen gibt es immer im Sport, wenn man es gut macht, macht man so weiter“, berichtet der Deutsch-Kasache.

Anders sieht Geschäftsführer Gregor Rustige die Lage: „Es wäre jetzt fahrlässig, nur für die DEL2 zu planen, du musst das andere Szenario natürlich im Hinterkopf haben.“ Aus wirtschaftlicher Sicht plant er zweigleisig, doch die meiste Energie gehe jetzt in die zweite Playdown-Serie. Eine eventuelle Lizenzierung für die DEL in der nächsten Saison komme zu früh „das ist jetzt erst mal zweitrangig“, erklärt er.

Wo sich Geschäftsführer und Coach aber einig sind, ist der Fan-Support. „Der Fan ist der siebte Mann. Wenn wir die Arena vollmachen und wieder so eine brutale Stimmung haben wie gegen Rosenheim, wäre das klasse“, sagt Rustige und ergänzt: „Wir brauchen die Unterstützung.“ Auch Dück ist der Meinung: „Es ist schön, wenn die Fans hinter uns stehen, man merkt das. Das ist wie ein weiterer Spieler, das haben die Fans auch in den letzten Spielen gezeigt, da geht ein positives Rauschen durch die Bank.“

Die magische 3000er-Marke

„Über 4500 Fans – Leidenschaft“, heißt es auch auf der Website des Vereins über die Ege-Trans-Arena. „Es ist schon ein Unterschied, ob 1800 Leute oder über 3000 da sind“, berichtet Rustige, der an alle Fans appelliert: „Wir brauchen ganz Bietigheim und die Umgebung an den Heimspielen in der Arena.“ Das erste Duell in Bietigheim findet dann am Karsamstag um 19.30 Uhr statt. Dass die Supporter einen Ausschlag geben, zeigen auch die Statistiken: In vier der vergangenen fünf Partien, in denen über 3000 Zuschauer die Ege-Trans-Arena gefüllt haben, punktete der SCB.

Die letzten beiden Partien vor der heimischen Monster-Kulisse haben die Steelers sogar gewonnen – zum Hauptrunden-Heimabschluss gegen die Eispiraten Crimmitschau spielten sich die Ellentäler schon im ersten Drittel in einen Rausch und gewannen am Ende 5:0. Das einzige Heimspiel in der ersten Playdown Runde mit den Starbulls Rosenheim endete 4:0 dank eines furiosen Schlussdrittels.

Zehn Minuten ausschlaggebend

Den Ausschlag wird laut Dück aber nicht nur die Stimmung, sondern vor allem die Anfangsphase der Auftaktpartie geben. Nach der ungewohnt langen Pause gilt es für sein Team, schnell wieder die Leistung aufs Eis zu bringen. „Wir müssen in den ersten zehn Minuten direkt da sein“, erklärt er und ergänzt: „Die ersten Zehn sind sehr wichtig, wie man an das Spiel rein geht, dass man nicht verpennt und die Oberhand gewinnt.“ Auf die Frage, ob diese Phase die wichtigste der Runde sein wird, antwortet Dück: „Ich würde es jetzt nicht so krass formulieren und damit viel Druck ausüben, aber ein guter Start ist immer wichtig.“

 
 
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