Bietigheimer Boxnacht Drilon Rama will seine Siegesserie mit großem Anhang im Rücken ausbauen

Von Niklas Braiger
Drilon Rama (links) hat sich in seinen ersten beiden Profikämpfen durchgesetzt – hier im Debüt in Stuttgart gegen Michael Klempert. Auch bei seinem dritten Fight will er weiterhin ungeschlagen bleiben. Foto: Avanti/Ralf Poller

Drilon Rama aus Illingen ist bei der ersten Bietigheimer Boxnacht der Lokalmatador. Gegen Serhii Ksendzov will er seinen dritten Sieg einfahren.

Zwei Kämpfe, zwei Siege. Das ist die bisherige Bilanz von Drilon Rama. Der 23-Jährige hat sich in seinen ersten beiden Profi-Boxkämpfen noch kein Blöße gegeben. Am Samstag hat er bei der ersten Bietigheimer Boxnacht in der Ege-Trans-Arena die Chance, diese Serie auszubauen. „Ich bin sehr gut vorbereitet und habe ja auch vor Kurzen noch gekämpft“, sagt der Illinger, für den der Kampf ein wirkliches Heimspiel ist. Nur 20 Minuten Autofahrt trennen seine Heimat von der Arena. Er ergänzt: „Es ist auf jeden Fall geil, hier sind meine ganzen Leute. Dass der Fight in der Nähe ist, fühlt sich gut an, es freut mich umso mehr, hier zu boxen. Ich habe mitbekommen, dass ich die meisten Zuschauer mitbringe.“

Die Mehrzahl der Zuschauer werden also für den Lokalmatador jubeln, wenn es für ihn im dritten Kampf des Abends gegen den Ukrainer Serhii Ksendzov. „Ich denke mal, dass es ein spannender Kampf wird, ich boxe das erste Mal über sechs Runden“, so Rama und sagt über seinen Gegner: „Ich habe mir ein paar Videos von ihm angeschaut, aber alles weitere werde ich im Ring sehen, wie ich ihm überlegen bin.“ Das einzige Problem: Rama ist nicht zu 100 Prozent fit. „Ich habe eine Verletzung am rechten Bizeps, die bis runter in den Arm zieht. Das ist letzte Woche im Sparring passiert. Es fühlt sich an wie ein Riss, ich weiß nicht, ob die Sehne oder der Muskel was haben.“ Trotzdem werde er kämpfen und hofft, dass der Arm bis nach dem Duell durchhält.

Gegner hat gegen Altay gewonnen

Die Verletzung bringt Brisanz in das Match, sonst wäre wohl die Ausgangslage klarer gewesen: Ksendzov hat seit Mai 2022 keinen Kampf mehr gewonnen, wurde allerdings in dieser Phase bei 16 Niederlagen nur zwei Mal per K. o. geschlagen. Zu unterschätzen ist der Ukrainer aber nicht, hat er doch vor rund zwei Jahren Sukru Altay besiegt – der 2023 zwei Mal den Altmeister Felix Sturm herausgefordert hatte. Doch auch Rama braucht sich nicht verstecken. In seinen ersten beiden Profi-Kämpfen gewann er beide Male: Mitte Juni 2023 in der Stuttgarter Scharrena bei seiner Premiere gegen Michael Klempert durch einstimmigen Punktesieg der Ringrichter, im Januar dann gegen Richard Walter in Karlsruhe per technischem K. o. schon in der ersten Runde.

Das Event im Ellental soll laut Mit-Veranstalter Giosue Vuono auch in den nächsten Jahren wieder stattfinden: „Wenn alles sauber über die Bühne geht und die Leute von der Arena und von der Stadt sagen, es lief super, dann würden wir das im Jahr drauf auf jeden Fall wieder machen“, sagte er im Vorfeld des Events im Gespräch mit der BZ (wir berichteten). Da will auch Rama wieder antreten: „Wenn die Veranstaltung nächstes Jahr wieder hier sein sollte, bin ich mir sicher, dass ich dabei sein werde.“

Rama hat USA im Visier

Doch für die Zukunft hat er auch schon andere Pläne. „Ich habe schon Anfragen für nächste Kämpfe in Karlsruhe und Stuttgart bekommen. Ich versuche, noch ein Mal vor den Sommerferien Ende Juni zu boxen und dann eine kurze Pause zu machen, so drei bis vier Woche. Dann geht’s wieder weiter.“ Auch international will er sich einen Namen machen: „Mein Ziel ist es, irgendwann nicht in Deutschland zu boxen, sondern in den nächsten ein bis zwei Jahren in Amerika weiter zu machen.“

 
 
- Anzeige -