Bürgermeisterwahl in Markgröningen Kampf um Kürners Nachfolge beginnt

Von Martin Hein und Mathias Schmid
Das Markgröninger Rathaus bekommt im nächsten Jahr einen neuen Chef.⇥ Foto: Helmut Pangerl

2022 wählt die Stadt einen neuen Bürgermeister. Erste Kandidaten bringen sich schon vor dem offiziellen Bewerberstart in Stellung.

Nächstes Jahr, am 20. Februar, wird in Markgröningen ein neuer Bürgermeister gewählt. Rudolf Kürner, der seit Mai 1990 Bürgermeister in der Schäferlaufstadt und damit dienstältester Bürgermeister im Landkreis ist, tritt nicht mehr an (die BZ berichtete). Bereits jetzt haben sich erste Kandidaten positioniert.

Drei Kandidaten bekennen sich bereits offiziell zu ihren Ambitionen, mindestens ein weiterer wird gehandelt. Dabei hat die offizielle Bewerbungsfrist noch nicht einmal begonnen. Diese soll mit der Ausschreibung am 19. November starten.

Internes GAL-Duell

Gleich zwei Bürgermeisterkandidaten kommen aus den Reihen der Markgröninger GAL-Fraktion im Gemeinderat: Gemeinderat Arndt Zwicker (52) trug sich, nach eigenem Bekunden, schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, für dieses Amt zu kandidieren. Pünktlich zum Beginn der Bewerbungsfrist am 19. November will er seine Bewerbung abgeben. Zwicker wohnt schon immer in Markgröningen und ist Servicetechniker für Fräsmaschinen. Aus seinem Umfeld habe er viel Unterstützung für eine Kandidatur erfahren, sagt er. Als Bürgermeister müsse man nicht zwingend Verwaltungsfachmann sein. Er möchte die Dinge anders angehen als bisher. Die angespannte Finanzlage sieht Zwicker als große Herausforderung, davon hänge dann auch ab, welche Großprojekte möglich seien und welche nicht. Vor der offiziellen Abgabe seiner Bewerbung wolle er sich noch nicht näher über Schwerpunkte seiner Kandidatur äußern.

Der Fraktionschef der GAL, Dr. Matthias Röttgermann (53) wird nach eigener Aussage ebenfalls kandidieren und auch am frühestmöglichen Termin seine Bewerbung abgeben. Der promovierte Biologe arbeitet als Senior-Projekleiter bei einem Automobilzulieferer im Bereich automatisiertes Fahren. Röttgermann hat, wie er sagt, eine Vision und möchte sich in der Stadt einbringen. Seit seiner Jugend sei er politisch engagiert. Den Entschluss für eine Kandidatur um den freiwerdenden Bürgermeistersessel habe er im Frühjahr gefasst. Seine Hauptanliegen sieht er in den Bereichen Mobilität und im Klimaschutz. Markgröningen mache in diesem Bereich bereits sehr gute Dinge. Ein Studium über Verwaltungsrecht an der Fernuni Hagen hat er nach eigener Aussage geplant.

Von den Ambitionen gewusst

Den Umstand, dass aus den Reihen der Markgröninger GAL bisher zwei Kandidaten kommen, sehen die beiden sportlich. Man müsse mit Konkurrenz umgehen können, meint Arndt Zwicker. Matthias Röttgermann sieht es positiv, dass zwei GAL-Kandidaten Bürgermeister werden möchten. Eine Überraschung sei es nicht gewesen, man habe im Vorfeld bereits diskutiert und von den Ambitionen des anderen jeweils gewusst.

Elternbeirat bewegt Betreuung

Ein weiterer Kandidat, der sich aus der Deckung wagt, ist Stephan Reh. Der Vater von drei Kindern will vor allem Erziehungs- und Bildungsthemen voranbringen. Ganz oben auf der Liste steht beim Vorsitzenden des Elternbeirats der Landern-Grundschule das Thema Kinderbetreuung. „Wir haben ein extremes Betreuungsproblem im Markgröningen“, sagt der 51-Jährige, „da muss eine dauerhafte und stabile Lösung her.“

Reh ist gelernter KFZ-Meister und technischer Betriebswirt. Er wohnt mit seiner Familie seit fünf Jahren in Markgröningen. Weitere Themen, die ihm wichtig sind: „eine sinnvolle Weiterentwicklung des Verkehrs“, beispielsweise durch eine Anbindung Markgröningens ans Schienennetz vor 2028 und damit eine Reduzierung des Verkehrs allgemein. Zudem die Weiterentwicklung des Unesco-Kulturerbes Schäferlauf sowie die „Klimaneutralität, besser Klimapositivität“ der Stadt.

Pedro Fernandes, Chef der SPD-Fraktion im Markgröninger Gemeinderat, wird ebenfalls als Kandidat gehandelt. Den Umstand, dass er nicht im Wahlausschuss ist, werten Insider als Hinweis auf eine mögliche Kandidatur. Darauf angesprochen, wollte er sich aber nicht äußern.

 
 
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