Bilanz 2019 Sersheimer Brandbekämpfer: Viele Nachteinsätze

Von Jonathan Lung
Die Freiwillige Feuerwehr Sersheim bei ihrer Hauptversammlung.⇥ Foto: MARTIN KALB

Drei Viertel der 37 Einsätze musste die Freiwillige Feuerwehr 2019 nachts absolvieren.

Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Sersheim hat am Samstagabend bei ihrer Hauptversammlung im Feuerwehrhaus eine positive Bilanz zum vergangenen Jahr gezogen.

Kommandant Lucas Reiber berichtete von den insgesamt 37 Einsätzen der Feuerwehr im vergangenen Jahr: 14 Brandeinsätze, 15 Hilfeleistungseinsätze, zwei sonstige Einsätze, bei denen es sich um Feuersicherheitswachdienst handelte, und sechs Fehlalarmierungen. Zu den Brandeinsätzen zählten auch vier Überlandhilfen, bei denen unter anderem die Atemschutzeinheit zum Einsatz kam. In dieser arbeitet die FFW Sersheim mit den Feuerwehren aus Oberriexingen und Sachsenheim zusammen. Auch zu den Überlandeinsätzen zählte der Flächenbrand in Ochsenbach. Bei den Hilfeleistungseinsätzen wurden insgesamt fünf Menschen gerettet, erstversorgt und an den Rettungsdienst übergeben.

War im Jahr 2018 die Einsatzzeit noch halbwegs ausgeglichen, fanden 2019 fast drei Viertel der Einsätze nachts statt. Das sei zwar schlecht für den Schlaf, resümierte Kommandant Reiber, die Mannschaftsstärke sei aber zumindest größer als während eines Arbeitstags. Bei diesen Einsätzen wurde insgesamt 565 Stunden lang gearbeitet. Zum Ausrücken benötigte die Feuerwehr maximal 6,18 Minuten, minimal 1,01 Minuten und im Schnitt 4,28 Minuten. Die durchschnittliche Fahrzeit betrug 3,51 Minuten. Damit wurde die gesetzlich festgelegte Hilfeleistungsfrist von 10 Minuten immer eingehalten.

Um sich auf die Einsätze vorzubereiten, fanden insgesamt 52 Übungs- und Unterrichtsabende statt. Deren Wichtigkeit sprach auch Bürgermeister Jürgen Scholz an: Es sei „richtig und wichtig, dass die Feuerwehr auf dem neusten Stand ist.“ Der Gemeinderat unterstütze deshalb entschieden die Fortbildungen. Auch der Fahrzeugzuwachs, der neue Mannschaftstransportwagen (MTW), der Ende dieses Jahres komme, werde die gute Ausstattung der Feuerwehr gewährleisten. „Das nur als Job zu begreifen, wäre viel zu kurz gesprungen“, beurteilte der Bürgermeister die Arbeit der Feuerwehr.

Aktuell gehören dieser 87 Mitglieder an. Davon sind 49 in der Einsatzabteilung, 24 gehören der Alterswehr an und 14 sind Mitglied der Jugendfeuerwehr. In allen Abteilungen fanden im vergangenen Jahr auch Aktionen zur Kameradschaftspflege statt: Bei der Jugendfeuerwehr bildete der Berufsfeuerwehrtag die Attraktion, bei dem die Jugendlichen 24 Stunden im Feuerwehrhaus blieben, sich um Nachtlager und Verpflegung kümmerten und insgesamt fünf simulierte Einsätze meisterten. Die Altersabteilung besuchte verschiedene Lehrfahrten, absolvierte ihren Jahresausflug und packte auch bei Aktionen wie dem Sommerfest beherzt mit an.

 
 
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