Bietigheimer Tischtennisspieler Freund für Special Olympics nominiert

Von bz
Hartmut Freund ist der Inbegriff von Integration im Regelsport. Der Bietigheimer trainiert beim TTC Bietigheim-Bissingen regelmäßig mit Jeromy Löffler, Marc Hingar und Michael Pollak. Foto: /ITTF

Der Tischtennisspieler vertritt Deutschland Mitte Juni 2023 bei den Weltspielen der Behinderten in Berlin.

Tischtennisspieler Hartmut Freund (TTC Bietigheim-Bissingen) ist vom Präsidium von Special Olympics Deutschland (SOD) für die Weltspiele der Special Olympics nominiert worden. Die Olympischen Spiele für Sportler mit geistiger Behinderung werden vom 17. bis 25. Juni 2023 in Berlin ausgetragen. Es wird das größte Multisport-Event in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München werden. Hartmut Freunds Bruder Norbert wurde als Trainer, sein nicht behinderter Doppelpartner Heinrich Schullerer (TSV Schmiden) als Ersatzstarter nominiert.

Die Weltsommerspiele der Special Olympics finden wie die Olympischen Sommerspiele im Regelsport alle vier Jahre statt und sind vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt. Hartmut Freund hatte im Jahr 2019 erstmals an den Weltspielen teilgenommen, die damals in Abu Dhabi stattfanden. Dabei holte der heute 54-Jährige sowohl im Einzel und als auch im Unified Doppel mit seinem Partner Schullerer Silber in der stärksten Leistungsklasse.

Um Teil der deutschen Delegation, dem Team SOD, bei den Weltspielen zu werden, mussten die Sportler einen mehrmonatigen Nominierungsprozess durchlaufen. Durch Teilnahmen an diversen Wettkämpfen – insbesondere an den Nationalen Spielen 2022 in Berlin – konnten sich die Athleten für die Weltspiele qualifizieren. Hartmut Freund löste sein Ticket bei den Nationalen Spielen 2022 in Berlin, bei denen er nach 2014, 2016 sowie 2018 zum vierten Mal hintereinander Gold in der stärksten Leistungsklasse des Männer-Einzels gewann. Er gilt als der weltbeste Tischtennis-Sportler mit einer schweren geistigen Behinderung.

Im Regelsport spielt Hartmut Freund für den TTC Bietigheim-Bissingen in der Bezirksklasse, trainiert allerdings auch regelmäßig beim TSV Schmiden, beim TSV Korntal und beim TV Tamm. „Hartmut steht wie kein Zweiter für Inklusion im Tischtennis-Regelsport“, sagt dazu sein Bruder und Betreuer Norbert Freund. „Ohne das Training mit den Kameraden im Nichtbehindertensport – wobei ich neben seinem Doppelpartner Heinrich Schullerer auch Jeromy Löffler, Marc Hingar und Michael Pollak besonders hervorheben möchte – wären Hartmuts Erfolge undenkbar.“   bz

 
 
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