Bönnigheim In den Ferien Sportakademie statt Stara

Von Birgit Riecker
Viele Jahre gab es die gemeinsamen Stadtranderholung (Stara) von Bönnigheim, Kirchheim und Erligheim in Hohenstein. Diese kann nicht mehr organisiert werden. Foto: /Oliver Bürkle

Der Gemeinderat begrüßt, dass die Ludwigsburger Kinder Sport Akademie in die Betreuung in den Sommerferien einsteigen könnte.

Der Knoten ist geplatzt: Es gibt eine Lösung für die Ferienkinder, die seit Jahren zwei Wochen in der Stadtranderholung (Stara) verbringen konnten. Die Ludwigsburger Kinder Sport Akademie wird voraussichtlich in die Betreuung einsteigen. Den organisatorischen Rahmen bietet wieder die Stadt, die dafür die Hohensteiner Wiesentalhalle zur Verfügung stellt.

Personal fehlt für Stara

Im Dezember vergangenen Jahres hatte es noch gut ausgesehen für die Stara. Doch nachdem sich die Diakonische Jugendhilfe Heilbronn zum 1. Januar 2024 aus der offenen Jugendarbeit zurückgezogen hatte, war alles anders. Der Stadt fehlte das pädagogische Personal für die Stara. In Absprache mit den an der Stara beteiligten Nachbarkommunen Kirchheim und Erligheim musste sie daher für dieses Jahr abgesagt werden.

Allein mit ehrenamtlichen Helfern sei die Betreuung angesichts der gesetzlichen Vorgaben nicht zu stemmen, erklärte die Verwaltung. Das wollte der Gemeinderat so nicht akzeptieren. Die SPD-Fraktion beantragte, einen freien Träger für die diesjährige Ferienbetreuung zu suchen. „Eventuell können die Vereine der drei Kommunen angefragt werden, ob sie sich an der Organisation beteiligen können“, heißt es im Antrag.

Die Stara sei ein wichtiges Angebot für berufstätige Eltern oder Eltern, die in den Ferien nicht verreisen könnten, begründete die SPD ihr Vorgehen. Die Anträge auf Urlaubstage würden beim Arbeitgeber oft schon Anfang des Jahres eingereicht. Die Fraktion wies außerdem darauf hin, dass ab 1. August 2026 der Rechtsanspruch für eine Ganztagsbetreuung auch in den Ferienzeiten komme und forderte dafür bereits die Vorarbeiten für ein Konzept. „So weit sind wir gar nicht auseinander“, betonte Bürgermeister Albrecht Dautel in der Aussprache. Die Stadt schlage vor, die Deutsche Kinder Sportakademie Ludwigsburg zwei Wochen lang mit der Betreuung der Ferienkinder in der Wiesentalhalle zu beauftragen. Man sei mit deren Geschäftsführer, Michael Bentz, in den letzten Verhandlungen. „Es sieht so aus, dass das was wird“, sagte er zuversichtlich. Fachbereichsleiterin Alexandra Kindler ergänzte, dass Kinder und Jugendliche eine Heimat bräuchten und damit ein niederschwelliges möglichst kostenfreies Angebot. „Es muss klar sein, dass es sich nun um ein Sportangebot handelt, das nicht so kostengünstig wie die Stara sein wird“, warnte sie.

„Ich kann mit dieser Lösung voll mitgehen“, erklärte Renate Opiolla (SPD). Ihr sei aber wichtig, dass die künftige Ferienbetreuung nicht mit der freiwilligen Aufgabe der Jugendsozialarbeit verknüpft bleibe. Stadträtin Christa Häußer (FWV/CDU) lobte den SPD-Antrag und betonte, dadurch sei ein gemeinsamer Weg aufgetan worden, das Bestmögliche auch für die Zukunft zu finden. Stadtrat Markus Stahl (UWG) fand es gut, dass die Verwaltung eine Lösung anbieten könne. „Wenn das mehr Geld kostet, dann ist das halt so“, ergänzte er und erteilte dem SPD-Ruf nach Unterstützung durch die Vereine eine klare Absage. Auch Albrecht Dautel hielt die Idee, die Vereine zu beteiligen, für schwierig. „Das binde ich mir nicht ans Bein“, sagte er. Denn die Vereine hätten ihre Aufgaben und bräuchten dafür ihr Personal.

Apropos Personal: Der Verwaltung ist es gelungen, die kommunale Kinderbetreuung drei Wochen in den Sommerferien mit hauptamtlichem Personal anbieten zu können.

 
 
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