Christian Schäfer trifft beim Bietigheimer Sieg gegen Rimpar neunmal Furiose Rückkehr nach Baby-Pause

Von Andreas Eberle
Christian Schäfer attackiert hier das Wölfe- Tor. Der Rechtsaußen der SG BBM war am Mittwoch mit neun Treffern der überragende Mann auf dem Feld. ⇥⇥ Foto: Marco Wolf

Christian Schäfer versenkt beim Bietigheimer 25:24-Zittersieg gegen Rimpar jeden seiner neun Würfe und avanciert zum Matchwinner. Beide Teams liefern sich kurz vor Weihnachten ein packendes Duell.

Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben sich einen Tag vor Heiligabend selbst beschenkt. Sie bezwangen die DJK Rimpar Wölfe am Mittwochabend in der Viadukthalle nach einem dramatischen Duell mit 25:24 und rehabilitierten sich damit für die 17:31-Schmach vier Tage zuvor in Gummersbach. Für die Schwaben war es der dritte Heimerfolg hintereinander. Dennoch verharrt die Spielgemeinschaft, die coronabedingt noch einige Partien in der Hinterhand hat, auf Platz 16. Am Sonntag (18.30 Uhr) tritt Bietigheim beim Überraschungs-Fünften Dessau-Rosslauer HV an. „Dieser Sieg war sehr wichtig für uns – für die Tabelle, für unser Punktekonto und für unseren Kopf“, sagte SG-Trainer Hannes Jon Jonsson.

Der Isländer hatte wieder seinen kompletten Kader zur Verfügung, sprich: Christian Schäfer, der am Wochenende zum zweiten Mal Vater geworden war und das Gummersbach-Spiel darum verpasst hatte, kehrte ins Aufgebot zurück. Für ihn musste Youngster Lukas Urban als überzähliger Akteur auf die Tribüne.

Schäfer fügte sich gleich wieder mit einer Galavorstellung ein und zeigte eindrucksvoll, warum er der beste und effektivste Vollstrecker seiner Mannschaft ist. Der 32-jährige Rechtsaußen verwandelte alle seine neun Würfe, darunter auch jeden der fünf Siebenmeter, und wartete also mit einer hundertprozentigen Trefferquote auf. Stark verbessert zeigte sich auch der Rückraum. Dieser agierte gegen Rimpar wesentlich zielstrebiger und mutiger als noch in Gummersbach.

Link glänzt als Spielmacher

Die Umstellung von Jonsson auf der Spielmacher-Position zahlte sich aus: Für den außer Form geratenen Juan de la Pena führte Jonas Link Regie. Der 28-jährige Rechtshänder übernahm wie in alten Zeiten die Verantwortung und glänzte mit seiner Übersicht und Abschlussstärke. Am Ende war er mit fünf Treffern der zweitbeste Bietigheimer Werfer.

Tim Dahlhaus zeigte auf halbrechts ebenfalls einen deutlichen Aufwärtstrend und trug sich immerhin dreimal in die Torschützenliste. Mehr Spielzeit als in den Begegnungen zuvor erhielt Jonathan Fischer, sowohl am Kreis als auch in der Verteidigung. Der seit Wochen überzeugende Paco Barthe war ohnehin wieder eine Klasse für sich. Einen Schwachpunkt hatte die SG diesmal nicht – was im Übrigen auch für die Wölfe galt. Bei den Unterfranken ragte der sechsfache Torschütze Lukas Böhm heraus.

Bietigheim und Rimpar lieferten sich in den 60 Minuten einen erbitterten Abnutzungskampf und zig packende Zweikämpfe. Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen, so dass sich beide Teams jeden Treffer hart erarbeiten mussten. In der ausgeglichenen ersten Hälfte neigte sich die Waagschale gegen Ende zugunsten der SG BBM, die mit einer 13:10-Führung in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff bauten Schäfer und Barthe den Vorsprung sogar auf fünf Tore aus. Doch dann machte sich die Jonsson-Sieben das Leben selbst schwer, indem sie sich immer wieder festlief und zu viele technische Fehler produzierte. So kam Rimpar sukzessive wieder heran. In der 59. Minute brachte Dominik Schömigs vierter verwandelter Siebenmeter den 24:24-Ausgleich für die ersatzgeschwächten Gäste. 70 Sekunden vor Spielende krönte Link einen sehenswerten Angriff mit dem Siegtor zum 25:24. Den knappen Vorsprung rettete die nun mit Mann und Maus verteidigende SG mit viel Einsatz über die Zeit. „Wir haben in der Schlussphase Charakter gezeigt“, lobte Jonsson seine Profis.

 
 
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