Blühendes Barock startet Dauerkartenverkauf „Wir sind nicht billig, sondern preiswert“

Von Uwe Roth
Am 20. März startet das Blühende Barock in die neue Saison. Foto: Helmut Pangerl

Für das Blühende Barock können Parkbesucher ab Ende Februar die neuen Dauerkarten kaufen. Sie müssen zwischen acht und zehn Prozent mehr zahlen als in der letzten Saison.

Ende Februar startet der Vorverkauf für die Dauerkarten des Blühenden Barocks in Ludwigsburg. Die Einzelkarte kostet 35 Euro und damit zwei Euro mehr als im vergangenen Jahr. Saisoneröffnung, für die bereits 50 000 Tulpen und Narzissen vorkultiviert werden, ist am Freitag, 20. März. Wer danach einen dauerhaften Eintritt in die 30 Hektar große Grünanlage mit Märchengarten am Residenzschloss möchte, zahlt den Saisonpreis von 42 statt 38 Euro. Der Aufschlag von sieben Euro soll den Vorverkauf stärken, sagte BlüBa-Chef Volker Kugel am Dienstag bei der Vorstellung des Saisonprogramms. Für die Tageskarte zahlen Besucher künftig zehn Euro und damit einen Euro mehr. „Wir haben die Preise drei Jahre stabil gehalten. Jetzt steigen sie zwischen acht und zehn Prozent“, sagte Kugel und versprach, dass der Eintritt bis Ende 2022 unverändert bleiben werde.

Keine Verluste

„Wir sind nicht billig, sondern preiswert“, stellte er im Vergleich mit Eintrittspreisen anderer Parks wie dem Luisenpark in Mannheim fest. Die Einnahmen reichten, „um wirtschaftlich sauber auf Kurs zu bleiben.“ Das BlüBa habe in den vergangenen Jahren keine Verluste gehabt, obwohl 2019 im Vergleich „zum Traumjahr 2018“ kein besonders gutes Jahr gewesen sei. So sei der Lichterzauber im August total verregnet gewesen. Statt 11.000 seien lediglich 3500 Besucher gekommen. Auch ein Veranstaltungstag des Straßenmusikfestivals sei vom Winde verweht und deswegen publikumsschwach gewesen. Die traditionelle Kürbisausstellung im Herbst war laut Kugel erneut ein voller Erfolg und Ausgleich für die wetterbedingten Verluste.

Am Samstag, 4. Juli, findet das Musikfeuerwerk statt. Für den Geschäftsführer ist das nach seinen Angaben etwa 50 000 Euro teure Spektakel am nächtlichen Himmel eine gesetzte Größe – trotz wachsender Kritik an den Umweltfolgen wie sie jüngst auch von den Ludwigsburger Grünen gekommen war. „Das Feuerwerk für 2020 ist rechtsverbindlich gebucht“, stellte Kugel klar und zeigte sich überzeugt, dass er mit seinen Argumenten „mindestens 50 Prozent der Gegner“ davon überzeugen könne, dass Feuerwerkskörper nicht den Feinstaub produzierten wie behauptet werde. Es seien viele „fachlich falsche Argumente“ im Umlauf. Eine abgasfreie Lasershow ist für ihn keine ökologische Alternative. Eine solche sei zudem fünfmal teurer. Um den hohen Energiebedarf zu decken, würden zudem Dieselgeneratoren für die Stromversorgung eingesetzt. Ob klassisches Feuerwerk oder Lasershow, welche Form der Unterhaltung  künftig stattfinde, „entscheidet das Publikum, nicht wir“, so Kugel.

Circus Roncalli kommt

Dass in diesem Jahr wieder der Circus Roncalli kommt, ist ebenfalls gesetzt. Er wird vom 12. August bis zum 6. September sein Zelt im Südgarten des Barockschlosses aufstellen. In diesem Jahr wird es zum ersten Mal mit einer Klimaanlage ausgestattet sein. „An den heißen Tagen herrschten vor zwei Jahren in der Zirkuskuppel bis zu 40 Grad Celsius“, erinnerte sich der BlüBa-Chef. Solche Temperaturen wolle man weder Besuchern noch Artisten erneut zumuten.

Noch sind in den Anlagen einige Baustellen, die spätestens in einem Monat verschwunden sein sollen. Die größte ist im Nordgarten entlang der stark befahrenen Marbacher Straße. Dort soll auf 75 Meter mit neuem Grün der Schall- und Sichtschutz verbessert werden. Alte Bäume sind bereits gefällt und werden in den nächsten Tagen durch 15 mächtige, hitzeresistente Gehölze ersetzt. „Ein Baum wiegt bis zu sechs Tonnen und wird mit einem Kran in das Pflanzloch gesetzt.“ Die Kosten für die grüne 2,6 Meter hohe Lärmschutzwand gibt Kugel mit 200 000 Euro an.

Eine weitere, wenn auch nicht sichtbare Neuheit ist eine App, die sich Besucher aufs Smartphone laden können. Sie zeigt Ansichten der Gartenanlage aus vergangenen Jahrhunderten. Ein längst verschwundenes Monument ist das Opernhaus im östlichen Teil des Parks, das auch von Innen erkundet werden kann. Da Vieles aus der Vergangenheit nicht dokumentiert ist, konnten die Entwickler der App manche Ansicht nicht konturenscharf nachzeichnen, sondern sie mussten es bei einer Anmutung belassen. Wo die Optik schwächelt, werden die Ansichten mit Erklärungen ergänzt, die sich der Besucher über Kopfhörer von seinem Smartphone anhören kann.

 
 
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