Bönnigheim Schwelgen in Farben und Formen

Von Birgit Riecker
Gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „Lebensfreude Farbenspiel“ im katholischen Gemeindezentrum der Künstlerinnen Heidemarie Freile (links) und Elke Gaertner. Foto: /Oliver Bürkle

Heidemarie Freile und Elke Gaertner zeigen ihren Bilder, Objekte und Skulpturen im katholischen Gemeindezentrum.

Ist es „nur“ der Frühling, die aufblühenden Farben in der Natur und die Lebensgeister, die bei vielen Menschen damit geweckt werden? Nein. Die Bilder, Objekte und Skulpturen von Heidemarie Freile und Elke Gaertner sind ein konstanter Ausdruck für die Bejahung des Lebens. Ihre Kunstausstellung „Lebensfreude-Farbenspiel“ lockte am Sonntag zahlreiche Besucher zur Vernissage in das katholische Gemeindezentrum.

Premiere im Gemeindezentrum

Dabei wies Pfarrvikar Johney Thomas Vellavalliyil auf die Premiere hin: Zum ersten Mal gibt es in den 2018 wieder eröffneten Räumlichkeiten eine Ausstellung, die auf Initiative der Katholischen Erwachsenenbildung in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Mittwochsrunde Bönnigheim entstanden ist. Kuratiert und gestaltet hat sie die Möglingerin Elke Gaertner. Sie zeigt dabei die Vielfalt ihrer Kunst, die von Bildern bis hin zu Keramikbildern und -skulpturen reicht. Und dabei geht sie auch schon mal ganz unerschrocken vor: Mit dem japanischen Raku-Brand gestaltet sie ganz unglaubliche Unikate. „Man weiß nie genau, was dabei entsteht“, erklärte sie den Besuchern ihre Experimentierfreudigkeit. Denn die gebrannte Masse wird bei rund 1000 Grad dem Brennofen entnommen, es bilden sich beim Abkühlen Risse, die nicht vorhersehbar sind und der Keramik ihre jeweilige Eigenheit verleiht.

„Anlehnen“ heißt eine Doppelfigur, die dabei entstanden ist und mit ihrer Tiefe besticht. Beeindruckend einfach und doch fesselnd sind ihre Engelsfiguren, die ihr von den Besuchern fast aus der Hand gerissen wurden und sofort verkauft waren. Für Entdecker faszinierend sind auch ihre Arbeiten mit Rauchbrand-Keramik oder ihre Holz-Metall-Kunstwerke. Erst nach der Arbeit mit Ton sei sie ins Malen eingestiegen, berichtet sie. Inzwischen bestechen ihre Acryl-Bilder mit ihren Farben und Formen. „Alles ist irgendwie miteinander verbunden“, sagt die Künstlerin. Und diese Grundidee liege ihren Werken zugrunde. „Leichtigkeit, Farbenreichtum und Lebensfreude bestimmen meine Kunstwerke“, sagt sie. Ihre Bilder bewegen sich in einem Spannungsbogen von gegenständlicher bis hin zu abstrakter Malerei. Von sich selbst sagt sie weiter: „Meine fast unerschöpfliche Kreativität möchte ich in meinen künstlerischen Arbeiten realisieren. Das Unbewusste kann durch das Material sprechen und die Seele des Betrachters berühren.“

Auch Heidemarie Freile aus Kleinbottwar spricht mit ihren Bildern die Seele an: „Bei meinen weiten Wanderungen in der Natur fange ich das Licht ein, verinnerliche diese Farbnuancen und bringe diese zum Weiterleben auf die Leinwand, den Karton oder andere Malgründe.“ Farbintensiv sind ihre Werke, abstraktes wird mit gegenständlichem zu einer Bildergeschichte gestaltet. Ihre Bilder gleichen einer Entdeckungsreise ins eigene Leben, geprägt von Veränderungen, Abschied und Ankommen. Ein wunderbares Beispiel aus ihrem Schaffen ist das „Traumschiff“, das dem Betrachter mit jedem Blick neue Geheimnisse offenbart.

 
 
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