Bundestagswahl 2021 im Landkreis Ludwigsburg Trotz Verlusten bleibt alles beim Alten

Von Claudia Mocek
Weniger Wähler als 2017 gaben ihre Stimme in Wahllokalen ab, wie hier im Alfred-Amann-Gymnasium in Bönnigheim. Viele wählten per Briefwahl.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die CDU verliert auch im Kreis Ludwigsburg deutlich an Wählerstimmen, SPD, Grüne und FDP legen zu. AfD und Linke büßen ebenfalls an Stimmen ein.

Als die ersten Hochrechnungen verkündet wurden, gab es im Landkreis Ludwigsburg gestern Abend nur verhaltene Freude und lange Gesichter statt lautem Jubel. CDU und SPD sind auf Bundesebene fast gleichauf, die Grünen nicht so weit vorne wie erhofft, die Linke bangte um ihren Einzug in den Bundestag. Die FDP legt leicht zu, die AfD büßt Wählerstimmen ein. Im Landkreis Ludwigsburg gingen die beiden Direktmandate zwar wie 2017 an die CDU, aber die Partei büßt auch hier Stimmen ein. SPD, Grüne und FDP legten zu, AFD und Linke schnitten schlechter ab als bei der letzten Bundestagswahl.

Wahlkreis Neckar-Zaber

Im Wahlkreis Neckar-Zaber holte Fabian Gramling (CDU) das Direktmandat mit 30,4 Prozent der Stimmen. Der Nachfolger von Eberhard Gienger konnte jedoch nicht an die Erfolge des früheren Kunstturners anknüpfen. Gienger holte immer mindestens 40 Prozent der Stimmen. Gramling konnte 9,6 Prozentpunkte weniger für sich gewinnen – und setzt damit den bundesweiten Negativtrend fort.

Thomas Utz (SPD) gewann 22,5 Prozent (+2,8 Prozentpunkte) der Erststimmen und profitierte damit vom bundesweiten Aufwärtstrend der Sozialdemokraten. Auch Grünen-Direktkandidat Lars Schweizer holte 15,7 Prozent, ein Plus von 3,2 Punkten im Vergleich zu 2017. Marcel Distl von der FDP gewann 12,3 Prozent der Stimmen. Auch der FDP-Kandidat konnte das Erststimmen-Ergebnis um 3,5 Prozentpunkte steigern.

Wie auf Bundesebene verlor auch Dr. Marc Jongen (AfD) an Erststimmen. Mit 10 Prozent verschlechterte sich sein Ergebnis im Vergleich zum Jahr 2017 um 2,58 Punkte. Er wird voraussichtlich über die Landesliste erneut in den Bundestag einziehen.

Auch Emma Weber (Linke) fuhr mit 2,3 Prozent ein schlechtes Ergebnis ein. Im Vergleich zur letzten Wahl verlor sie 2,29 Prozentpunkte.

Den bundesweiten Trend spiegeln auch die Zweitstimmenergebnisse wieder: Die CDU: 25 Prozent (-7,9), SPD 22,3 Prozent (+5,8), Grüne 15,7 Prozent (+2,6) und FDP 16,6 Prozent (+1,9), AfD 10,1 Prozent (-3) und Linke 2,6 Prozent (-2,7),

Die Wahlbeteiligung lag bei 80,9 Prozent, damit leicht unter der von 2017 mit 81,01 Prozent.

Wahlkreis Ludwigsburg

Im Wahlkreis Ludwigsburg gewinnt Steffen Bilger (CDU), seit 2009 direkt gewählter Vertreter des Wahlkreises, erneut das Direktmandat – allerdings mit einem wesentlich schlechteren Ergebnis als 2017. Er konnte nur noch  29,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, ein Verlust von 8,8 Prozentpunkten.

Macit Karaahmetoglu (SPD) gewinnt im Vergleich zum bundesweiten Ergebnis weniger Stimmen dazu 18,4 Prozent (+0,6). Er zieht voraussichtlich über die Landesliste in den Bundestag ein.

Direktkandidatin Dr. Sandra Detzer (Grüne) gewinnt mit 20,3 Prozent ebenfalls mehr Stimmen als 2017 (+6,1). Als Fünfte der Landesliste wird sie voraussichtlich auch über die Zweitstimme in den Bundestag einziehen – als einzige Grünen-Kandidatin der beiden Wahlkreise.

Oliver Martin (FDP) steigert das Ergebnis seiner Partei im Vergleich zu 2017 um 3,8 Prozentpunkte und erzielt 14,0 Prozent.

Martin Hess (AfD) schneidet mit 8,4 Prozent schlechter als bei der letzten Wahl (-3,2) ab, aber als Zweiter der Landesliste zieht er wahrscheinlich über diesen Weg in den Bundestag ein.

Andreas Frisch (Linke) erlangt 2,9 Prozent der Stimmen, ein Minus von 2,6.

Das Ergebnis bei Zweitstimmen lässt den bundesweiten Trend erkennen: Die CDU: 24,8 Prozent (-8,5), SPD 21,8 Prozent (+5,4), Grüne 18,4 Prozent (+4,6) und FDP 16,2 Prozent (+1,5), AfD 8,4 Prozent (-3,0) und Linke 3,1 Prozent (- 2,9).

Die Wahlbeteiligung lag mit 79,8 Prozent knapp unter der von 2017 (80,39).

 
 
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